2001 hatte Claudia Scholler in der Sierra de Alhamilla bei Almería ihr unberührtes Paradies gefunden. Sie kaufte in dem Gebirge mehrere hundert Hektar Land und richtete ein altes Bauernhaus wieder her. Plötzlich suchten Arbeiter sie auf und baten sie, mit ihnen über ihr Grundstück zu fahren:
"Ich habe ja ein riesiges Gelände, so dass man nicht immer alles einsehen kann. Und stellte dann fest, dass einer meiner Berge schon weg war. Der war weggebaggert. Da fehlte die gesamte Spitze. Und es fehlten die Grundstücksmarkierungssteine zu den nächsten beiden Nachbarn. Ich sagte immer nur: 'Mein Berg ist weg, mein Berg ist weg.' So ging die ganze Geschichte los."
Mit dem Wegbaggern der Kuppen der hügeligen Landschaft erreicht man in Almería schon seit Jahren flaches Gelände für den Bau von Gewächshäusern, Appartementblocks oder, wie in diesem Fall, Hochspannungsmasten und Solaranlagen. Immer wieder drangen Techniker auf ihr Grundstück ein, zerschnitten die Kette am Eingang, berichtet Scholler.
Heute stehen dem deutschen Unternehmen zufolge, das die Anlage errichtet hat, im Gebirge auf 300.0000 Quadratmetern Fotovoltaik-Module. Hochspannungsmasten führen zu einer 40 Kilometer entfernten Meerwasserentsalzungsanlage, hat Claudia Scholler herausgefunden.
"Im Gegenzug soll das entsalzte Meerwasser über 90 Kilometer ins Inland gebracht werden. Um dann in der Wüste von Tabernas große ökologische Salatfelder anzulegen. Denn für ökologischen Anbau gibt es jetzt im Moment Subventionen."
Dank solch großflächiger Anlagen erlebt die Branche in Spanien einen enormen Boom. In nur zwei Jahren hat sich die installierte Leistung auf mehr als 1000 Megawatt mehr als verfünffacht. Aber Megaparks wie vor der Haustüre von Claudia Scholler fördern die Bodenspekulation, sagen Umweltschützer. Und auch in der Fotovoltaikindustrie ist nicht jeder über die großen Solarkraftwerke froh. Francisco Rubiño leitet in Málaga das Hauptwerk von Isofotón, dem zweitgrößten europäischen Hersteller von Fotovoltaikmodulen:
"Da ist zum einen die enorme visuelle Wirkung dieser großen Anlagen in der Landschaft. Aber vor allem erfüllen sie eines unserer wichtigsten Ziele nicht: Dass die Energie dort erzeugt wird, wo sie auch verbraucht wird. Die großen Anlagen produzieren viel Energie, aber sie muss über lange Leitungen zum Verbraucher transportiert werden."
Am Bürogebäude des Werks von Isofotón in Málaga erklärt der Ingenieur, wo er die blau schimmernden Siliziumscheiben viel lieber sieht. Zwei Gebäudefassaden sind komplett mit Solarzellen bestückt.
"Das wird eine große Zukunft haben: Die Integration der Fotovoltaik in die Architektur. Wir haben hier eine Glasscheibe, dahinter die Fotovoltaikzellen und dahinter erneut Glas. Dieses System ermöglicht, dass Licht ins Gebäude einfällt. Die Sonne erzeugt also nicht nur Energie, sondern beleuchtet weiterhin die Büros."
Spaniens Regierung plant nun eine differenziertere Förderung. Für Strom aus großflächigen Anlagen soll es statt 45 nur noch 29 Cent pro Kilowattstunde geben. Strom aus an Fassaden oder auf Dächern montierten Solarmodulen soll noch mit 33 Cent vergütet werden. Zwar freut sich niemand in der Branche über die Kürzungen. Aber die Industrie ist damit auch stärker zu technischer Innovation gezwungen. Fabrikleiter Rubiño zeigt stolz eine ganz neue Generation von Solarzellen mit Lupen:
"Das Prinzip: Wir konzentrieren das Licht tausendfach auf diese winzige Zelle. Dieses System funktioniert bereits in mehreren Pilotprojekten ohne Probleme, zum Beispiel im Gebäudekomplex der spanischen Regierung in Madrid. Diese Module nutzen jetzt schon 32 bis 35 Prozent der einfallenden Sonnenenergie aus, statt 18 Prozent mit den traditionellen Siliziumzellen. Unser Ziel ist, 40 Prozent zu erreichen. Auch diese Technik soll bis 2012 mit den herkömmlichen Energiequellen wettbewerbsfähig sein."
