Einmal im Jahr haben sie ihren großen Auftritt. Ob Wunderkerzen, Blitzknaller oder Feuerwerksraketen, Mit viel pyrotechnischem Material wird in der Silvesternacht das neue Jahr begrüßt. Dann müssen auch Rettungsdienste und Feuerwehr wieder Schwerstarbeit zu leisten. Sie werden vier mal so viele Einsatze fahren wie in normalen Nächten. Matthias Waligora, Pressesprecher der Berliner Feuerwehr:
Wenn die Rettungswagen hier rausfahren, dann haben wir an Silvester insbesondere Knalltraumata, das heißt das sind Verletzungen des Gehörganges, die eben durch Unachtsamkeit und das zu späte entfernen von Feuerwerkskörpern entstanden sind, d. h. der Knallkörper explodiert frühzeitig und derjenige, der ihn angezündet hat, der ist eben noch in der Nähe, und dann gibt es teilweise irreparable Gehörschäden, die wir verzeichnen müssen, aber es gibt auch Verbrennungen im Gesicht und der Hände.
Statistiken belegen: die meisten der Verletzten sind unter 21. Nicht unbedingt alkoholisiert, da ist eher jungendlicher Leichtsinn im Spiel. Dazu kommen von Jahr zu Jahr gefährlichere Silvesterknaller, die ohne Zulassung nach Deutschland eingeschmuggelt werden. Beispielsweise die so genannten Polenböller.
Wir haben teilweise Versuche gemacht, auch die Bundesanstalt für Materialprüfung, und mussten feststellen, dass einige dieser so genannten Polenböller Sprengkräfte haben, die in der Größenordnung einer Handgranate liegen, und vor alle Dingen wird oftmals auch echter Sprengstoff verwendet in diesen Polenböllern, im Gegensatz zu den Schwarzpulverfüllungen in zugelassenen Feuerwerkskörpern.
Wenn diese Sprengkörper in der Hand losgehen, kann es schnell mal zu abgerissenen Fingergliedern kommen. Aber auch unter den in Deutschland zugelassenen Erzeugnissen fand die Bundesanstalt für Materialforschung schwarze Schafe. Etliche Produkte wichen stark von den ursprünglich genehmigten Mustern ab, in einigen Fällen waren sie gar lebensgefährlich. Das Problem: wie die Feuerwerkskörper nach ihrer ursprünglichen Zulassung wirklich aussehen, interessiert später niemanden mehr. Die Herstellungsorte liegen meist in Fernost, warnt Materialprüfer Lutz Kurth:
Die Überprüfung der fertigen Serien, das obliegt tatsächlich den Herstellern, die dann eben sicherstellen müssen, dass die Substanzen, die ursprünglich in der Herstellung genehmigt worden sind, dann tatsächlich auch über den gesamten Produktionszeitraum drin enthalten sind. Es ist so, dass das normale Feuerwerk in der Masse aus China eingeführt wird. Und damit, was den allgemeinen Standard betrifft, an Verbrennungsprodukten oder Reaktionsprodukten, bei entsprechend höheren Preisen könnte man das mit Sicherheit besser gestalten. Das ist unstrittig.
Trotzdem: wenn der Verbraucher im vertrauenswürdigen Laden kauft statt beim fliegenden Händler, ist er relativ sicher. Dazu auf das Prüfzeichen der Bundesanstalt für Materialprüfung achten. BAM muss da in Großbuchstaben drauf stehen, dahinter bezeichnet eine römische I oder II die Gefahrenklasse. Feuerwerkskörper der Klasse I sind weniger gefährlich und können das ganze Jahr über und auch von Jugendlichen benutzt werden. Die Klasse II ist nur für Erwachsene und darf lediglich in der Silvesternacht gezündet werden. Die Gebrauchsanweisung sollte unbedingt vorher, noch zu nüchterner Stunde, in Ruhe durchgelesen werden. Und allgemein gilt: nie Blindgänger zünden. Bei Feuerwerkskörpern, die aus Flaschen gestartet werden, diese Flaschen am besten nochmals in eine Getränkekiste stellen, um eine Umkippen zu verhindern. Sollte es durch Knaller tatsächlich zu einem Gehörsturz kommen, hilft nur schnelle medizinische Hilfe. Verbrennungen dagegen können sofort durch kühles fließendes Wasser gelindert werden. Aber nicht nur auf Sicherheit, auch auf die Gesundheit zu achten, empfiehlt BMA-Prüfer Kurth:
Auf jeden Fall sollte man das Feuerwerk, das für die Anwendung im Freien vorgesehen ist, auch wirklich im Freien verwenden, man sollte auch vermeiden, sich in die Rauchschwaden reinzustellen, über längere Zeit, weil man sonst Reizungen der Atemwege von sich trägt, und natürlich, wenn man das Feuerwerk abgebrannt hat, sich gleich unbedingt Hände waschen, und das auch gründlich.
