
Die Sonne ist ein riesiger, selbst leuchtender Gasball, während der Mond vorwiegend aus Gestein und Metallen besteht. Er bliebe dunkel, wenn er nicht durch die Sonne beleuchtet würde. Dabei entstehen die wechselnden Mondphasen, weil Sonne und Mond ihre Positionen am Himmel zueinander verändern.
Manchmal sieht es allerdings so aus, als käme das Mondlicht gar nicht von der Sonne. Sichel oder Halbmond scheinen "schief" am Himmel zu hängen – die Mitte des beleuchteten Mondrandes zeigt dann offenkundig nicht in Richtung Sonne. Am besten ist dieses Phänomen zu beobachten, wenn Sonne und Mond gemeinsam am Tageshimmel stehen. Aber auch nach Sonnenuntergang zeigt die beleuchtete Seite des Mondes manchmal nicht unter den Horizont, also dorthin, wo die Sonne steht.
Eine optische Täuschung

Der Mond scheint dann sein Licht nicht von der Sonne, sondern aus einer anderen Richtung zu bekommen. Doch das ist eine optische Täuschung, die dadurch entsteht, dass wir den Kosmos am Himmelsgewölbe wie in einer von innen betrachteten Kugelschale wahrnehmen.
Dadurch erscheinen am Firmament gerade Linien gebogen. Am einfachsten wird das klar, wenn Sonne und Mond gemeinsam am Himmel stehen und man sich beim Beobachten so weit zurücklehnt, dass der Horizont nicht im Blick ist.
Ohne den Bezug zum Horizont fällt dann sofort auf, dass alles passt: Der Mond leuchtet, weil die Sonne ihn beleuchtet.