Sonntag, 19. Mai 2024

Newsblog zum Krieg im Nahen Osten
Die Entwicklungen vom 14. und 15. Oktober 2023

Am 7. Oktober ist der Nahostkonflikt durch einen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel eskaliert. Wir halten die Entwicklungen in einem Newsblog fest. Hier geht es zum Archiv.

16.10.2023
    Ein Feuer brennt nach Explosionen in der Nacht nahe der israelischen Grenze zum Libanon.
    Ein Feuer brennt nach Explosionen nahe der israelischen Grenze zum Libanon. (Petros Giannakouris / AP / dpa / Petros Giannakouris)
    Zu den aktuellen Entwicklungen geht es hier.

    Sonntag, 15. Oktober

    +++ Israel versorgt Teile des südlichen Gazastreifens wieder mit Wasser.

    Israels Entscheidung für eine Wiederaufnahme der Wasserversorgung für Teile des südlichen Gazastreifens ist nach den Worten von Energieminister Katz mit den USA abgestimmt. Darauf hätten sich der israelische Ministerpräsident Netanjahu und US-Präsident Biden verständigt, teilt Katz mit. Dies stehe in Einklang mit Israels Politik, die Blockade des von der radikalen Hamas kontrollierten Territoriums zu verschärfen. Zuvor hatte Bidens nationaler Sicherheitsberater Sullivan im Sender CBS erklärt, die Wasserleitungen für den Süden des Gazastreifens seien wieder geöffnet worden. Darüber hätten ihn Vertreter Israels informiert. Israel hat den Gazastreifen nach dem Hamas-Angriff vor einer Woche abgeriegelt, die Blockade betrifft auch die Strom- und Wasserversorgung.

    +++ Die EU-Staaten betonen in einer gemeinsamen Erklärung Israels Recht auf Selbstverteidigung.

    In der Erklärung der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitglieder heißt es, Israel habe das Recht, sich im Einklang mit dem humanitären und internationalen Recht gegen die gewalttätigen und wahllosen Angriffe der radikalislamischen Hamas zu verteidigen. Wichtig sei aber auch, das Leben von Zivilisten zu schützen. Die EU-Staaten riefen dazu auf, der Bevölkerung im Gazastreifen humanitäre Nothilfe zu leisten. Sie erklärten sich bereit, die Zivilisten in dem Palästinensergebiet weiter zu unterstützen. Dabei müsse aber sichergestellt werden, dass diese Hilfe nicht von Terrororganisationen missbraucht werde. Es sei zudem von entscheidender Bedeutung, eine regionale Eskalation des Konflikts zu verhindern.

    +++ Die Präsidentin des Goethe-Instituts spricht von einer dramatischen Lage im Gazastreifen.

    Carola Lentz sagte im Deutschlandfunk, auch das Goethe-Institut habe nach den Terorrangriffen der Hamas seine Außenstelle in Gaza-Stadt geschlossen. Einige Mitarbeiter befänden sich noch immer vor Ort und könnten den Gazastreifen nicht verlassen. Es gebe jedoch einen engen Austausch mit dem Auswärtigen Amt.
    Auch die beiden Instituts-Standorte in Israel seien zurzeit geschlossen. Das Personal sei direkt oder indirekt von den Auswirkungen der Anschläge betroffen. Generell sei das Unsicherheitsgefühl im ganzen Land enorm. Dass Terroristen der Hamas so tief in Israel eindringen konnten, habe das Lebensgefühl komplett verändert.

    +++ Die Zahl der Toten in Israel und im Gazastreifen ist erneut gestiegen.

    Nach israelischen Angaben sind bei dem vor gut einer Woche gestarteten Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mehr als 1400 Menschen getötet worden. Zudem seien mehr als 120 Menschen entführt worden. Bislang hatte die Regierung die Zahl der Toten mit mehr als 1300 angegeben. Bei den israelischen Gegenangriffen auf Ziele im Gazastreifen wurden nach jüngsten Angaben der Hamas mindestens 2450 Menschen getötet. 9200 Bewohner des Küstengebiets seien zudem verletzt worden, teilte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium mit.

    +++ Israels Premierminister Netanjahu hat das neu gebildete Kriegskabinett einberufen.

