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Bluesmusiker Philipp Fankhauser
Unbeirrbar elegant

Kaum ein europäischer Bluesmusiker klingt so lässig wie der Schweizer Philipp Fankhauser. Sein raunender Bariton schafft Nähe, ohne aufdringlich zu wirken, sein Gitarrenspiel ist auf coole Art ungeschliffen und die Bläserarrangements seiner Songs so elegant wie die Anzüge, in denen der Mitfünfziger auf die Bühne geht.

Von Fabian Elsäßer | 27.10.2019
    Ein Mann im Anzug steht auf einer Bühne und spielt Gitarre
    Tourte mit Blues-Musiker Johnny Copeland durch die USA: Philipp Fankhauser (imago images/Geisser)
    Philipp Fankhauser: "Ich sag immer, ich bin ein zum Glücklichsein tendierender Pessimist."
    Er hat den Blues im Blut. So weit das in seinem Fall eben geht.
    Fankhauser: "Schwarz und amerikanisch müsste man sein, aber das bin ich jetzt halt nicht…."
    "Meine Stimme ist eigentlich wie der Lautsprecher zu meiner Seele."
    Und was für eine Stimme das ist. Downbeat, das renommierte US-amerikanische Magazin für Soul und Blues beschrieb sie einmal als: Charcoal with caramel. Also Holzkohle…..
    Fankhauser: "....mit Karamelsoße, hahaha!"
    "Die Liebe ist ein Thema, die Liebe kommt und die Liebe geht, und dann kommt sie wieder und dann lässt Du sie gehen. Und dann geht sie. Das Leben ist für mich schon ein Kampf, aber durch das, dass ich diese Musik spielen kann und den Menschen diese Geschichten erzählen kann, macht es erträglicher. Und Buddy Guy hat etwas ganz Schönes gesagt: we play the Blues because we have them. And when we play them, we lose them."
    Wie die Steinplatten im Maggia-Tal
    Der Song "Horse of a different colour" ist der erste auf dem 2017 veröffentlichten Albums "I’ll be around" des Schweizer Bluesmusikers Philipp Fankhauser. Wie alle seiner Alben in den vergangenen zehn Jahren kletterte es in seiner Heimat in die Top Fünf. Es brachte dem Künstler aber auch in Deutschland noch einmal zusätzliche Popularität ein, die begleitende Tournee war wohl seine bisher bestbesuchte hierzulande. Die Songs auf "I’ll be around" sind so solide und glänzend wie die Steinplatten der Maggia, einem der zentralen Flüsse im Kanton Tessin, wo Fankhauser in den 70er-Jahren seine Kindheit verbracht hat. Sie sind meist im gemächlicheren Tempo gehalten, das seine wohlig grummelnde Stimme am besten zur Geltung bringt. Das ist kein testosteronschwerer Bluesrock, es ist eine federnd-gelassene Variante des Blues, von legerer Eleganz, so wie die Anzüge, die Fankhauser bei seinen Auftritten trägt. Was aber bringt einen Schweizer Jugendlichen in den 70er-Jahren zur schwarzen Musik, also in der Hochphase der Rockgiganten, der Glam-Teenie-Bands, der Discowelle und kurz bevor der Punk losbrach?
    Sunnyland Slim gehört, Hardrock-Ära verpasst
    Fankhauser: "Ich kann mich noch knapp daran erinnern, Beatles gehört zu haben, so die letzten paar Monate Beatles, Obladi Oblada, solche Geschichten. Und irgendwie waren mir diese weißen Rockbands suspekt mit ihren langen Haaren. Meine Mama hat viel Jazz gehört, viel Eroll Garner oder Oscar Peterson und auch viele Franzosen. Und dann hat mir mein älterer Bruder ein Album geschenkt, das war 1975 oder 1976, ich war elf oder zwölf. Das war von einem Pianisten aus Chicago namens Sunnyland Slim. Und das hat mich dermaßen umgehauen, dass ich dann eigentlich diese ganzen Rockgeschichten, das hab ich total verpasst. Auch die britische Blues-Bewegung. Ich bin eigentlich direkt zu den schwarzen Originalen hin. Ich kannte Willy Dixon und Muddy Waters lange, bevor ich die Rolling Stones kannte. Und meistens ist es ja umgekehrt."
