07. November 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die FRANKFURTER RUNDSCHAU befasst sich mit dem Auftritt von Bundeskanzler Merz bei dem Vortreffen zum UNO-Klimagipfel:

    Ein Schriftzug für den bevorstehenden UNO-Klimagipfel COP30 steht vor dem Pressezentrum in Belem im brasilianischen Bundesstaat Para.
    UNO-Klimagipfel COP30 in Brasilien (Eraldo Peres/AP/dpa)
    "Merz betonte, die Welt steuere auf Klima-Kipppunkte zu, und alle Länder seien in der Verantwortung, deren Auslösen noch zu verhindern. Er stellte klar, Deutschland sei als Land mit hohen Emissionen besonders gefordert, so wie alle Industrieländer. Das hatte man unlängst noch anders von ihm gehört, als er bekundete, die Bundesrepublik sei nur für zwei Prozent der Emissionen verantwortlich. Merz hat also dazugelernt. Das Problem: In seiner Politik lässt Merz es an der Einsicht fehlen. Seine Regierung ist vor allem mit Zugeständnissen an die fossile Lobby aufgefallen."
    Der MÜNCHNER MERKUR konstatiert:
    "Richtig ist, dass mit der neuen Bundesregierung auch ein neuer klimapolitischer Pragmatismus Einzug gehalten hat in Deutschland. Habecks Klimaschutz mit der Brechstange wurde abgewählt. Und in Brüssel hat man nach dem 'Green Deal' schmerzhaft lernen müssen, dass die übrige Welt dem abschreckenden Vorbild der Europäer mit dem Niedergang der Industrie und dem Erstarken der Rechten nicht folgen will."
    "Hoffnung für den Klimaschutz" - titelt die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG:
    "Es liegt eine Chance in dem diesjährigen Klimagipfel, zu dessen vorgelagertem Treffen der Staats- und Regierungschefs auch der Bundeskanzler angereist ist. Allein der Ort Belém, umgeben von tropischem Regenwald, ist wie gemacht dafür, um Perspektiven zu erweitern."
    Der Kommentator des Leitartikels im SPIEGEL ist der Ansicht, dass es auf US-Präsident Trump bei der Klimakonferenz überhaupt nicht mehr ankomme. Die Führungsrolle habe längst ein anderes Land:
    "Die Welt schaut längst nicht mehr gebannt darauf, was die USA unter ihrem unberechenbaren Präsidenten machen. Die globale Führungsrolle bei dem Thema darf jetzt Amerikas schärfster Konkurrent China für sich reklamieren. Dem Klimachaos in den USA setzt Peking Vertragstreue, Engagement und Verlässlichkeit entgegen, so die Botschaft. Deutlicher könnte der Kontrast der beiden global konkurrierenden Mächte bei diesem international so entscheidenden Thema kaum sein."
    Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg mahnt:
    "Das, was 1992 in Rio aus der Taufe gehoben wurde und 2015 in Paris in ein weltumfassendes Klimaabkommen mündete, erfordert eine übermenschliche Einstellung: Jede Einschränkung von heute kommt erst vielen Generationen nach uns zugute. Man muss sich das vorstellen wie den Bau einer Kathedrale über Jahrhunderte. Auftraggeber und Architekten sind längst vergessen, bis das sakrale Gebäude fertiggestellt ist."