    Vor ihrem ersten Treffen haben die Mitglieder der israelischen Notstandsregierung eine Schweigeminute für die Opfer der Terrorangriffe auf Israel abgehalten. Zum Beginn der Sitzung sagte Ministerpräsident Netanjahu, Israel werde die Hamas zerschlagen. An dem Treffen nahmen auch der ehemalige Verteidigungsminister Gantz und weitere Politiker der Opposition teil, die der Notstandsregierung nach den Angriffen beigetreten waren. Bis vor dem Terrorangriff standen sich Regierung und Opposition äußerst unversöhnlich gegenüber. Seit Jahresbeginn spaltet ein umstrittener Justizumbau, den Netanjahus rechts-religiöse Regierung vorantreibt, die Gesellschaft. Experten gehen aber davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um nun weitreichende militärische und politische Entscheidungen durchsetzen zu können.

    +++ Die Bundeswehr hat am Wochenende rund 160 Menschen aus Israel nach Deutschland gebracht.

    Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium am Nachmittag mit. Drei Flugzeuge der Luftwaffe waren demnach im Einsatz. Die Aktion schließe an die vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflüge der vergangenen Tage an. Bei Bedarf könnten weitere Luftwaffenflüge eingerichtet werden, hieß es in der Mitteilung der beiden Ministerien.
    Ein Transportflugzeug vom Typ A400M der Bundeswehr im Landeanflug auf Wunstorf.
    Ein Transportflugzeug vom Typ A400M der Bundeswehr. (AFP / POOL / Christian Dittrich)

    +++ An der israelisch-libanesischen Grenze kam es zu Feuergefechten.

    Neun Raketen sind nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschosse abgefangen. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die Abschussorte im Libanon angegriffen, hieß es in der Mitteilung. Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv. Es gab bereits Tote auf beiden Seiten. Angesichts einer fortschreitenden Zuspitzung der Lage betonte der israelische Verteidigungsminister Galant, sein Land habe kein Interesse an einem Krieg im Norden. Wenn die Hisbollah jedoch den Weg des Krieges wähle, werde sie einen sehr hohen Preis zahlen.

    +++ Ägypten schlägt ein internationales Gipfeltreffen zur Lage der Palästinenser vor.

    Zu den Beratungen sollen regionale und internationale Akteure eingeladen werden, um über die Zukunft der palästinensischen Sache zu sprechen, teilten ägyptische Behörden mit. Ägypten gilt traditionell als Vermittler im Nahost-Konflikt. Es hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. Am Sonntag traf US-Außenminister Blinken, der zurzeit mehrere Länder in der Region bereist, in Kairo ein. Am Samstag hatte Bundesaußenministerin Baerbock in der ägyptischen Hauptstadt Krisengespräche mit dem türkischen und dem ägyptischen Außenminister sowie dem Generalsekretär der Arabischen Liga geführt. Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel stauen sich derzeit Hilfslieferungen für den Gazastreifen, die bislang nicht in das von Israel abgeriegelte Palästinensergebiet gebracht werden dürfen.

    +++ Das Bundesinnenministerium verstärkt den Schutz für jüdische und israelische Einrichtungen in Deutschland.

    Die Bundesregierung nehme die zunehmende Gefahr von Solidaritäts- und Unterstützungsaktionen für den Terror der Hamas sehr ernst, sagte Bundesinnenministerin Faeser der "Bild am Sonntag". Der Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland und von jüdischen und israelischen Einrichtungen habe allerhöchste Priorität, sagte Faeser. Der Schutz werde nochmals verstärkt. Mehrere pro-palästinensische Demonstrationen wurden am Wochenende verboten, andere Kundgebungen konnten unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden

    +++ FC-Bayern-Spieler Mazraoui hat ein Pro-Palästina-Video verbreitet.

    Bundesliga-Profi Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hat in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird. Der marokkanische Fußball-Nationalspieler teilte bei Instagram ein entsprechendes Video. Dazu schrieb Mazraoui in dem Eintrag vom frühen Sonntagmorgen "Ameen" (Amen) neben einem Emoji mit gefalteten Händen. Der FC Bayern äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Post seines 25 Jahre alten Profis. Kurz nach Bekanntwerden des Angriffs am vorigen Wochenende hatte der Verein auf der Plattform X (ehemals Twitter) geschrieben, dass man sich um seine Freunde in Israel sorge.
    Mazraoui steht im Bayern-Trikot während eines Fußballspiels auf dem Rasen.
    Der marokkanische Fußball-Nationalspieler Mazraoui spielt für den FC Bayern München. (AFP / UWE KRAFT)

    +++ US-Außenminister Blinken reist am Montag erneut zu Gesprächen nach Israel.

    Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte den geplanten Besuch Blinkens. Der US-Chefdiplomat war bereits am Donnerstag in Israel und bereist seither mehrere Länder in der Region. Derzeit ist er in Ägypten.