    Die Schweiz ist ein ebenso kleines wie wundersames Land. Eine der ältesten Demokratien der Welt mit einer aus deutscher Sicht nahezu skurril anmutenden Bürgerbeteiligung. Ein Land, das neben technischen Meisterleistungen wie dem Da Vinci-Chronographen von IWC oder dem Gotthard-Basistunnel einen beträchtlichen Beitrag zur Weltliteratur hervorgebracht hat, Frisch, Meyer, Dürrenmatt.
    Regelmäßige Erwähnungen im "Downbeat"-Magazin
    Das aber, und da wird unsere Nachbar-Perspektive unscharf, auch eine erstaunliche Musiklandschaft hatte und hat. Von der Mundart-Band Rumpelstilz hat man vielleicht gehört, von den Hardrockern Krokus, von Dj Bobo, Stefanie Heinzmann oder dem multilingualen Singer-Songwriter Stephane Eicher. Daneben gibt es auch eine lebendige Bluesszene. Fankhauser gehört seit den frühen 90er Jahren dazu, als seine ersten professionellen Platten erschienen. Hier ein Titel aus dem Jahr 1995 vom Album "On Broadway", das er mit dem Produzenten Dennis Walker aufnahm, der auch mit Robert Cray und B.B. King gearbeitet hat: "Talk to me". Was Philipp Fankhauser von anderen Schweizer Blues-Musikern unterscheidet, ist seine Internationalität. Er dürfte bis heute der einzige Schweizer sein, dessen Musik regelmäßig in der bereits erwähnten US-amerikanischen Zeitschriften-Institution "Downbeat" besprochen wird. Es ist, neben musikalischem Talent, wahrscheinlich auch der Lohn von sieben harten Jahren, die er sich in den USA als Musiker durchgeschlagen hat. Was ihn von den meisten europäischen Mitbewerbern unterscheidet: Er spielt den Blues nicht nur, er hat ihn.
    Ein Getriebener auf Reisen mit sich selbst
    Fankhauser: "Ich tue mich furchtbar schwer mit dem Leben und bin eigentlich auch relativ stark getrieben. Also ich bin sehr gerne unterwegs. So in den letzten zwei, drei Jahren bin ich ein bisschen häuslicher geworden. Aber der Song "Love man riding", das bin halt schon ich. Ich beweg mich gern. Das ist dann auch immer wieder so eine Art Flucht, irgendwo anders hinzugehen, bis ich dann merke: Ach, ich bin ja auch dabei. Es bringt nichts. Man nimmt sich ja immer mit."
    "Love man riding" vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2008 des Schweizer Bluesmusikers Philipp Fankhauser. Viele seiner Songs handeln von Sinnsuche, von Niederlagen und kleinen Siegen, vom Unterwegssein, gerne auch mit Bezug zu Städten in den USA. In seinem Fall sind das keine Traumziele. Er war ja da. Das USA-Abenteuer begann, als er den Bluesmusiker Johnny Copeland 1990 nach einem Fernsehauftritt bei Gottschalk in München abholte, um mit ihm eine Schweiz-Tour zu spielen. Das wiederholte sich ein paar Jahre später, und dann schlug Copeland ihm vor, er solle doch mal auf Tour in die USA kommen, um zu sehen, "wie das wirklich geht".
    Fankhauser: "1994 hat eine sehr renommierte Schweizer Zeitung mit einem sehr renommierten Journalisten geschrieben, jetzt kommt der Fankhauser schon wieder mit einem Chicago Blues Album. Und ich hatte keinen Ton Chicago Blues auf dem Album. Das hat mich dann so angegurkt, dass ich dachte: wenn es nicht mal ein Medium gibt, das die Musik, die ich mache versteht, ich sage nicht, das war gute oder schlechte Musik, das ist nicht der Punkt, sondern einfach sagt: jetzt kommt der Fankhauser wieder mit einem Chicago-Blues-Album, da hab ich gesagt, jetzt will ich wirklich mal dorthin, wo man das versteht, und wo man mir auch mal sagen kann, was Du machst, ist vielleicht Quatsch."
