"Das ist jetzt ein Zeller Keramikbild. Das ist jetzt mit einem Pinsel aufgebracht worden, deshalb ist es aber jetzt sehr dick und deswegen ergibt sich wahrscheinlich so etwas. Aber es hat zumindest keinen Rückstand hinterlassen."
Walter Gill, Physiker und Jürgen Märkert, Werkstoffwissenschaftler, stehen im Labor und begutachten Schiebe- oder Abziehbilder auf weißen Keramikkacheln. Die Forscher sprechen über Schichtstärken von Folien und über Lacke - allesamt Hilfsmittel für die Dekoration von Keramik:
"Dafür müssen wir nur ein vergleichbares Material kriegen und deshalb hab ich Ihnen das mitgebracht, was ich da gefunden habe."
Sie beurteilen die Qualität von grünen Wappen, die auf Biergläser oder Krüge geklebt werden sollen. Ob Blümchen, farbige Punkte oder Hahn und Henne, die Dekoration für Teller, Tassen und Gläser muss auf das Geschirr gedruckt werden. Walter Gill erklärt, wie dieser Druckvorgang üblicherweise funktioniert:
"Bei der Dekoration von Keramik werden so genannte Schiebebilder verwendet. Schiebebilder sind im Siebdruck hergestellte Bilder, die mit einer Folie belegt sind. Diese Folie wird als Transferfolie benötigt, um das Dekor von einem Papier auf die zu dekorierende Ware zu verschieben, daher eben auch die Bezeichnung Schiebebild. Bei der Herstellung dieser Schiebebilder wurden in der Vergangenheit meistens organische Folien verwendet, Lacke im weitesten Sinne, die in ihrer Verarbeitung eine hohe Menge an organischen Lösemitteln benötigten und wir versuchen das jetzt eben auf einer Wasserlackbasis herzustellen."
Dass Walter Gill und Jürgen Märkert an einem neuen Verfahren für die Kermikdekorierung arbeiten, hat einen bestimmten Hintergrund. Walter Gill:
"Das Ziel dieser Entwicklung soll ja sein, den Verbrauch organischer Lösemittel zu verringern, da bekanntermaßen organische Lösemittel zu Problemen in der Atmosphäre führen."
Damit das Muster sich mit der Glasur verbindet, sind mehrere Brennvorgänge notwendig. Bei einem letzten Brennvorgang verdampft die Folie um das Muster und dann werden Treibhausgase frei, die bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entstehen. In Deutschland werden jährlich zwischen 150 und 200 Tonnen Lösemittel für die Herstellung von Dekorfolien für Keramik verbraucht. Das schätzt die Bundesstiftung Umwelt. Und die Bundesstiftung Umwelt ist es auch, die die Erforschung eines Ersatzstoffes für organische Lösemittel fördert. Das Interesse an einer neuen Lackform wurde nicht zuletzt durch die Politik befördert. Seit 2001 gilt eine neue Lösemittelverordnung, die Betriebe dazu verpflichtet, ihre Abluft aufwändig zu reinigen, damit keine Lösemittel mehr in die Umwelt gelangen.
Als Ausgangsstoff für die lösemittelfreien Folien benutzen die Materialforscher Acrylate. Im Gegensatz zu den organischen Lösemitteln sind die Acrylate nicht toxisch. Mit diesen Stoffen greifen die beiden Wissenschaftler auf einen Stoff zurück, der sich bereits bei anderen Anwendungen bewährt hat, wie Jürgen Märkert erklärt:
"Wir haben es hier mit Rohstoffen zu tun, die auf dem Markt mittlerweile schon massenhaft eingeführt worden sind, in Fassadenfarben, in anderen Farben und somit ein preiswertes System darstellen. Wir sind da guter Hoffnung, dass wir diese herkömmlichen Lacke ersetzen können, auch preislich gesehen, um konkurieren zu können gegen diese herkömmlichen Systeme."
Und das "Konkurieren können" ist besonders wichtig. Viele zumeist mittelständische Unternehmen der Keramikindustrie verlagern Produktionsteile mitllerweile ins Ausland. Gelänge es, einen Ersatz für organische Lösemittel zu kreieren, wäre das nicht mehr unumgänglich, so hofft Walter Gill:
"Ein erfolgreicher Abschluss dieser Entwicklung könnte dazu führen, dass Betriebe, die mit der Druckerei solcher Folien beschäftigt sind und vor der Frage stehen aufgrund der hohen Umweltauflagen und hohen Kosten schließen zu müssen, eventuell weiter arbeiten zu können."