    +++ Der Iran hat Israel eindringlich vor einem Einmarsch in den Gazastreifen gewarnt.

    Sollte Israel seine Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens fortsetzen, könne niemand dafür garantieren, dass der Konflikt sich nicht ausweite, sagte der iranische Außenminister Amir-Abdollahian nach Angaben seines Ministeriums bei einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich bin Hamad Al-Thani.

    +++ Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel ausgesprochen.

    Als Grund wird die Gewalteskalation in der Region genannt. Israel befinde sich formell im Kriegszustand, und die Lage sei hoch volatil. Weiter heißt es, eine Ausweitung des Konflikts könne nicht ausgeschlossen werden. Die israelische Armee setze Luftangriffe auf den Gazastreifen fort und bereite eine groß angelegte Militäroperation in dem Gebiet vor. Das Auswärtige Amt warnt auch vor Reisen in die Palästinensergebiete und den Libanon.

    +++ Die israelische Armee wartet auf eine politische Entscheidung über den Beginn der Gaza-Bodenoffensive.

    Vor einem israelischen Einmarsch in das Palästinensergebiet seien "Gespräche mit unserer politischen Führung" notwendig, sagte Armeesprecher Hecht. Ziel einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ist es nach Armeeangaben, das Netzwerk der Hamas so zu zerstören, dass die Gruppe keine Angriffe auf Israel mehr organisieren kann.

    +++ Papst Franziskus fordert Hilfskorridore für die Bevölkerung im Gazastreifen.

    Kinder, Kranke, ältere Menschen und Frauen sowie alle Zivilisten dürften nicht Opfer des Konflikts werden, forderte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche vor Tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom. Franziskus verlangte auch die Freilassung aller von der Hamas verschleppten Geiseln. Der Papst rief zu Gebeten auf, um Hass, Terrorismus und Krieg entgegenzuwirken. Gläubige weltweit sollten sich den Katholiken im Heiligen Land anschließen und am Dienstag einen Tag des Fastens und Gebets für den Frieden begehen. Am Freitag hatte der Vatikan sich als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und Hamas angeboten.
    Der Papst winkt während des Angelus-Mittagsgebets aus einem Fenster.
    Der Papst fordert Hilfe für die Bevölkerung sowie die Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen. (Alessandra Tarantino / AP / dpa / Alessandra Tarantino)

    +++ Der Libanon hat die israelische Armee für den Tod eines Videojournalisten der Nachrichtenagentur Reuters an der Grenze zwischen Israel und dem Süd-Libanon verantwortlich gemacht.

    Das israelische Militär erklärte gestern sein Bedauern über den Tod des Journalisten und erklärte, der Vorfall vom Freitag werde untersucht. Die libanesische Armee erklärte, Israel habe eine Rakete abgefeuert, die das Auto des Presseteams getroffen habe. Dabei sei der Reuters-Videoreporter Issam Abdallah getötet worden. Sechs weitere Journalisten der Nachrichtenagentur AFP, von Reuters und dem Fernsehsender Al-Dschasira wurden bei dem Vorfall verletzt. Mehrere der überlebenden Journalisten berichteten, der Angriff sei aus Richtung Israels gekommen. Die Journalisten hätten sich in freiem Gelände abseits militärischer Stellungen befunden.

    +++ Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas gegen Israel plädiert Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir dafür, dass sich die Gesellschaft in Deutschland mehr gegen Judenhass engagiert.

    Warum müssten immer Juden Trauerkundgebungen organisieren, sagte Özdemier beim Landesparteitag der baden-württembergischen Grünen in Ravensburg. Wo seien die Massenkundgebungen der Deutschen; die deutsche Gesellschaft müsse sich an die Seite der jüdischen Gemeinde stellen, forderte der Grünen-Politiker. Die Staatsräson könne man sich sparen, wenn etwa die israelische Flagge bei pro-palästinensischen Kundgebungen in Duisburg oder Neukölln verbrannt werde. Die Täter müssten mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden.

    +++ Drei Hamas-Mitglieder sind nach dem Eindringen vom Libanon nach Israel von israelischen Streitkräften getötet worden.

    Das gab die militant-islamistische Organisation, die im Gazastreifen regiert, bekannt. Vor ihrem Tod durch einen Luftangriff hätten die Angreifer Israel "Verluste beigefügt". Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel hat es an der Grenze mehrfach sporadische Zusammenstöße zwischen israelischen Streitkräften und Mitgliedern der Hamas, der mit ihr verbündeten libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und anderen bewaffneten Gruppen, etwa der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, gegeben.

