23. September 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Das dominierende Thema auf den Kommentarseiten ist der Bundeshaushalt 2026.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil spricht und macht eine beschwichtigenden Geste mit der rechten Hand.
Der von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) vorgestellte Haushalt 2026 ist ein Thema in der Presseschau. (picture alliance / dpa / Soeren Stache)
Das Düsseldorfer HANDELSBLATT mahnt:
"Wollen Union und SPD die Aufbruchstimmung nicht vollends verspielen, müssen sie nun liefern: Die kreditfinanzierten Investitionen müssen durch wachstumssteigernde Reformen flankiert werden. Auf den Herbst der Schulden muss der von Kanzler Merz versprochene Herbst der Reformen folgen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG konstatiert:
"Da die Koalitionspartner immer noch nicht wissen, wie sie ihre unterschiedlichen Überzeugungen auf zentralen politischen Feldern unter einen Hut bringen sollen, ist der Herbst der Reformen vertagt worden."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz kritisiert:
"Kanzler Merz und Finanzminister Klingbeil machen – auch auf Druck von CSU-Chef Söder – eine Politik, die Wahlgeschenke wie die Ausweitung der Mütterrente finanziert."
"Knapp die Hälfte des Bundeshaushalts 2026 fließt in den Sozialetat, 243 Milliarden Euro",
merkt die FRANKFURTER RUNDSCHAU an und betont:
"Den Sozialstaat müssen wir uns leisten. Er ist sogar im Grundgesetz festgeschrieben. Wir müssen ihn uns aber auch leisten können."
CICERO aus Berlin meint:
"Klingbeil tat gewissermaßen das, was Scholz als Bundeskanzler schuldig geblieben war: die 'Zeitenwende' auszubuchstabieren. Er machte dies auch ganz ausdrücklich vor dem Hintergrund eines aggressiven Russlands, welches in diesen Tagen mit der Verletzung estländischen Luftraums seinen Willen zur Konfrontation unter Beweis gestellt hatte."
"Wie geht man mit eindringenden Kampfjets um?",
fragt die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder:
"Von 'Abschießen' bis 'Besonnenheit' ist auf NATO-Seite in der Debatte alles dabei. Es gibt bisher keine einheitliche Linie."
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG geht auf die Drohnenflüge an den Flughäfen in Kopenhagen und Oslo ein, die das Blatt mit Russland in Verbindung bringt:
"Möglich, dass es abermals darum ging, Grenzen auszutesten. Entsprechend fällt die Warnung der NATO nach den Artikel-4-Konsultationen aus. Sie droht alle notwendigen militärischen und nichtmilitärischen Mittel einzusetzen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG plädiert für eine Demonstration der Stärke:
"Jedes Geeiere der NATO animiert Moskau zu weiteren Provokationen. Und jede Provokation birgt das Risiko, dass es zu Missverständnissen oder Zusammenstößen kommt, die katastrophale Folgen haben können."
Zum Abschluss blickt die LAUSITZER RUNDSCHAU in die USA, wo die abgesetzte Late-Night-Show von Jimmy Kimmel wieder auf Sendung geht:
"Disney und seine Tochter ABC hatten die Empörung in der Öffentlichkeit unterschätzt. Die Stimme des Volkes hat also gesprochen und ihren Willen durchgesetzt. Das ist ein Etappensieg für die Demokratie, der aber mit Vorsicht zu genießen ist. Unklar ist nämlich, wie lange diese in den USA noch Bestand haben wird."