"Ich habe ja ein riesiges Gelände, so dass man nicht immer alles einsehen kann. Und stellte dann fest, dass einer meiner Berge schon weg war. Der war weggebaggert. Da fehlte die gesamte Spitze. Und es fehlten die Grundstücksmarkierungssteine zu den nächsten beiden Nachbarn. Ich sagte immer nur: 'Mein Berg ist weg, mein Berg ist weg.' So ging die ganze Geschichte los."
Mit dem Wegbaggern der Kuppen der hügeligen Landschaft erreicht man in Almería schon seit Jahren flaches Gelände für den Bau von Gewächshäusern, Appartementblocks oder, wie in diesem Fall, Hochspannungsmasten und Solaranlagen. Immer wieder drangen Techniker auf ihr Grundstück ein, zerschnitten die Kette am Eingang, berichtet Scholler.
Heute stehen dem deutschen Unternehmen zufolge, das die Anlage errichtet hat, im Gebirge auf 300.0000 Quadratmetern Fotovoltaik-Module. Hochspannungsmasten führen zu einer 40 Kilometer entfernten Meerwasserentsalzungsanlage, hat Claudia Scholler herausgefunden.
"Im Gegenzug soll das entsalzte Meerwasser über 90 Kilometer ins Inland gebracht werden. Um dann in der Wüste von Tabernas große ökologische Salatfelder anzulegen. Denn für ökologischen Anbau gibt es jetzt im Moment Subventionen."
Dank solch großflächiger Anlagen erlebt die Branche in Spanien einen enormen Boom. In nur zwei Jahren hat sich die installierte Leistung auf mehr als 1000 Megawatt mehr als verfünffacht. Aber Megaparks wie vor der Haustüre von Claudia Scholler fördern die Bodenspekulation, sagen Umweltschützer. Und auch in der Fotovoltaikindustrie ist nicht jeder über die großen Solarkraftwerke froh. Francisco Rubiño leitet in Málaga das Hauptwerk von Isofotón, dem zweitgrößten europäischen Hersteller von Fotovoltaikmodulen:
"Da ist zum einen die enorme visuelle Wirkung dieser großen Anlagen in der Landschaft. Aber vor allem erfüllen sie eines unserer wichtigsten Ziele nicht: Dass die Energie dort erzeugt wird, wo sie auch verbraucht wird. Die großen Anlagen produzieren viel Energie, aber sie muss über lange Leitungen zum Verbraucher transportiert werden."
Am Bürogebäude des Werks von Isofotón in Málaga erklärt der Ingenieur, wo er die blau schimmernden Siliziumscheiben viel lieber sieht. Zwei Gebäudefassaden sind komplett mit Solarzellen bestückt.
"Das wird eine große Zukunft haben: Die Integration der Fotovoltaik in die Architektur. Wir haben hier eine Glasscheibe, dahinter die Fotovoltaikzellen und dahinter erneut Glas. Dieses System ermöglicht, dass Licht ins Gebäude einfällt. Die Sonne erzeugt also nicht nur Energie, sondern beleuchtet weiterhin die Büros."
Spaniens Regierung plant nun eine differenziertere Förderung. Für Strom aus großflächigen Anlagen soll es statt 45 nur noch 29 Cent pro Kilowattstunde geben. Strom aus an Fassaden oder auf Dächern montierten Solarmodulen soll noch mit 33 Cent vergütet werden. Zwar freut sich niemand in der Branche über die Kürzungen. Aber die Industrie ist damit auch stärker zu technischer Innovation gezwungen. Fabrikleiter Rubiño zeigt stolz eine ganz neue Generation von Solarzellen mit Lupen:
"Das Prinzip: Wir konzentrieren das Licht tausendfach auf diese winzige Zelle. Dieses System funktioniert bereits in mehreren Pilotprojekten ohne Probleme, zum Beispiel im Gebäudekomplex der spanischen Regierung in Madrid. Diese Module nutzen jetzt schon 32 bis 35 Prozent der einfallenden Sonnenenergie aus, statt 18 Prozent mit den traditionellen Siliziumzellen. Unser Ziel ist, 40 Prozent zu erreichen. Auch diese Technik soll bis 2012 mit den herkömmlichen Energiequellen wettbewerbsfähig sein."