    +++ Israel riegelt die Grenze zum Libanon ab.

    Man komme nur noch bis auf vier Kilometer dort heran, teilt Militärsprecher Hagari mit. Zudem würde das GPS in dieser Region und an der südlichen Grenze zum Gazastreifen mit Absicht unterbrochen. Das beeinträchtige die Funktionen von Apps.
    Israelische Soldaten fahren in einer Kolonne mit gepanzerten Fahrzeugen nahe der Grenze zu Gaza im Süden Israels
    Israelische Soldaten fahren in einer Kolonne mit gepanzerten Fahrzeugen nahe der Grenze zu Gaza im Süden Israels (AFP / ARIS MESSINIS)

    +++ Die israelische Armee hat erneut ein Zeitfenster genannt, in dem die palästinensische Bevölkerung den Norden des Gazastreifens verlassen kann.

    Ein Militärsprecher teilte mit, die Menschen könnten von 10 bis 13 Uhr Ortszeit eine sichere Fluchtroute nutzen. Dieser Korridor werde nicht angegriffen. Die israelischen Streitkräfte hatten die Palästinenser am Freitag dazu aufgerufen, den Norden des Gazastreifens zu verlassen. Hintergrund ist die erwartete Bodenoffensive des Militärs gegen die islamistische Hamas.

    +++ Die Zahl der Todesopfer durch die israelischen Angriffe der vergangenen Tage im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben auf mehr als 2.300 gestiegen.

    Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Demnach kamen auf palästinensischer Seite bereits mehr Menschen ums Leben als während des fast zweimonatigen Kriegs 2014. In Israel wurden bei dem Überfall der militant-islamistischen Hamas am vergangenen Wochenende mehr als 1.300 Menschen getötet.
    Die israelische Armee meldete mehr als 100 weitere Angriffe auf militärische Einrichtungen der Hamas. Dabei sei auch ein weiterer Verantwortlicher der Hamas-Attacke getötet worden. Zuvor hatte die Armee bereits den Tod zweier mutmaßlicher Drahtzieher gemeldet.
    Palästinensische Familien fliehen aus dem Flüchtlingslager Rafah im Süden des Gazastreifens
    Palästinensische Familien fliehen aus dem Flüchtlingslager Rafah im Süden des Gazastreifens (AFP / MOHAMMED ABED)

    +++ US-Außenminister Blinken hat in Riad den saudischen Kronprinzen Bin Salman getroffen.

    Die US-Regierung bemüht sich seit Tagen darum, eine Ausweitung des Konfliktes zwischen Israel und der Hamas zu verhindern. Blinken hat deshalb bereits eine Reihe arabischer Staats- und Regierungschefs getroffen. Zugleich unterstrich er zum Auftakt seiner Reise in die Region, dass die USA nach dem Überfall der Hamas an der Seite Israels stehen.

    +++ China schickt seinen Sondergesandten für den Nahen Osten kommende Woche zu Gesprächen in die Region.

    Er werde sich für den Schutz von Zivilisten, einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einsetzen, kündigte der Diplomat Zhai Jun laut Staatsmedien an. Zhai hatte bereits in den vergangenen Tagen Telefongespräche mit hochrangigen Vertretern Israels und der Palästinenser geführt. China hat den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel bislang nicht verurteilt. Über die Luftangriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen und Opfer auf palästinensischer Seite wird dagegen prominent im Staatsfernsehen berichtet.

    +++ Nach der Lufthansa hat auch die Bundeswehr deutsche Staatsbürger aus Israel zurückgebracht.

    Zwei Maschinen vom Typ A400M landeten heute früh mit insgesamt 80 Passagieren im niedersächsischen Bundeswehr-Fliegerhorst Wunstorf. Inzwischen ist ein weiteres Flugzeug vom Typ A321 gestartet, um ausreisewilligen Deutschen die Rückkehr aus Israel zu ermöglichen. Heute soll zudem eine Maschine der Fluggesellschaft Condor Menschen nach Deutschland bringen, allerdings von der jordanischen Stadt Akaba nahe der Grenze zu Israel aus.

    +++ Der israelische Historiker Mendel erwartet, dass die Regierung Netanjahu an der jüngsten Eskalation im Nahost-Konflikt zerbrechen wird.

