22. September 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Beherrschendes Thema in den Zeitungen sind die Unternehmensstrategie für die Deutsche Bahn sowie die damit verbundenen Personalentscheidungen von Bundesverkehrsminister Schnieder.

Ein ICE fährt in einen Bahnhof ein.
ICE, Bahnsteig, Bahnhof Spandau, Berlin, Deutschland (picture alliance / Joko / Joko)
Die NÜRNBERGER ZEITUNG sieht den versprochenen Neustart skeptisch:
"Schon Hartmut Mehdorn versprach, etwas gegen die unpünktlichen Züge und den Frust der Fahrgäste zu tun, und beklagte, dass der Bund zu wenig Geld in die Infrastruktur steckt. Diese Herausforderungen kommen nun auch auf Evelyn Palla zu. Allerdings in einem Ausmaß, das bis vor ein paar Jahren noch unvorstellbar war."
Die Zeitung DIE GLOCKE aus Oelde schreibt zur neuen Bahn-Chefin:
"Evelyn Palla traut sich die gewaltige Aufgabe zu, den wirtschaftlich darbenden Staatsbetrieb mit seiner sträflich vernachlässigten Infrastruktur von Grund auf zu erneuern. An Selbstbewusstsein dürfte es ihr nicht fehlen – die Südtirolerin kennt die Bahn aus dem Effeff, hat die Regionalverkehrssparte DB Regio zurück in die Gewinnzone gebracht."
Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen sieht es so:
"Von allen Namen, die kursierten, ist Palla mit hoher Wahrscheinlichkeit die beste Lösung. In scharfem Kontrast dazu steht die völlig überraschende Ablösung von DB InfraGo-Chef Philipp Nagl durch Dirk Rompf. Nagl zeichnet sich durch ein Ausmaß an Identifikation mit der Eisenbahn aus, das früher wohl als normal gegolten hätte, in einer Top-Position bei der DB aber heute eine Ausnahmeerscheinung ist."
Der Bremer WESERKURIER wirft ein:
"Wenn Bundesverkehrsminister Schnieder die Bahn-Sanierung genauso ungeschickt angeht wie die Berufung der beiden neuen Vorstandsvorsitzenden, dann sollten die Kundinnen und Kunden die Eisenbahn künftig nur noch für nicht notwendige Reisen nutzen."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg mahnt:
"Entscheidend für den Erfolg Pallas als zukünftige Bahnchefin wird nun sein, dass die versprochenen Reformen schnell umgesetzt werden und Zeit zum Wirken erhalten. Tiefstapeln ist da die richtige Strategie."
Die TAZ geht ein auf die Anerkennung des Staates Palästina durch etliche westliche Regierungen:
"Israel und die USA schäumen. Doch Trump und Netanjahu haben diese Reaktionprovoziert, indem sie sich offen von einer Zweistaatenlösung abgewandthaben. Er und seine Koalitionspartner träumen von einem Großisrael vom Jordan bis zum Mittelmeer, mindestens. Palästinenser und Palästinenserinnen haben in dieser Vision keinen Platz, zumindest keinen gleichberechtigten."
Die Zeitung CICERO zeigt sich grundsätzlich skeptisch:
"Sollte man in westlichen Hauptstädten tatsächlich glauben, die Schaffung eines palästinensischen Staates würde Frieden im Nahen Osten bringen, wäre das bestenfalls gefährliche Naivität. Denn einen solchen Staat hätte es längst geben können – immer wieder haben die Palästinenser selbst dies jedoch abgelehnt.