    55 Stunden am Stück unterwegs
    Copeland wohnte in Harlem, die Tour ging in Texas los. San Antonio, dann Atlanta, dann Nashville.
    Fankhauser: "Wir sind teilweise 55 Stunden gefahren, ein Konzert nach dem anderen. Und das war so prägend. Und für mich war klar, das will ich auch. Ich war ja schon Musiker, aber ich hab dann begriffen, das ist die wahre Musikwelt. Nicht das, was wir in der Schweiz haben. Die Musiker und die Künstler, die ich getroffen habe, waren viel wahrhaftiger als bei uns. Weil sie nur das waren. Sie waren Musiker, sie waren nicht Versicherungsvertreter, die am Wochenende gerne ein bisschen Musik spielen. Das ist jetzt ein bisschen krass formuliert, ich meins nicht genauso.] Aber Du hast wirklich gemerkt, die Qualität der Musiker war für mein Empfinden damals so viel höher, weil es so viel mehr Konkurrenz gibt, und wenn Du nicht gut genug bist für jemanden, dann wirst Du ausgetauscht. Wenn Du nicht Deinen Job richtig machst, dann bist Du weg, dann kommt der nächste."
    Es waren harte Lehrjahre für den damals etwas über 30-Jährigen. Vor allem, wenn er vor dem Publikum auftrat, das mit dem Blues aufgewachsen ist. Es habe da zum Beispiel einen gnadenlosen Moment in Lexington, Kentucky gegeben.
    Kein Applaus für den weißen Mann
    Fankhauser: "Als ich mit Johnny unterwegs war durch die USA, durfte ich immer den Abend eröffnen und die ersten zwei Songs mit Johnnys Band spielen. Und Johnny und ich saßen in diesem Van, nicht mal ein Bus, sondern ein kleiner Ford, so’n 16-Plätzer. Dann sagte der Pianist, welcome from Switzerland Philipp Fankhauser. Und ich bin rauf, und vor der Bühne sitzen 2.500 schwarze Menschen, kein Weißer. Und ich denke: Kacke! Das ist so, ich weiß doch auch nicht, als würde ein junger Mann aus Chicago in der Schweiz am Jungfraujoch oben am Jodelfestival. Und du kommst raus und denkst: Okay, wahrscheinlich kann’s jeder einzelne besser als Du! Und die haben dann tatsächlich nach dem zweiten Song so ein bisschen applaudiert, nicht fest, und ich bin dann wieder runter. Und das war doch sehr frustrierend. Es hat mich dann nicht bis aufs Blut gekränkt. Johnny hat mich sogar ausgelacht: white man didn’t get any applause, ha, ha, ha! Irgendwie ist das eigentlich auch ganz cool."
    Der Song "Pie in the Sky" von Johnny Copeland zählt bis heute fest zum Konzert- Repertoire von Philipp Fankhauser Auftritten. Der Schweizer hat ihn erstmals 1994 auf dem Album "Thun – San Francisco" veröffentlicht, un dann in der eben gehörten, kompakteren Version im Jahr 2014 auf dem Album "Home". Es ist ein typisches Beispiel für seine Art von Blues, den er selbst eher in der Texas- als in der Chicago-Tradition sieht. Das sei für ihn überhaupt die größte Entdeckung seines langen USA-Aufenthalts gewesen, erzählt Fankhauser: wie viele Stile der Blues hat.
    Fankhauser: "Die Vorstellung, dass Bluesmusik einfach nur drei Akkorde und zwölf Takte hat, das ist ja total unwahr. Als ich auf Malako Records getroffen bin in Jackson, Menschen wie Johnny Taylor, Bobby Blue Bland, die haben so ein riesiges Spektrum. Die Basis ist immer Blues, aber da kommt ganz viel Soul hinzu und schöne Akkorde, schöne Wechsel. Und das hat mich schon sehr, sehr fasziniert. Und bin immer noch dabeigeblieben. Auch ein Johnny Copeland, das waren nie Standardsongs, sondern immer sehr melodiöse, inspirierende Songs."
    Nicht schlecht ist ihm nicht gut genug
    Um die Jahrtausendwende beendete Fankhauser sein USA-Gastspiel. All die Jahre hatte er sich neben der Musik mit Nebenjobs über Wasser gehalten, Burger gegrillt, und so weiter. Doch dann war ihm klar: Die Konkurrenz ist so groß, und als viersprachiger Schweizer hat er noch andere Möglichkeiten.