    Vor dem Angriff der islamistischen Hamas sei Premier Netjanjahu von seiner Unterstützern als "Mister Sicherheit" angesehen worden, sagte Mendel im Deutschlandfunk. Dieses Image habe nun durch die Ereignisse einen großen Riss bekommen. Viele Anhänger Netanjahus würden "erwachen". Daher gehe er davon aus, dass der Regierungschef die aktuelle Krise politisch nicht überleben werde. Historiker Mendel betonte gleichzeitig, die israelische Politik sei voller Überraschungen. Daher könne er sich auch irren.
    Israels zerbrochenes Sicherheitsgefühl

    +++ In Australien haben sich in mehreren Städten Tausende Menschen an Demonstrationen zur Solidarität mit den Palästinensern beteiligt.

    Eine der größten Kundgebungen fand in Sydney statt. Die Veranstalter sprachen allein dort von 5.000 Teilnehmern, die Nachrichtenagentur Reuters schätzte dagegen die Zahl auf rund 2.000. Demonstrationen wurden auch in Adelaide und Melbourne abgehalten, wo ebenfalls Tausende auf die Straßen gingen, wie die Zeitung "The Guardian Australia" berichtete. Meldungen über Zwischenfälle lagen nicht vor.
    Das Foto zeigt eine pro-palästinensische Kundgebung in Sydney.
    Das Foto zeigt eine pro-palästinensische Kundgebung in Sydney. (dpa / AP / Rick Rycroft)

    +++ Die israelische Armee hat ihre Bodenoffensive gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen laut einem Zeitungsbericht um einige Tage verschoben.

    Die "New York Times" meldet unter Berufung auf drei nicht genannte ranghohe israelische Offiziere, der Angriff habe eigentlich schon an diesem Wochenende beginnen sollen. Er sei aber wegen des stark bewölkten Himmels vertagt worden, weil die Sicht für die Flugzeugpiloten und die Drohnensteuerung der Streitkräfte zu schlecht gewesen wäre. Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, die Vorbereitungen für einen koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land stünden vor dem Abschluss. Der Schwerpunkt liege auf der Bodenoperation.

    +++ Die USA verstärken zur Unterstützung Israels bei dessen Kampf gegen die Hamas ihre maritime Militärpräsenz in der Konfliktregion.

    Verteidigungsminister Austin erklärte in Washington, man entsende einen zweiten Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer: Die "USS Dwight D. Eisenhower" werde sich der bereits dorthin verlegten "USS Gerald R. Ford" anschließen. Ziel sei, vor feindlichen Handlungen gegen Israel und vor Versuchen einer Ausweitung des Krieges abzuschrecken. Wie das Pentagon weiter mitteilte, werden zudem unter anderem ein Lenkwaffenkreuzer und zwei Zerstörer in die Meeresregion vor Israel verlegt. Das Weiße Haus betonte auch, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken.
    Zu sehen ist der atomgetriebene Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower in einem Hafen im US-Bundesstaat Virginia.
    Der Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower liegt an der Pier der Naval Station Norfolk in Norfolk, Virginia (Archivbild). (AP / Steve Helber)

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts des israelischen Evakuierungsaufrufs für Zivilisten in Gaza vor der Verschärfung einer "humanitären Katastrophe" gewarnt.

    Eine "erzwungene" Verlegung von 2.000 Patienten und Gesundheitspersonal in den südlichen Gazastreifen könnte zudem "einem Todesurteil gleichkommen", erklärte die Organisation mit Sitz in Genf. Besonders betroffen sind demnach Schwerkranke, Intensiv- und Dialysepatienten, Neugeborene in Inkubatoren und schwangere Frauen mit Komplikationen. Die WHO wies zudem darauf hin, dass die Gesundheitseinrichtungen im Süden des Gazastreifens "bereits an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt" seien. Sie seien nicht in der Lage, "einen erheblichen Anstieg der Patientenzahlen zu bewältigen".

    Samstag, 14. Oktober

    +++ Nach der Lufthansa fliegt nun auch die Bundeswehr deutsche Staatsbürger aus Israel aus.

    Zwei Militärtransporter vom Typ A400M sind bereits wieder auf dem Rückflug von Tel Aviv, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte. Beide Maschinen hatten demnach Hilfsmaterial nach Israel geflogen; auf dem Rückflug nehmen sie insgesamt 80 deutsche Staatsbürger mit. Für morgen wird ein weiterer Flug vorbereitet.
    Heute soll auch eine Maschine der Fluggesellschaft Condor Menschen nach Deutschland bringen, allerdings von der jordanischen Stadt Akaba nahe der Grenze zu Israel aus. In den vergangenen beiden Tagen hatte bereits die Lufthansa viele Bundesbürger mit Sonderflügen nach Deutschland gebracht.

