26. Oktober 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die von Bundeskanzler Merz angestoßene Debatte über das deutsche Stadtbild beschäftigt nach wie vor die Kommentatoren der Zeitungen.

Mehrere Menschen stehen im Regen. Sie halten Plakate in die Höhe. Auf einem Plakat steht: "Für ein buntes Stadtbild"
Demonstranten in Hamburg protestieren gegen die "Stadtbild"-Aussage von Bundeskanzler Merz. (picture alliance / ABBfoto)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt:
"Längst hat Merz seine Aussage konkretisiert. Ihm geht es demnach nicht um die integrierten Personen mit welchem Hintergrund und Aussehen auch immer. Sondern für ihn stören diejenigen das Stadtbild, die keinen rechtmäßigen Aufenthalt haben, nicht arbeiten, sich nicht an die Regeln halten. Dass solche Personen in bestimmten Gegenden das Stadtbild prägen, und zwar zum Nachteil, wird nur bestreiten können, wer mit ideologischer Inbrunst die Augen davor verschließt."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG thematisiert in diesem Zusammenhang die Forderung der Gewerkschaft der Polizei nach mehr Streifen an Bahnhöfen:
"Brauchen wir tatsächlich mehr Polizei an Bahnhöfen, damit das Stadtbild schöner wird? Mehr Polizisten könnten das Sicherheitsgefühl dort verbessern. Mehr als 60 Prozent der Deutschen können verstehen, was Merz am Stadtbild stört. Gerade an Bahnhöfen ist offensichtlich, was der Kanzler meinte. Suchtkranke, Obdachlose und andere, die Bürgern Angst machen, wird die Polizei aber nicht mit Taschenkontrollen von Deutschlands Bahnhofsvorplätzen vertreiben können. Um dieses Problem nachhaltig in den Griff zu bekommen, braucht es Sozialarbeiter."
In einem Gastkommentar der TAZ ist zu lesen:
"Es ist fast schon ein Volkssport: Debattieren über Nebensächlichkeiten, bis keiner mehr weiß, worum es eigentlich geht. Nehmen wir die jüngste Debatte um Friedrich Merz' 'Stadtbild'-Äußerung. Sie war pauschalisierend, überspitzt, ohne Kontext. Aber anstatt nüchtern zu widersprechen, kam der gewohnte Reflex: 'Rassismus! Nazi!' Zack, Diskussion beendet. Und das, obwohl hinter Merz' plumpem Satz ein reales Problem steckt: Die meisten sehen irreguläre Migration kritisch."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz beschäftigt sich mit dem Zustand der Regierungskoalition aus Union und SPD:
"Teile der Mitte driften zur AfD, weil sie verunsichert sind und nicht den Eindruck haben, dass die Politiker – obwohl diese die Probleme des Landes sehr wohl kennen – etwas daran ändern. Ein erster Schritt wäre, wenn CDU, CSU und SPD schnell klare, konkrete Antworten auf die großen Fragen liefern, am besten mit Zeitplan."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG widmet sich der Debatte über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht:
"Nach fast zwei Jahren Diskussionen stellt sich schon die Frage, ob allen wirklich klar ist, in welcher Lage sich Europa und Deutschland befinden. Sicher, man kann die Gefahr durch Russland negieren und lieber über das deutsche Stadtbild streiten. Aber klug ist das nicht."