Denn Feuerwerkskörper mit ihrem Mix aus Explosivstoffen und Schwermetallen für verschiedene Effekte sind keine Gesundheitscocktails. Aber einmal im Jahr geht es schon.
Wenn die Rettungswagen hier rausfahren, dann haben wir an Silvester insbesondere Knalltraumata, das heißt das sind Verletzungen des Gehörganges, die eben durch Unachtsamkeit und das zu späte entfernen von Feuerwerkskörpern entstanden sind, d. h. der Knallkörper explodiert frühzeitig und derjenige, der ihn angezündet hat, der ist eben noch in der Nähe, und dann gibt es teilweise irreparable Gehörschäden, die wir verzeichnen müssen, aber es gibt auch Verbrennungen im Gesicht und der Hände.
Statistiken belegen: die meisten der Verletzten sind unter 21. Nicht unbedingt alkoholisiert, da ist eher jungendlicher Leichtsinn im Spiel. Dazu kommen von Jahr zu Jahr gefährlichere Silvesterknaller, die ohne Zulassung nach Deutschland eingeschmuggelt werden. Beispielsweise die so genannten Polenböller.
Wir haben teilweise Versuche gemacht, auch die Bundesanstalt für Materialprüfung, und mussten feststellen, dass einige dieser so genannten Polenböller Sprengkräfte haben, die in der Größenordnung einer Handgranate liegen, und vor alle Dingen wird oftmals auch echter Sprengstoff verwendet in diesen Polenböllern, im Gegensatz zu den Schwarzpulverfüllungen in zugelassenen Feuerwerkskörpern.
Wenn diese Sprengkörper in der Hand losgehen, kann es schnell mal zu abgerissenen Fingergliedern kommen. Aber auch unter den in Deutschland zugelassenen Erzeugnissen fand die Bundesanstalt für Materialforschung schwarze Schafe. Etliche Produkte wichen stark von den ursprünglich genehmigten Mustern ab, in einigen Fällen waren sie gar lebensgefährlich. Das Problem: wie die Feuerwerkskörper nach ihrer ursprünglichen Zulassung wirklich aussehen, interessiert später niemanden mehr. Die Herstellungsorte liegen meist in Fernost, warnt Materialprüfer Lutz Kurth:
Die Überprüfung der fertigen Serien, das obliegt tatsächlich den Herstellern, die dann eben sicherstellen müssen, dass die Substanzen, die ursprünglich in der Herstellung genehmigt worden sind, dann tatsächlich auch über den gesamten Produktionszeitraum drin enthalten sind. Es ist so, dass das normale Feuerwerk in der Masse aus China eingeführt wird. Und damit, was den allgemeinen Standard betrifft, an Verbrennungsprodukten oder Reaktionsprodukten, bei entsprechend höheren Preisen könnte man das mit Sicherheit besser gestalten. Das ist unstrittig.
Trotzdem: wenn der Verbraucher im vertrauenswürdigen Laden kauft statt beim fliegenden Händler, ist er relativ sicher. Dazu auf das Prüfzeichen der Bundesanstalt für Materialprüfung achten. BAM muss da in Großbuchstaben drauf stehen, dahinter bezeichnet eine römische I oder II die Gefahrenklasse. Feuerwerkskörper der Klasse I sind weniger gefährlich und können das ganze Jahr über und auch von Jugendlichen benutzt werden. Die Klasse II ist nur für Erwachsene und darf lediglich in der Silvesternacht gezündet werden. Die Gebrauchsanweisung sollte unbedingt vorher, noch zu nüchterner Stunde, in Ruhe durchgelesen werden. Und allgemein gilt: nie Blindgänger zünden. Bei Feuerwerkskörpern, die aus Flaschen gestartet werden, diese Flaschen am besten nochmals in eine Getränkekiste stellen, um eine Umkippen zu verhindern. Sollte es durch Knaller tatsächlich zu einem Gehörsturz kommen, hilft nur schnelle medizinische Hilfe. Verbrennungen dagegen können sofort durch kühles fließendes Wasser gelindert werden. Aber nicht nur auf Sicherheit, auch auf die Gesundheit zu achten, empfiehlt BMA-Prüfer Kurth:
Auf jeden Fall sollte man das Feuerwerk, das für die Anwendung im Freien vorgesehen ist, auch wirklich im Freien verwenden, man sollte auch vermeiden, sich in die Rauchschwaden reinzustellen, über längere Zeit, weil man sonst Reizungen der Atemwege von sich trägt, und natürlich, wenn man das Feuerwerk abgebrannt hat, sich gleich unbedingt Hände waschen, und das auch gründlich.
Denn Feuerwerkskörper mit ihrem Mix aus Explosivstoffen und Schwermetallen für verschiedene Effekte sind keine Gesundheitscocktails. Aber einmal im Jahr geht es schon.