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Börse am Dienstag
Wall Street geht die Luft aus

Die Warnungen vor einem baldigen Ende der nun schon seit Monaten anhaltenden Aktienhausse mehren sich. Die New Yorker Anleger werden vorsichtig. JP Morgan stimmt Rekordvergleich zu.

20.11.2013
    Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit, kurz OECD, hat ihre Prognose für die Weltwirtschaft gesenkt. "Der globale Wachstumsmotor hängt im ersten Gang fest - wir schaffen es einfach nicht, ihn hochzuschalten", resümiert OECD-Generalsekretär José Angel Gurria.
    Nach Erhebung der OECD kühlt sich die Konjunktur vor allem in Schwellenländern wie Brasilien und Indien ab. In Europa und in den Vereinigten Staaten sieht es besser aus. Aber ein Dominoeffekt ist immer möglich. Und deshalb schloss die Wall Street leicht im Minus. Der Dow Jones Index schloss mit 15.967 Punkten 0,1% tiefer. Die Computerbörse Nasdaq beendete den Tag bei 0,4% im Minus.
    Im Finanzsektor sorgte JP Morgan Chase für Gesprächsstoff. Das führende Geldhaus der Vereinigten Staaten wird 13 Milliarden Dollar Strafe zahlen, um diverse Verfahren im Zusammenhang mit der Finanzkrise einzustellen. Es ist der größte Vergleich, den das US-Justizministerium je aus einem Unternehmen herausgepresst hat. Die Anleger sind froh, dass der Streit endlich beigelegt ist: Sie kauften die JP Morgan Aktie.
    Auch Tesla war gefragt. Der Elektroautopionier hat die US-Verkehrsbehörde gebeten, die rezenten Brände seiner S-Modelle zu überprüfen. Die mindestens 72.000 Euro teure Sportlimousine wird seit kurzem auch in Deutschland verkauft.
    Auf der Verliererseite war Best Buy zu finden. Der Elektronikeinzelhändler ist dank seiner Sparbemühungen in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Die Anleger sorgten sich aber um die Gewinnmargen.
    Bei Campbell Soup zeigte die Kurve ebenfalls nach unten. Der durch die Pop-Art-Legende Andy Warhol bekannt gewordene Suppenhersteller verschreckte die Börse mit einer Gewinnwarnung.
    Am Rentenmarkt rentieren die richtungsweisenden, 10 jährigen US-Staatsanleihen drei Stellen höher bei 2,71%. Der Euro erstarkte auf eine New Yorker Abendnotierung von 1,3536 Dollar. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.273 Dollar 40 Cent je Feinunze.
    An der Tokioter Börse haben Gewinnmitnahmen bei den zuletzt gestiegenen Titeln aus der Banken- und Versicherungsbranche Kursanstiege auf breiter Front verhindert. Zwar legten die Aktien exportlastiger Firmen im Zuge der Yen-Schwäche zu. Das reichte aber nicht aus, um den Nikkei-Index ins Plus zu heben. Der Tokioter Leitindex der 225 führenden Werte lag im Verlauf knapp behauptet bei 15.132 Punkten. Der breiter gefasste Topix gab 0,1 Prozent nach auf 1235 Zähler.