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BMW setzt auf Elektroautos

Lange Zeit galten deutsche Autobauer als Nachzügler, wenn es um die Technologien der Zukunft ging. Bei Hybrid- und Elektroautos hinkte man der Konkurrenz hinterher. BMW will das ändern und startet eine aufwendige Offensive mit Elektroautos.

Von Gabriel Wirth | 14.05.2013
    Bei der BMW-Hauptversammlung in München steht gleich neben der Vorstandstribüne das neue Elektroauto, der i3, der ab diesem Jahr produziert wird. Er soll zeigen, welche Bedeutung alternative Antriebe künftig bei dem Münchner Autohersteller haben. Man glaube an die Elektromobilität und man bringe sie auf die Straße, versicherte der Vorstandschef Norbert Reithofer den Aktionären und sprach gar von einer Revolution:

    "Ingenieurskunst und Innovationskraft – dafür wird Deutschland in der ganzen Welt geachtet und bewundert. Aber ‚German Angst‘ ist dem Ausland auch vertraut, wenn es darum geht, grundlegende Veränderungen einzuleiten."

    Reithofer versprach den Aktionären, dass das Unternehmen mit dem i3 Geld verdienen wird, und nannte gleich mehrere Gründe, warum er an den Erfolg dieser Autos glaubt, unter anderem, weil damit der Automobilbau revolutioniert werde. Die Produktionszeiten seien einzigartig, es kämen weniger Bauteile zum Einsatz. Zudem ergänzte er:

    "Wir haben die Bedürfnisse der Kunden global im Blick. Den Autofahrern in Shanghai oder Kalifornien ist es weitgehend egal, was uns zwischen Flensburg und Garmisch bewegt. Warum begrenzen Megacitys schon heute den konventionellen Individualverkehr? In Shanghai zum Beispiel werden Nummern im Losverfahren vergeben. Es gibt deutlich mehr Bewerber als Kennzeichen. Elektrofahrzeuge sind aber vom Vergabeverkehr und von der Gebühr ausgenommen."

    Die neuen Antriebe brauchen die Münchner auch, um den CO2-Ausstoß ihrer Flotte zu senken, bis 2020 auf 95 Gramm, wie von der EU-Kommission gefordert. Andererseits warnte Reithofer die Politik davor, die Schraube zu überdrehen und das CO2-Ziel weiter zu senken.
    "Jetzt kommt das Europaparlament schon wieder mit neuen Forderungen. 68 bis 78 Gramm CO2 pro Kilometer für das Jahr 2025. Das ist politisches Wunschkonzert. Das hat mit technischer Analyse oder Machbarkeit nichts, aber auch gar nichts zu tun. Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Das fordern wir von der Politik ein. Auch das ist politische Verantwortung."

    Reithofer bat die Aktionäre, zum Unternehmen zu stehen. Die Zukunft gehöre denen, die etwas wagten. Allerdings erklärte er auch, dass BMW i3 nicht allein über den Erfolg des Autobauers entscheidet. Man brauche beides, Evolution und Revolution.