Walter Gill, Physiker und Jürgen Märkert, Werkstoffwissenschaftler, stehen im Labor und begutachten Schiebe- oder Abziehbilder auf weißen Keramikkacheln. Die Forscher sprechen über Schichtstärken von Folien und über Lacke - allesamt Hilfsmittel für die Dekoration von Keramik:
"Dafür müssen wir nur ein vergleichbares Material kriegen und deshalb hab ich Ihnen das mitgebracht, was ich da gefunden habe."
Sie beurteilen die Qualität von grünen Wappen, die auf Biergläser oder Krüge geklebt werden sollen. Ob Blümchen, farbige Punkte oder Hahn und Henne, die Dekoration für Teller, Tassen und Gläser muss auf das Geschirr gedruckt werden. Walter Gill erklärt, wie dieser Druckvorgang üblicherweise funktioniert:
"Bei der Dekoration von Keramik werden so genannte Schiebebilder verwendet. Schiebebilder sind im Siebdruck hergestellte Bilder, die mit einer Folie belegt sind. Diese Folie wird als Transferfolie benötigt, um das Dekor von einem Papier auf die zu dekorierende Ware zu verschieben, daher eben auch die Bezeichnung Schiebebild. Bei der Herstellung dieser Schiebebilder wurden in der Vergangenheit meistens organische Folien verwendet, Lacke im weitesten Sinne, die in ihrer Verarbeitung eine hohe Menge an organischen Lösemitteln benötigten und wir versuchen das jetzt eben auf einer Wasserlackbasis herzustellen."
Dass Walter Gill und Jürgen Märkert an einem neuen Verfahren für die Kermikdekorierung arbeiten, hat einen bestimmten Hintergrund. Walter Gill:
"Das Ziel dieser Entwicklung soll ja sein, den Verbrauch organischer Lösemittel zu verringern, da bekanntermaßen organische Lösemittel zu Problemen in der Atmosphäre führen."
Damit das Muster sich mit der Glasur verbindet, sind mehrere Brennvorgänge notwendig. Bei einem letzten Brennvorgang verdampft die Folie um das Muster und dann werden Treibhausgase frei, die bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entstehen. In Deutschland werden jährlich zwischen 150 und 200 Tonnen Lösemittel für die Herstellung von Dekorfolien für Keramik verbraucht. Das schätzt die Bundesstiftung Umwelt. Und die Bundesstiftung Umwelt ist es auch, die die Erforschung eines Ersatzstoffes für organische Lösemittel fördert. Das Interesse an einer neuen Lackform wurde nicht zuletzt durch die Politik befördert. Seit 2001 gilt eine neue Lösemittelverordnung, die Betriebe dazu verpflichtet, ihre Abluft aufwändig zu reinigen, damit keine Lösemittel mehr in die Umwelt gelangen.
Als Ausgangsstoff für die lösemittelfreien Folien benutzen die Materialforscher Acrylate. Im Gegensatz zu den organischen Lösemitteln sind die Acrylate nicht toxisch. Mit diesen Stoffen greifen die beiden Wissenschaftler auf einen Stoff zurück, der sich bereits bei anderen Anwendungen bewährt hat, wie Jürgen Märkert erklärt:
"Wir haben es hier mit Rohstoffen zu tun, die auf dem Markt mittlerweile schon massenhaft eingeführt worden sind, in Fassadenfarben, in anderen Farben und somit ein preiswertes System darstellen. Wir sind da guter Hoffnung, dass wir diese herkömmlichen Lacke ersetzen können, auch preislich gesehen, um konkurieren zu können gegen diese herkömmlichen Systeme."
Und das "Konkurieren können" ist besonders wichtig. Viele zumeist mittelständische Unternehmen der Keramikindustrie verlagern Produktionsteile mitllerweile ins Ausland. Gelänge es, einen Ersatz für organische Lösemittel zu kreieren, wäre das nicht mehr unumgänglich, so hofft Walter Gill:
"Ein erfolgreicher Abschluss dieser Entwicklung könnte dazu führen, dass Betriebe, die mit der Druckerei solcher Folien beschäftigt sind und vor der Frage stehen aufgrund der hohen Umweltauflagen und hohen Kosten schließen zu müssen, eventuell weiter arbeiten zu können."