    Fankhauser: "Das Ernüchternde war natürlich schon die Erkenntnis, dass ich als kleiner Fisch im großen Teich nicht werde bestehen können. Wo ich einfach gemerkt habe, wenn ich eine Band zusammenstellen will und touren will und wir für im Durchschnitt 150 Dollar irgendwo auftreten sollten zu fünft. Die Nerven hatte ich dann schlussendlich eben nicht. Also dieses Durchhalten."
    Also ging er wieder zurück. Gereift.
    Fankhauser: "Und das hat mich wirklich wachsen lassen. Und ja, natürlich gibt das Bauchschmerzen, aber in der Schweiz und ich glaube auch in Deutschland gibt es diesen schönen Ausdruck: das ist nicht schlecht. Nicht schlecht ist, Tschuldigung: Scheiße! Oder? Nicht schlecht heißt einfach, es ist weniger als gut!! Und ich wollte mit Menschen auf die Bühne, die gut sind, und ich wollte gute Musik machen und ich wollte das, was ich mache, gut machen und eben nicht: nicht schlecht."
    Starke Stimme ganz ohne Ausbildung
    "Let life flow", der Titelsong des jüngsten Philipp Fankhauser-Albums von 2019. "Das Leben fließen lassen", das ist eine Haltung, die er in den Südstaaten der USA kennen gelernt hat. Die Dinge nehmen, wie sie kommen. Der inzwischen 55-Jährige hat unbeirrbar an seinem Weg festgehalten, als Schweizer Außenseiter seinen Platz in der Welt des Blues zu finden. Und es ist ihm gelungen, in fast 30 Jahren Arbeit mit mehr als einem Dutzend Alben. Sein eleganter Stil dürfte dabei eine Rolle spielen, und natürlich sein Gesang. Diese samtig-rauchige Stimme, die das Downbeat Magazin einmal als Holzkohle mit einem Schuss Karamell beschrieb.
    Fankhauser: "Ich bin ja komplett unausgebildet. Ich habe vielleicht vor 25 Jahren auf Anraten meines Labels damals Gesangsstunden gebucht. Und da habe ich eine genommen und nach der ersten Stunde habe ich gedacht, jetzt wend ich das an mit dem richtigen Schnaufen auf der Bühne. Ich bin fast erstickt dran, das war dann meine erste und letzte Gesangsstunde."
    Wer mit Fankhauser spricht, erlebt einen sehr selbstkritischen Künstler, der sich im Grunde ständig hinterfragt. Dass er gerne Falsett singen können würde, es aber nicht hinbekommt. Dass er nie so gut klingen wird wie B.B. King. Fast hat man schon Mitleid mit ihm. Aber:
    Fankhauser: "Was ich mache, kann ich schon. Das weiß ich. Und ich weiß, dass es in unseren Breitengraden nicht viel von denen gibt. Aber ich kann das nicht, weil ich auf bestimmte Techniken zurückgreife, sondern ich kann das, weil die Geschichten, die ich erzähle, authentisch sind. Und die Geschichten, die ich singe, dass das die Leute erreicht, weil ich die Geschichten auch so fühle und die Geschichten so sind, wie ich sie erzähle."
    Auf dem für Ende 2019 geplanten Album "Let life flow" auch erstmals in Schweizer Mundart. "Chasch mers gloube" stammt vom 2017 gestorbenen Hanery Amman, dem Pianisten der Schweizer Band "Rumpelstilz", den Fankhauser sehr schätzte. Das ist vielleicht kein typischer Blues-Song. Aber das kehlige Berndeutsch und der tröstliche Text machen ihn dazu.
    Kein Typ für Strat und Telecaster
    Auch als Gitarrist ist Fankhauser Autodidakt. Und auch bei diesem Instrument ist seine Selbsteinschätzung über die Maßen bescheiden.
