10. November 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt beschäftigt sich mit dem Rückzug von Sarah Wagenknecht von der Spitze der von ihr mitgegründeten Partei BSW:

Sahra Wagenknecht faltet einen Zettel zusammen
Sahra Wagenknecht faltet einen Zettel zusammen (picture alliance/dpa | Michael Kappeler)
"Die Niederlage bei der Bundestagswahl war knapp, aber Wagenknecht wird ahnen, dass sie endgültig ist. So wie es aussieht, erleben wir nicht nur das Ende der politischen Karriere einer umstrittenen, aber bedeutenden Politikerin, sondern auch den Anfang vom dauerhaften Abstieg des BSW."
Die TAZ erinnert dagegen daran, dass das BSW vor allem im Osten Deutschlands noch eine Rolle spielt:
"Es ist an zwei Landesregierungen beteiligt, in Brandenburg und in Thüringen. Aber reicht es für mehr? Das historische Momentum scheint vorbei. Bisher zehrte das BSW von der Strahlkraft ihrer Galionsfigur. Selbst bei den Landtagswahlen prangte ihr Gesicht auf den Plakaten, obwohl Wagenknecht selbst nicht kandidierte. Wenn sie sich nun in die zweite Reihe zurückzieht, geht das nicht mehr",
Und die NÜRNBERGER NACHRICHTEN glauben, es war von Anfang an ein Fehler, dass Wagenknecht die Partei so stark mit ihrer Person verbunden hat:
"Eine zu starke Bindung an eine Person ging in der bundesrepublikanischen Parteiengeschichte selten gut. Aus der Erfolgsgeschichte des BSW lassen sich bereits einige Lehren ziehen: Auch linker Populismus kann in der Bundesrepublik auf fruchtbaren Boden stoßen, lautet die erste. Und die zweite Erkenntnis festigt einen Trend, der vor allem den in der Mitte angesiedelten Kräften nicht gefallen kann: Die Luft in der Mitte wird immer dünner",
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE schaut auf die Diskussion um das Heizungsgesetz und mahnt die Koalition zur Eile:
"Die Parameter sind sattsam bekannt, die Ampel hat Vorarbeit geleistet. Wenn sich Schwarz-Rot am Riemen reißen würde, müsste nicht noch eine weitere Heizperiode vergehen, bevor Unternehmen und Hausbesitzer endlich Klarheit haben, auf welche Technologie sie in Zukunft setzen sollen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG befürchtet, die Koalition stößt bei der geplanten Neuregelung an Grenzen:
"Es gibt technische Hürden - für Altbauten und für Haushalte, die noch nicht wissen, wie es mit der Fernwärme oder mit der Wasserstoffversorgung steht. Klimaschützer verdammen selbst Wasserstoff und Biomethan. Dann bleibt als reine Lehre nur noch die Wärmepumpe. Wer aber von Wärmepumpen schwärmt, hat offenbar viel Geld - und viel Strom. Denn für viele Wohnungen bedeuten sie Investitionen, die bis zur Kernsanierung reichen können. So viel und so billige Spielräume wie nur möglich zu geben, ansonsten den CO2-Preis wirken zu lassen, das traute sich Habeck nicht. Er lief damit voll vor die Pumpe. Die Koalition sollte mehr Mut haben."