07. Dezember 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Der Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in Israel ist ein Thema, das die Kommentatoren beschäftigt. Die meisten Zeitungen finden dabei lobende Worte für Friedrich Merz.

Bundeskanzler Friedrich Merz und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu stehen vor den Flaggen Deutschlands, der EU und Israels und reichen sich die Hand.
Bundeskanzler Friedrich Merz (l.) zu Besuch bei Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (picture alliance/dpa | Michael Kappeler)
So schreibt der KÖLNER STADT-ANZEIGER:
"Merz musste die Balance finden zwischen unverbrüchlicher Solidarität aus historischer Schuld und notwendiger Klarheit zu den aktuellen Taten der Israelis in Gaza. Das ist gut gelungen: Er hat sich an die Seite Israels gestellt, nicht ohne die Siedlungspolitik im Westjordanland anzuprangern und auf die andauernde humanitäre Notlage in Gaza zu verweisen."
Der SÜDWEST PRESSE aus Ulm ist aufgefallen, dass Merz einen bisher prägenden Satz der deutschen Israel-Politik vermieden hat:
"Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Bei seinem Israel-Besuch wählte er nun eine neue Ausdrucksweise: Für die Existenz und die Sicherheit Israels einzustehen, gehöre 'zum unveränderlichen Wesenskern unserer Beziehungen'. Die letzten Monate haben gezeigt, dass Merz bereit ist, sich in Nahost zu engagieren. Und dass er sich dabei auch nicht scheut, Konflikte mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einzugehen. Wenn neue Begriffe dabei helfen, umso besser."
Ein weiteres Thema in den Zeitungen ist der Parteitag des BSW in Magdeburg. Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) verweist auf anfängliche Erfolge des Bündnisses und glaubt, dass der Rückzug von Sahra Wagenknecht als Parteichefin keine gute Idee ist:
"Eine Partei, die für sich in Anspruch nimmt, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen, sollte sich durchaus die Frage stellen, warum der schnelle Absturz folgte. Der Magdeburger Parteitag hat deutlich gemacht, dass Wagenknecht nicht zu ersetzen ist."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG betont:
"Eine Person ist kein Programm, sie ist noch nicht einmal Garant für langfristigen Erfolg. Ob das BSW sich von seiner Parteigründerin emanzipieren kann - und ob diese das zulässt -, wird sich spätestens bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt zeigen."
Kommentiert werden auch die neue US-Sicherheitsstrategie und deren Folgen für Europa. Die STUTTGARTER ZEITUNG nennt das Papier ein - Zitat:
"... transatlantisches Scheidungsdokument. Die Lektüre der 33 Seiten offenbart ein zerrüttetes Verhältnis zwischen den USA und Europa." 
Für die TAZ ist ab jetzt klar:
"Für US-Präsident Donald Trump und seine Vasallen ist Europa der Feind Nummer 1 – wirtschaftlich, militärisch, kulturell. Diesen Feind gilt es zu zerstören, mit allen Mitteln der Macht."
Und in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG heißt es:
"Die Trump-Regierung hat mit Europa gebrochen und arbeitet – genau wie Wladimir Putin – auf die Zerstörung der Europäischen Union hin. Trump will die EU-Länder gegeneinander ausspielen, weil ihm ein geeintes Europa unbequem ist."