    Fankhauser: "Also Rhythmus ist eigentlich mein Liebstes….Und ich glaub Rhythmusgitarre ist eine ganz eigene Kultur und wenn meine Band recht hat, dann finden sie, ich hätte ein sehr gutes Timing. Und dann gibt es halt diese Sologeschichten, ich geb viel dem Marco, meinem Gitarristen ab, weil wenn es gewisse Geschwindigkeiten hat oder gewisse Rhythmen, die mir nicht liegen, ich kann nicht einfach querbeet über alles rüberspielen. Geb ich’s lieber ab."
    Meistens spielt er live eine braunschwarze Gibson ES 125, ein voluminöses, bauchiges, Hohlkörpermodell. Oder er greift zur weißen Gibson Les Paul, die ihm sein Mentor Johnny Copeland Ende der 90er geschenkt hat.
    Philipp Fankhauser: "Strat und Tele kann ich nicht. Der Hals ist relativ dünn. Mit meinen nicht klobig, aber etwas unbeweglichen Fingern funktioniert das nicht. Ich brauch einen dicken, großen, fetten Hals!"
    Er spielt natürlich trotzdem Solos, sehr schöne sogar. Einzeltöne, die er genüßlich über die Seiten und in die Länge zieht, aber auch munter perlende Läufe. "Watching from the safe side" aus dem Jahr 2006 ist einer seiner Songs, in der die Gitarre besonders präsent ist.
    Ein Kompliment, so wertvoll wie ein Grammy-Gewinn
    Fankhauser: "Das schönste Kompliment ist, als ich im BB King Club war, 1995 mit Johnny Copeland, als ich von der Bühne kam, als ich also wieder diese beiden Songs eröffnete, saß dort Robert Junior Lockwood, das ist der mittlerweile verstorbene Stiefsohn von Robert Johnson. Einer der wirklich ganz großen Blueslegenden. Der war damals schon über 90 oder knapp. Und der hat mich angeschaut und gesagt: You swiss? Und ich hab zurückgeschaut und bin natürlich zusammengebrochen, dass der mit mir überhaupt spricht. Und sage: Yes, Sir. Und er sagt: Amazing! Und das ist für mich wie ein Grammy-Gewinn. Das ist dann schon toll."
    Einen echten Grammy hat Fankhauser zwar bis heute nicht gewonnen. Aber mit dem Album "Talk to me", dessen Titelsong in dieser Rock etcetera-Sendung schon zu hören war, kam er 2005 tatsächlich in die Vorauswahl der Kategorie "Best Contemporary Blues Album". Und der Song "Please on home von seinem Album "Try my love" erreichte 2011 beim internationalen Song Context der Billboard-Charts den zweiten Platz in der Sparte Rhythmn and Blues. Viel mehr kann man als Europäer kaum wollen.
    Philipp Fankhauser ist in der Schweiz noch bekannter geworden, seit er Jurymitglied bei The Voice of Switzerland war. Dort sorgte er nach eigenen worten dafür, dass Musik gesungen wurde, die sonst im Fernsehen nie zu hören ist. Außerdem stellt er seit kurzem den ersten ungesüßten Eistee der Schweiz her, so wie er in den US-Südstaaten getrunken wird.
    Keine Lust auf läppische Musik
    Fankhauser: "Ich suche analoge Produkte. Alle Musik kann man heute kostenlos genießen, das ist halt das Digitale. So hab ich gesagt: ein kleines zweites Standbein mit etwas Analogem. Wenn Du diesen Eistee trinken willst, dann musst Du ihn bezahlen. Und das find ich eine ganz schöne Geschichte. So wie ein Brötchen in der Bäckerei: musst Du auch bezahlen."
    Aber der Musik bleibt er natürlich treu. Und seinem Arbeitsethos.
    Fankhauser: "Ich möchte einfach nichts machen, was läppisch ist. Auf läppisch hab ich keine Lust. Und es gibt eben schon sehr viel läppische Musik."
    Er weiß von seinen Vorbildern, dass Bluesmusiker auf der Bühne alt werden können. Das will er auch, gerne, bis er 80 ist, hat er einmal gesagt. Es wird ein Vergnügen sein, ihm dabei zuzusehen und zuzuhören.
    Fankhauser: "Das ist übrigens mein Mops Trevor, der schnauft, und ich sage ihm ab und zu er soll aufhören zu schnaufen. Aber er schnauft halt weiter."