    +++ Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land auf die Hamas im Gazastreifen vor.

    Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es am Abend. Der Schwerpunkt liege auf einer Bodenoperation.

    +++ Am Abend sind wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden.

    Zehn Raketen seien Richtung des Großraums der Küstenmetropole abgefeuert worden, meldeten israelische Medien.

    +++ Die EU-Kommission will die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen um 50 Millionen Euro auf insgesamt 75 Millionen Euro erhöhen.

    Das kündigte Kommissionspräsidentin von der Leyen nach einem Gespräch mit UNO-Generalsekretär Guterres an. Die EU arbeite mit den Vereinten Nationen zusammen, um sicherzustellen, dass die Hilfe auch bei den Bedürftigen ankomme. Die Gelder sollten dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung mit dem Nötigsten versorgt werden könne.
    Nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel fliegt die israelische Armee Luftangriffe auf den Gazastreifen. Dabei kamen nach Angaben der dortigen Behörden bislang mehr als 2.200 Menschen ums Leben. Hunderttausende Palästinenser sind auf der Flucht.

    +++ Bundeskanzler Scholz hat erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu telefoniert.

    Regierungssprecher Hebestreit teilte danach mit, beide seien sich einig darin gewesen, dass man einen, Zitat, "regionalen Flächenbrand" verhindern müsse. Dabei seien sich beide auch einig gewesen, dass ein Eingreifen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in den Konflikt vermieden werden müsse. Scholz habe Netanjahu in diesem Zusammenhang über seine "diplomatischen Kontakte" der vergangenen Tage informiert, hieß es weiter. Netanjahu wiederum unterrichtete demnach Scholz über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. Diese würden jedoch "von der Hamas konterkariert". Beide seien sich "über die Bedeutung dieser Frage einig" gewesen.

    +++ Der Kampf gegen die islamistische Hamas muss nach den Worten von Außenministerin Baerbock mit größtmöglicher Rücksicht auf die humanitäre Situation im Gazastreifen geführt werden.

    Der Terror sei das Grundübel, sagte Baerbock nach Gesprächen mit dem ägyptischen Außenminister Schukri und dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Gheit, in Kairo. Zudem werde neues großes Leid unter der Zivilbevölkerung in Gaza nicht nur den Nährboden für neuen Terrorismus schaffen, sondern auch jegliche bisher erreichte Annäherungsschritte mit den arabischen Nachbarn der letzten Monate in Gefahr bringen. Dieses Kalkül der Terroristen dürfe nicht aufgehen, betonte Baerbock.

    +++ In London haben tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration teilgenommen.

    Sie versammelten sich nahe der Zentrale der BBC und zogen von dort durch die britische Hauptstadt. Die Polizei hatte im Vorfeld gewarnt, dass jeder in Gewahrsam genommen werde, der Unterstützung für die islamistische Hamas zum Ausdruck bringe. Einige Demonstrierende trugen Palästinenserflaggen und Schilder mit Aufschriften wie "Freiheit für Palästina". In Frankfurt und Berlin wurden pro-palästinensische Kundgebungen untersagt. In Düsseldorf nahmen mehrere hundert Personen an einer genehmigten Demonstration teil. In Köln gab das Verwaltungsgericht einem Eilantrag für eine Versammlung statt - in unmittelbarer Nähe zu einer Pro-Israel-Kundgebung.

    +++ Die Bewohner von fünf im Norden Israels gelegene Dörfer werden vor einem möglichen Eindringen Bewaffneter aus dem Nachbarland Libanon gewarnt.

    Die Menschen seien aufgerufen, sich in Notunterkünften in Sicherheit zu bringen, berichtet der israelische Hörfunksender Kan. Zunächst seien die Dörfer Dan, Dafna, Snir und HaGoschrim betroffen gewesen. Wenige Minuten später habe das Militär eine Warnung auch für Schaar Jischuw ausgegeben. Die Dörfer liegen nahe an der Grenze zum Libanon und gegenüber der libanesischen Gemeinde Aamra.

    +++ China dringt angesichts der Krise im Nahen Osten darauf, rasch eine internationale Friedenskonferenz einzuberufen.

    Das Außenministerium teilte in Peking mit, darüber habe Ressortchef Wang Yi telefonisch mit seinem US-Kollegen Blinken gesprochen. China warne davor, dass der Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas außer Kontrolle gerate. Blinken appellierte an Peking, seinen Einfluss in der Region geltend zu machen, um die Lage zu entschärfen.

