Bluthochdruck wird meist zu spät erkannt. Oft sind die Folgen dann nicht mehr vermeidbar: Nierenleiden, Herzschwäche oder gar Schlaganfall. Die Ursachen für eine Hypertonie sind unklar. Für alle, die unter extremen, den Kreislauf stark belastenden Bedingungen arbeiten müssen - Taucher oder Piloten etwa -, wäre das Wissen um eine Veranlagung aber sehr wichtig. Die Wissenschaftler der Uni Greifswald untersuchten deshalb junge Männer aus Familien mit häufigen Hypertonie-Fällen, um mögliche Indikatoren herauszufinden. Für die moderne Medizin ist ein Hypertoniker zunächst einmal ein bestimmter Reaktionstyp, dessen Körperfunktionen auch ohne Beschwerden schon in jungem Alter etwas von der Norm abweichen. Die Forscher fanden bei der Testgruppe ein abweichendes Atemverhalten, berichtet der Atmungsphysiologe Professor Arnold Honig: "Ein durchschnittlich großer, junger Mann muss, um seinen Sauerstoffbedarf zu decken, acht Liter pro Minute atmen. Er kann das mit sechzehn Atemzügen machen, oder er kann seine acht Liter mit acht Atemzügen pro Minute bei einem Liter pro Atemzug erreichen." Die jungen Männer aus den Bluthochdruck-Familien wiesen alle eine hohe Atemfrequenz auf.
In Zusammenarbeit mit Instituten der Luftwaffe und der US-Armee untersuchen die Greifswalder Wissenschaftler jetzt, wie Hypertoniker unter besonderen Belastungen reagieren. Getestet wurden Medizinstudenten, zum Teil aus vorbelasteten Familien, in Unterdruckkammern bei Verhältnissen, wie sie in 4000 Metern Höhe herrschen. "Das wesentliche Resultat bestand darin, dass die hypertensive Gruppe die Höhe scheinbar nicht gut verträgt", erklärt die verantwortliche Physiologin Carla Ledderhus. "Wir mussten von den 18 Probanden acht vorzeitig aus der Kammer entfernen, weil sie Symptome einer leichten beziehungsweise auch ausgeprägten, akuten Bergkrankheit entwickelt haben." Man habe zwar vermutet, dass Hypertoniker die Belastung nicht so gut verkraften wie die normtensiven Vergleichspersonen, so Ledderhus: "Aber von der Atmung, vom Kreislauf her, sahen die hypertensiven Probanden eigentlich fast besser und stabiler in ihren Werten aus." Mit diesem Wissen wollen Bundeswehr und US-Armee nun das Personal vor Einsätzen unter extremen Bedingungen noch sorgfältiger auswählen.
[Quellen: Regine Halentz]
In Zusammenarbeit mit Instituten der Luftwaffe und der US-Armee untersuchen die Greifswalder Wissenschaftler jetzt, wie Hypertoniker unter besonderen Belastungen reagieren. Getestet wurden Medizinstudenten, zum Teil aus vorbelasteten Familien, in Unterdruckkammern bei Verhältnissen, wie sie in 4000 Metern Höhe herrschen. "Das wesentliche Resultat bestand darin, dass die hypertensive Gruppe die Höhe scheinbar nicht gut verträgt", erklärt die verantwortliche Physiologin Carla Ledderhus. "Wir mussten von den 18 Probanden acht vorzeitig aus der Kammer entfernen, weil sie Symptome einer leichten beziehungsweise auch ausgeprägten, akuten Bergkrankheit entwickelt haben." Man habe zwar vermutet, dass Hypertoniker die Belastung nicht so gut verkraften wie die normtensiven Vergleichspersonen, so Ledderhus: "Aber von der Atmung, vom Kreislauf her, sahen die hypertensiven Probanden eigentlich fast besser und stabiler in ihren Werten aus." Mit diesem Wissen wollen Bundeswehr und US-Armee nun das Personal vor Einsätzen unter extremen Bedingungen noch sorgfältiger auswählen.
[Quellen: Regine Halentz]