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Böhmische Steine

Vor etwa 15 Millionen Jahren könnte ein großer kosmischer Stein in der heutigen Tschechischen Republik eingeschlagen sein. Er hinterließ in weitem Umkreis Glasperlen. Diese durchsichtigen, grünlichen Steine findet man vor allem in den Wäldern und Seen von Böhmen. Nach der Moldau, die durch die Region fließt, bezeichnet man sie als Moldavite.

Damond Benningfield |
    Vor etwa 15 Millionen Jahren könnte ein großer kosmischer Stein in der heutigen Tschechischen Republik eingeschlagen sein. Er hinterließ in weitem Umkreis Glasperlen. Diese durchsichtigen, grünlichen Steine findet man vor allem in den Wäldern und Seen von Böhmen. Nach der Moldau, die durch die Region fließt, bezeichnet man sie als Moldavite.

    Moldavite zählen zu den Tektiten. Die heute am meisten verbreitete Theorie besagt, dass die Glasperlen entstanden, als ein Asteroid mit den Erde zusammenstieß. Beim Aufprall schmolz Gestein, das hoch in die Atmosphäre geschleudert wurde und wieder auf die Erde regnete. Während des Falls formten sich Kugeln, Scheiben, Stäbe oder manche nahmen gar die Form von Tränen an.

    Die kleinsten Tektite sind mikroskopisch klein, andere können so groß wie eine Faust sein.

    Im Vergleich zu den Tektiten in Amerika, dem Pazifik und Afrika sind die Moldavite härter und klarer. Es gibt so viele, dass man sogar Schmuck aus ihnen anfertigt.

    Forscher vermuten, dass die Moldaviten mit der Entstehung des Einschlagskraters Ries bei Nördlingen zusammen hängen.

    Der Mensch hat Moldavite wahrscheinlich schon vor 25 000 Jahren für Werkzeuge genutzt ? oder auch magische Amulette aus ihnen gefertigt. In der Sage heißt es sogar, dass der ?Stein des heiligen Gral? ein Moldavit war. Dieser Stein besaß wunderbare Kräfte. Er wurde in einer einsamen Burg aufbewahrt, die nur Auserwählte finden konnten.