    +++ Das Auswärtige Amt bemüht sich weiter, deutschen Staatsbürgern im Gazastreifen bei der Ausreise zu helfen.

    Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte in Berlin, es befinde sich noch eine niedrige dreistellige Zahl von deutschen Staatsangehörigen in dem Palästinensergebiet. Zum Stand der Vorbereitungen machte er unter Verweis auf die Sicherheit der Ausreisewilligen keine näheren Angaben. Berichte, wonach ausländische Staatsangehörige aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen könnten, bestätigte der Sprecher nicht.

    +++ Nach Angaben des UNO-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) nimmt die Wasserknappheit im Gazastreifen infolge der israelischen Blockade lebensbedrohliche Ausmaße an.

    Die Menschen seien gezwungen, schmutziges Wasser aus Brunnen zu verwenden, was das Risiko wasserbedingter Krankheiten erhöhe, erklärte UNRWA-Generalkommissar Lazzarini. Sauberes Wasser gehe zur Neige, weil das Wasserkraftwerk und die öffentlichen Wassernetze nicht mehr funktionierten. Es müsse dringend Treibstoff nach Gaza geliefert werden, um Frischwasser bereitstellen zu können. Lazzarini rief Israel auf, die Blockade des Gazastreifens umgehend aufzuheben. Auch auf dem UNO-Stützpunkt im südlichen Gazastreifen sei das Trinkwasser inzwischen knapp. Laut UNRWA haben dort tausende Menschen Zuflucht gesucht. Lazzarini warnte, die Menschen, unter ihnen kleine Kinder, Frauen und Ältere würden an Dehydrierung sterben.

    +++ Der Iran hat Israel gewarnt, dass die Krise im Nahen Osten sich auf weitere Gebiete ausweiten könnte.

    Außenminister Amirabdollahian sagte in der libanesischen Haupstadt Beirut, das gelte etwa dann, wenn die Hisbollah in das Geschehen eingreife. Die militante Schiitenmiliz wird von Teheran unterstützt.

    +++ Ein Flugzeug mit medizinischen Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation für den Gazastreifen ist am Samstag auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel gelandet.

    Dort warte die Maschine am Flughafen Al-Arisch auf die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah, teilte der Generaldirektor der WHO, Tedros, mit. Die WHO sei bereit, die Hilfsgüter zu verteilen, sobald der humanitäre Zugang über den Grenzübergang hergestellt sei, schrieb Tedros auf der Plattform X. Rafah war Anfang der Woche geschlossen worden, nachdem israelische Luftangriffe das Tor auf der palästinensischen Seite getroffen hatten.

    +++ Saudi-Arabien hat offenbar die Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel ausgesetzt.

    Das melden die Deutsche Presse-Agentur und die Nachrichtenagentur AFP, die sich auf saudische Diplomatenkreise und regierungsnahe Quellen in dem Land berufen. Laut AFP wurden die USA, die den Dialog vermittelt hatten, über den Stopp der Gespräche informiert. Saudi-Arabien hatte gestern den Aufruf des israelischen Militärs kritisiert, nach dem die Palästinenser den nördlichen Gazastreifen verlassen sollen. Das saudische Außenministerium sprach von "Zwangsumsiedlung".

    +++ Das israelische Militär hat den Menschen im Gazastreifen mehr Zeit eingeräumt, um die Gebiete im Norden zu verlassen.

    Bis 16 Uhr Ortszeit sollen die Bewohner der Stadt Beit Hanun eine Fluchtroute nach Chan Junis im Süden nutzen können, ohne dabei mit israelischen Angriffen rechnen zu müssen. Das teilte ein Militärsprecher mit. Die Information wurde auf der Internetplattform X in arabischer Sprache verbreitet. Israel reagiert damit offenbar auf Kritik unter anderem von Vertretern der Vereinten Nationen. Sie hatten die ursprünglich eingeräumte Frist von 24 Stunden für eine Evakuierung des nördlichen Gazastreifens für zu kurz erklärt. Es drohe eine katastrophale Situation.

    +++ Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen Verantwortlichen der Hamas-Angriffe getötet.

    Es handele sich um den Leiter des Luftüberwachungssystems der Hamas, Abu Merad. Er sei maßgeblich an der Steuerung der Terroristen während des Massakers vor genau einer Woche beteiligt gewesen, hieß es weiter.

    +++ UNO-Generalsekretär Guterres fordert eine sofortige Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen.

