
"Der Streit zwischen Kanzler und Junger Union hat das Zeug, die Koalition zu sprengen", warnt der MÜNCHNER MERKUR:
"Die Rente ist der SPD heilig. Dafür zöge sie mit fliegenden Fahnen in Neuwahlen. CDU und CSU hingegen haben bei dem Thema wenig zu gewinnen. Friedrich Merz sitzt in der Falle. Schon wieder. Daran ist der Kanzler auch selbst schuld. Ein Regierungschef muss die gesamte Klaviatur der Machtpolitik beherrschen. Er braucht Raffinesse und strategisches Geschick. Von all dem hat Merz bisher wenig gezeigt."
"Ob sich die Rebellen in der Union tatsächlich auf eine Verschiebung der notwendigen Rentendiskussion einlassen, ist unklar", notiert der WESER-KURIER aus Bremen:
"Ohnehin stellt sich die Frage, warum der bereits seit Monaten innerhalb der Unionsfraktion schwelende Streit nicht längst beigelegt werden konnte. Hier rückt wieder einmal die Rolle des Fraktionsvorsitzenden Spahn in den Mittelpunkt, der offenbar, wie schon bei der Richterwahl, seinen Laden nicht im Griff hat."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU merkt an:
"Union und SPD schielen immer nur auf den wachsenden Einfluss der Wählerschaft, die bereits in Rente ist oder in den nächsten Jahren in den Ruhestand geht. Dabei haben die meisten dieser Menschen Kinder und Enkel und wünschen sich, dass diese auch gut leben können und sie nicht von Steuern und Sozialabgaben überfordert werden."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG fordert:
"Es braucht auch von der SPD jetzt klare Signale, dass sie zu einer echten Rentenreform bereit ist. Ein erster wichtiger Schritt dazu wäre es, die Wahrheit zu sagen. Und die lautet: So wie das System heute aufgestellt ist, ist die Rente nicht dauerhaft sicher."
Die Bundesregierung hebt die Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf. Die TAGESZEITUNG – TAZ – kritisiert:
"Es ist Zeichen einer unfassbaren Kurzsichtigkeit, den Waffenstillstand als Vorwand dafür zu nutzen, wieder deutsche Panzergetriebe nach Israel zu liefern. Denn so vieles ist weiterhin unklar. Eine wirklich tragfähige Perspektive für einen nachhaltigen Frieden in der Region fehlt völlig. Der Waffenstillstand gleicht weiterhin einer Zitterpartie."
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, monieren:
"Der Stopp für Waffenlieferungen war ein symbolischer Akt, der die Israel-Kritiker im Land besänftigen sollte. Doch die sind inzwischen zu radikal unterwegs, um sich noch beeindrucken zu lassen. Merz verstörte dafür seine eigenen Leute. Er brüskierte Israel und half den Menschen in Gaza damit auch nicht. Das Zustandekommen des Friedensabkommens schließlich zeigte, dass nicht das Raushalten, sondern das Druckmachen in der Region den Erfolg bringt."
