Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Bilanz zwar gebessert, aber das ist der gewöhnlich vor Olympischen Spielen gesteigerten Zahl der Kontrollen geschuldet. Unterm Strich bleiben spärliche Zahlen. Von fast 12.000 Urinkontrollen wurden nur gut 2300 auf das Blutdopingmittel EPO getestet. Dazu meint Professor Wilhelm Schänzer, Leiter des Kölner Doping-Kontroll-Labors:
"Es ist ja so, das EPO-Kontrollen nicht bei allen Proben vorgenommen werden, weil es eben auch eine teure Analytik ist. Das man dann versucht, effektiv zu arbeiten und letzten Endes die Sportarten im Ausdauerbereich untersucht. Ich denke, man sollte dort Kontrollen intensivieren, wo man vermutet, dass mit EPO-Präparaten gearbeitet wird."
Aber im Ausdauerbereicht wird nur in Ausnahmefällen intensiv auf das Blutdopingmittel getestet. Zur Erinnerung: Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat bis 2007 gerade einmal 1,7 Prozent seiner Urinproben auf EPO testen lassen, 2009 steigerte der DLV diese Zahl auf fast ein Viertel der Proben.
Als Vorbild erweist sich in der Statistik seit Jahren die Deutsche Triathlon-Union: Im vergangenen Olympiajahr ließ die DTU 80 Prozent aller Proben auf das Blutdopingmittel untersuchen, zuvor hatten die Triathleten etwa zwei Drittel der Proben auf EPO untersuchen lassen.
Schlusslicht ist der Deutsche Schwimmverband, trotz einer Steigerung von acht auf knapp 20 Prozent. Der Ski-Verband und der Bund Deutscher Radfahrer haben sich von etwa einem Drittel auf 50 beziehungsweise 60 Prozent gesteigert. Die Verbände lassen zwar jetzt stärker auf EPO untersuchen, doch Professor Schänzer wünscht sich eine weitere Steigerung in der Zukunft, um auch verstärkt Manipulationen nachweisen zu können.
"Wenn wir auf EPO kontrollieren, dann fallen auch Proben auf, wo kein EPO drin ist. Da besteht die Möglichkeit, das manipuliert worden ist mit entsprechenden Proteasen, die der Urinprobe beigegeben worden ist. Dann wird das EPO vollständig abgebaut und wir finden es nicht mehr. Dann können wir die entsprechenden Urinproben auf Proteasen untersuchen. Wenn eine Urinprobe nicht auf EPO untersucht wird, kann man nicht nachweisen, ob ein Athlet mit Proteasen manipuliert hat."
Ein anderes Manko ist die geringe Zahl von Blutproben. Den fast 12.000 Urinkontrollen stehen nur knapp 1200 auf Blut entgegen. Dabei gibt es viele verbotene Substanzen wie beispielsweise Wachstumshormone, die nur im Blut nachzuweisen sind. Nach dem verbesserten Nachweisverfahren für EPO sind viele Athleten auf Eigenblutdoping umgestiegen, das momentan nicht nachweisbar ist. Auch deswegen sieht Professor Schänzer die Notwendigkeit von mehr Blutkontrollen.
"Um so genannte Blutprofile, Blutpässe von Athleten zu erstellen, und möglicherweise auf Manipulationen mit neuen Präparaten, die den Sauerstofftransport verbessern, sowie auf Manipulationen mit Eigenblutdoping aufmerksam zu werden. Das sind ja alles Verfahren, die im Augenblick in der Entwicklung sind."
Mit den Blut-Tests wird jetzt nur die Spitze des Eisbergs überprüft, im Nachwuchsbereich kann Blutdoping weiter munter angewendet werden.
"Das hat jetzt im Augenblick den Nachteil, dass man Athleten nicht überprüfen kann, wie das mit Urinproben möglich ist. Man wird mit den Blutkontrollen im Augenblick die Spitzenathleten erreichen wollen, das heißt, Athleten in niederen Kadern werden sicherlich nicht über Blutkontrollen getestet, wie das bei den Urinproben möglich ist."
"Es ist ja so, das EPO-Kontrollen nicht bei allen Proben vorgenommen werden, weil es eben auch eine teure Analytik ist. Das man dann versucht, effektiv zu arbeiten und letzten Endes die Sportarten im Ausdauerbereich untersucht. Ich denke, man sollte dort Kontrollen intensivieren, wo man vermutet, dass mit EPO-Präparaten gearbeitet wird."
Aber im Ausdauerbereicht wird nur in Ausnahmefällen intensiv auf das Blutdopingmittel getestet. Zur Erinnerung: Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat bis 2007 gerade einmal 1,7 Prozent seiner Urinproben auf EPO testen lassen, 2009 steigerte der DLV diese Zahl auf fast ein Viertel der Proben.
Als Vorbild erweist sich in der Statistik seit Jahren die Deutsche Triathlon-Union: Im vergangenen Olympiajahr ließ die DTU 80 Prozent aller Proben auf das Blutdopingmittel untersuchen, zuvor hatten die Triathleten etwa zwei Drittel der Proben auf EPO untersuchen lassen.
Schlusslicht ist der Deutsche Schwimmverband, trotz einer Steigerung von acht auf knapp 20 Prozent. Der Ski-Verband und der Bund Deutscher Radfahrer haben sich von etwa einem Drittel auf 50 beziehungsweise 60 Prozent gesteigert. Die Verbände lassen zwar jetzt stärker auf EPO untersuchen, doch Professor Schänzer wünscht sich eine weitere Steigerung in der Zukunft, um auch verstärkt Manipulationen nachweisen zu können.
"Wenn wir auf EPO kontrollieren, dann fallen auch Proben auf, wo kein EPO drin ist. Da besteht die Möglichkeit, das manipuliert worden ist mit entsprechenden Proteasen, die der Urinprobe beigegeben worden ist. Dann wird das EPO vollständig abgebaut und wir finden es nicht mehr. Dann können wir die entsprechenden Urinproben auf Proteasen untersuchen. Wenn eine Urinprobe nicht auf EPO untersucht wird, kann man nicht nachweisen, ob ein Athlet mit Proteasen manipuliert hat."
Ein anderes Manko ist die geringe Zahl von Blutproben. Den fast 12.000 Urinkontrollen stehen nur knapp 1200 auf Blut entgegen. Dabei gibt es viele verbotene Substanzen wie beispielsweise Wachstumshormone, die nur im Blut nachzuweisen sind. Nach dem verbesserten Nachweisverfahren für EPO sind viele Athleten auf Eigenblutdoping umgestiegen, das momentan nicht nachweisbar ist. Auch deswegen sieht Professor Schänzer die Notwendigkeit von mehr Blutkontrollen.
"Um so genannte Blutprofile, Blutpässe von Athleten zu erstellen, und möglicherweise auf Manipulationen mit neuen Präparaten, die den Sauerstofftransport verbessern, sowie auf Manipulationen mit Eigenblutdoping aufmerksam zu werden. Das sind ja alles Verfahren, die im Augenblick in der Entwicklung sind."
Mit den Blut-Tests wird jetzt nur die Spitze des Eisbergs überprüft, im Nachwuchsbereich kann Blutdoping weiter munter angewendet werden.
"Das hat jetzt im Augenblick den Nachteil, dass man Athleten nicht überprüfen kann, wie das mit Urinproben möglich ist. Man wird mit den Blutkontrollen im Augenblick die Spitzenathleten erreichen wollen, das heißt, Athleten in niederen Kadern werden sicherlich nicht über Blutkontrollen getestet, wie das bei den Urinproben möglich ist."