    In einem auf X veröffentlichten Statement pocht Guterres auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte. Zivilisten müssten geschützt und dürften nicht als Schutzschilde benutzt werden. Wörtlich schrieb der UNO-Generalsekretär: "Auch Kriege haben Regeln."

    +++ Nach Ansicht der Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Scherbakowa, nutzt die russische Führung den Krieg im Nahen Osten für ihre eigene Propaganda.

    Die Eskalation lenke von dem Geschehen in der Ukraine ab, sagte Scherbakowa im Deutschlandfunk. Insbesondere der russische Präsident Putin würde davon profitieren, dass die schweren Kämpfe insbesondere im Osten der Ukraine in der russischen Öffentlichkeit nun kaum noch beachtet würden. Pro-israelische Aktionen innerhalb Russlands würden von den Behörden unterbunden.

    +++ Laut Schätzungen des UNO-Büros für humanitäre Hilfe sind im Gazastreifen zehntausende Menschen auf der Flucht in den Süden.

    Grund ist eine Aufforderung der israelischen Regierung, die nördlichen Gebiete des Gazastreifens zu verlassen. Dort wird mit einer Bodenoffensive gerechnet. Bereits vor Israels Aufforderung zur Evakuierung waren laut dem UNO-Büro 400.000 Palästinenser durch israelische Luftangriffe vertrieben worden.

    +++ Israels Ministerpräsident Netanjahu hat die derzeitigen Militäraktionen im Gazastreifen nur als Anfang einer groß angelegten Offensive gegen die radikal-islamistische Hamas bezeichnet.

    Die Armee werde die Hamas vernichten, versprach Netanjahu in einer Ansprache an die Nation. Zugleich räumte er ein, dass das Vorhaben Zeit benötigen werde. Israelische Streitkräfte hatten zuvor vereinzelt Ziele im palästinensischen Gazastreifen mit Bodentruppen und Panzern angegriffen. Dabei seien unter anderem Raketenstellungen der Hamas zerstört worden, sagte ein Armeesprecher.

    +++ Der Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Heusgen, sieht die Gefahr, dass eine Bodenoffensive Israel auf dem Weg zur Anerkennung in der arabischen Welt schaden könnte.

    Heusgen sagte im Deutschlandfunk, Besetzungen des Gazastreifens hätten in der Vergangenheit nicht das erhoffte Ergebnis gebracht. Zudem betonte er, Deutschland dürfe bei der Unterstützung Israels keine Doppelstandards haben. Die Solidarität müsse wie auch bei anderen Konflikten immer auf internationalem Recht beruhen.

    +++ Nachdem die Lufthansa allein gestern mehr als 800 Deutsche aus Israel ausgeflogen hat, wird der Heimweg aus der Krisenregion ab heute komplizierter.

    Die Sonderflüge wurden zunächst gestoppt. Hintergrund ist die Sicherheitslage, wie die Lufthansa mitteilte. Das Auswärtige Amt verwies nun auf zwei Flüge am Sonntag mit dem Ferienflieger Condor aus dem jordanischen Akaba. Die Stadt am Roten Meer liegt allerdings mehrere Stunden Auto- oder Busfahrt von Tel Aviv entfernt. Zudem wird für die Einreise nach Jordanien ein Visum benötigt.

    +++ In Frankfurt am Main ist das Verbot einer für heute geplanten pro-palästinensischen Demonstration gerichtlich aufgehoben worden.

    Die von der Stadt vorgebrachten Sicherheitsbedenken hätten der gerichtlichen Prüfung nicht standgehalten, heißt es in der Begründung des Verwaltungsgerichts. Sollte es während der Versammlung zu Straftaten und Gefährdungen Dritter kommen, könnte die Polizei hierauf immer noch jederzeit reagieren.
    In anderen deutschen Städten gilt das Demonstrationsverbot noch. Dennoch versammelten sich in Berlin und München gestern hunderte Palästinenser-Unterstützer. Die Polizei nahm einige Menschen in Gewahrsam.

    +++ Außenministerin Baerbock setzt ihre Krisengespräche nach dem Angriff der Hamas auf Israel heute in Ägypten fort.

    In der Hauptstadt Kairo will sie mit ihrem Amtskollegen Schukri zusammenkommen. Gestern war Baerbock im Rahmen ihres Solidaritätsbesuchs in Israel auch mit Familien von Geiseln der Hamas zusammengekommen. Die Grünen-Politikerin rief die Entführer auf, die Menschen freizulassen.

    Die bisherigen Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas finden Sie hier.