Eine jungen Frau. Sie lebe im Norden Israel, erzählt sie, sie würde gerne von dort weg, aber ihre Eltern wollen nicht weg, deshalb könne sie die Gegend auch nicht verlassen, und dann sei heute noch das Haus eines Freundes durch Bomben zerstört werden. In anderen Videoclips sieht man Bomben im Libanon explodieren, man sieht die Opfer, die lebenden, verletzten und die Toten, häufig sind die Bilder mit pathetischer Musik untermalt. Und dann gibt es die vielen tausend Statements und Friedensaufrufe, meist mit nicht weniger pathetischer Musik.
"Gerade in Kriegssituationen ist das Informationsbedürfnis relativ hoch. Und es ist zu beobachten, dass viele Blogs, gerade auch zur aktuellen Krise in Nahost entstanden sind. Es sind mehr Blogs da und sie sind besser organisiert. "
Der Medienwissenschaftler Steffen Büffel von der Uni Trier untersucht seit Jahren die Blogger-Szene. Nicht nur die Zahl der Blogs hat zugenommen, beobachtet er, sie sind auch leichter zu finden. Durch Portale wie Global Voices Online oder YouTube auf denen man Blogs aus allen Weltregionen finden kann. Als glaubwürdige Quelle taugen die oft anonymen Berichte und Filme zwar nur sehr einschränkt, aber im Krieg, so Steffen Büffel sei schließlich auch bei den konventionellen Medien Vorsicht geboten.
"Gerade in Krisensituationen, wenn man daran denkt, dass gerade in Kriegen die Propaganda dominiert, dass das alles gesteuert ist von den Militärs, sind die Blogs eigentlich eine sehr erfrischende Sicht von Betroffenen und Leuten vor Ort, aber eben eine wesentlich authentischere Form aus den Krisengebieten. "
Selbst in Ländern, in denen es keine Meinungsfreiheit gibt, und wo das Internet zensiert wird, ist es heute kein Problem mehr, diese Hürden zu umgehen und Blogs über ausländische Web-Seiten zu posten. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat letztes Jahr einen Leitfaden für Blogger herausgegeben, in dem jeder nachlesen kann, wie man für die Behörden anonym bleibt, wie man der Zensur ein Schnippchen schlägt, aber auch: wie man dafür sorgt, dass der Rest der Welt von den eigenen Nachrichten auch Notiz nimmt.
"Zum Beispiel, wie man von Suchmaschinen gefunden wird, weil ein ganz zentraler Punkt ist, in dieser Fülle von Informationen und Weblogs auch gefunden zu werden, also eine Suchmaschinen-Optimierung auch eben für Weblogs. "
Vor wenigen Jahren wurden Webblogs von den etablierten Medien nicht ernst genommen. Das hat sich geändert. Vom Bürgerjournalismus ist inzwischen die Rede. Es kommt zu einer Annäherung. Was daran ersichtlich wird, dass sich zum Beispiel auf tagesschau.de kommentierte Links auf Video-blogs finden oder dass CNN gar ausdrücklich dazu aufruft, Texte, Bilder und Videos zu schicken. Die werden dann geprüft und unter Umständen sogar im regulären Programm gesendet.
" Und man hat das eigentlich ganz schön gesehen bei den London-Attentaten, dass dieses Handy-Video, das sehr verwackelt, aber eben vor Ort gedreht war, also da wird dann plötzlich der von einem Laien produzierte Film in ein journalistisches Angebot überführt und kann somit das klassische Medienangebot sehr gut ergänzen. "
Umgekehrt bestehen viele aktuelle Videoblogs aus dem Nahen Osten aus Zusammenschnitten von Fernsehnachrichten.
