
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN führen aus:
"Seit langem argumentieren Agrarwissenschaftler, dass die 'grüne Gentechnik' nicht gefährlicher ist als das herkömmliche Züchten von Pflanzen. Mag sein. Dennoch hinterlässt es bei vielen Verbrauchern zu Recht ein schales Gefühl, dass ihnen die EU nun die Möglichkeit nehmen will, selbst zu entscheiden, ob sie entsprechende Lebensmittel kaufen wollen."
Die STUTTGARTER ZEITUNG mahnt, es müsse
"größtes Augenmerk auf die Kontrolle der geplanten neuen Regelungen gelegt werden. Denn die Gentechnik ist Fluch und Segen zugleich – sie bietet große Chancen, kann aber auch schnell zu einer Gefahr werden."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER findet:
"Die EU hätte so viele unnötige Kennzeichnungspflichten abschaffen oder abmildern können. Doch bei dieser hat sie weder den Produzenten noch dem Handel und schon gar nicht den Verbrauchern einen Gefallen getan."
Die TAGESZEITUNG - TAZ - hält die geplante Regelung auch aus sozialer Sicht für ungerecht:
"Nur wer es sich leisten kann, hat noch die Möglichkeit, auf Bioprodukte auszuweichen, in denen Gentechniksorten verboten bleiben. Es gibt gute Argumente gegen die Agro-Gentechnik."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz gibt zu bedenken:
"Die EU-Einigung muss noch von den Mitgliedsstaaten bestätigt werden. Um die regelmäßigen deutschen Enthaltungen herum, weil die Bundesregierungen sich seit Jahren nicht auf eine Haltung einigen konnten, ist das alles andere als einfach."
Thema in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist die morgige Abstimmung über das umstrittene Rentenpaket im Bundestag:
"Es wäre ein Pyrrhussieg für den Kanzler, bekäme er das von ihm befürwortete Gesetz nur dank der Gnade der Linkspartei durch. Die listigen Linken enthalten sich natürlich nicht, um Merz zu helfen, sondern um ihn mit ihrer Unterstützung maximal zu beschädigen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) stellt mit Blick auf Bundeskanzler Merz fest:
"Die Schräubchen im Räderwerk seiner Koalition quietschen und schleifen jedenfalls ganz gewaltig. Dass die Rentenfrage das Bündnis derart ins Schlingern gebracht hat, ist nur das jüngste Beispiel dafür."
Das FLENSBURGER TAGEBLATT ist überzeugt, es brauche unbedingt drei Signale:
"für die Zuverlässigkeit der Union; für die Stabilität der Regierung; für den Start einer echten Reformagenda nach dem Rentenpaket. Bei allem Verständnis für die vielen gleichzeitigen Krisen und Befindlichkeiten: Das sollte doch wohl zu schaffen sein, Herr Merz."