Die wenigsten Webblogs sind Nachrichten oder differenzierte Kommentare im journalistischen Sinn. Steffen Bürffel sieht in ihnen daher auch keine Konkurrenz zur journalistischen Berichterstattung, sondern eher eine Bereicherung. Wichtiger als der Wert der blogs als Informationsquelle ist, dass sie die Chance haben Verständnis für andere Sichtweisen zu fördern, zu Sichtweisen, auf die wir durch die oft politisch korrekt gefilterten Angebote der offiziellen Berichterstattung keinen Zugang hätten.
"Gerade in Kriegssituationen ist das Informationsbedürfnis relativ hoch. Und es ist zu beobachten, dass viele Blogs, gerade auch zur aktuellen Krise in Nahost entstanden sind. Es sind mehr Blogs da und sie sind besser organisiert. "
Der Medienwissenschaftler Steffen Büffel von der Uni Trier untersucht seit Jahren die Blogger-Szene. Nicht nur die Zahl der Blogs hat zugenommen, beobachtet er, sie sind auch leichter zu finden. Durch Portale wie Global Voices Online oder YouTube auf denen man Blogs aus allen Weltregionen finden kann. Als glaubwürdige Quelle taugen die oft anonymen Berichte und Filme zwar nur sehr einschränkt, aber im Krieg, so Steffen Büffel sei schließlich auch bei den konventionellen Medien Vorsicht geboten.
"Gerade in Krisensituationen, wenn man daran denkt, dass gerade in Kriegen die Propaganda dominiert, dass das alles gesteuert ist von den Militärs, sind die Blogs eigentlich eine sehr erfrischende Sicht von Betroffenen und Leuten vor Ort, aber eben eine wesentlich authentischere Form aus den Krisengebieten. "
Selbst in Ländern, in denen es keine Meinungsfreiheit gibt, und wo das Internet zensiert wird, ist es heute kein Problem mehr, diese Hürden zu umgehen und Blogs über ausländische Web-Seiten zu posten. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat letztes Jahr einen Leitfaden für Blogger herausgegeben, in dem jeder nachlesen kann, wie man für die Behörden anonym bleibt, wie man der Zensur ein Schnippchen schlägt, aber auch: wie man dafür sorgt, dass der Rest der Welt von den eigenen Nachrichten auch Notiz nimmt.
"Zum Beispiel, wie man von Suchmaschinen gefunden wird, weil ein ganz zentraler Punkt ist, in dieser Fülle von Informationen und Weblogs auch gefunden zu werden, also eine Suchmaschinen-Optimierung auch eben für Weblogs. "
Vor wenigen Jahren wurden Webblogs von den etablierten Medien nicht ernst genommen. Das hat sich geändert. Vom Bürgerjournalismus ist inzwischen die Rede. Es kommt zu einer Annäherung. Was daran ersichtlich wird, dass sich zum Beispiel auf tagesschau.de kommentierte Links auf Video-blogs finden oder dass CNN gar ausdrücklich dazu aufruft, Texte, Bilder und Videos zu schicken. Die werden dann geprüft und unter Umständen sogar im regulären Programm gesendet.
" Und man hat das eigentlich ganz schön gesehen bei den London-Attentaten, dass dieses Handy-Video, das sehr verwackelt, aber eben vor Ort gedreht war, also da wird dann plötzlich der von einem Laien produzierte Film in ein journalistisches Angebot überführt und kann somit das klassische Medienangebot sehr gut ergänzen. "
Umgekehrt bestehen viele aktuelle Videoblogs aus dem Nahen Osten aus Zusammenschnitten von Fernsehnachrichten.
Die wenigsten Webblogs sind Nachrichten oder differenzierte Kommentare im journalistischen Sinn. Steffen Bürffel sieht in ihnen daher auch keine Konkurrenz zur journalistischen Berichterstattung, sondern eher eine Bereicherung. Wichtiger als der Wert der blogs als Informationsquelle ist, dass sie die Chance haben Verständnis für andere Sichtweisen zu fördern, zu Sichtweisen, auf die wir durch die oft politisch korrekt gefilterten Angebote der offiziellen Berichterstattung keinen Zugang hätten.