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Börse am Montag
Enttäuschender Start ins US-Weihnachtsgeschäft

Nichts hat geholfen. Nicht die gewaltigen Rabatte. Und auch nicht die noch längeren Öffnungszeiten. Jetzt konzentrieren sich die Hoffnungen der Anleger auf den Onlinehandel.

Beatrice Uerlings | 03.12.2013
    Am Wochenende hat in den Vereinigten Staaten das Weihnachtsgeschäft begonnen. Ersten Hochrechnungen zufolge haben die Amerikaner 0,4% weniger ausgegeben als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Es wär der erste Rückgang seit der Rezession 2009. Da der private Konsum für Zweidrittel des US-Wachtsums verantwortlich zeichnet, verschlechtern sich damit auch die allgemeinen Konjunkturaussichten.
    Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber noch: den Internethandel. "Hier rechnen wir mit starken Ergebnissen, denn Onlineshopping ist nicht nur bequemer, sondern spart auch Benzin", räsoniert Jack Kleinhenz, Chef des US-Einzelhandelsverbandes.
    Laut Experten werden die Online-Verkäufe in der weltgrößten Volkswirtschaft diese Saison um gemittelte 15% steigen. Entsprechend gefragt waren die Aktien vieler Internethändler. Das Auktionsportal Ebay brachte es zum Spitzenreiter.
    Amazon konnte die unter der Sitzung erzielten Gewinne nicht halten. Der Internetgigant ist dabei, die Zustellung zu revolutionieren. Amazon arbeitet an unbemannten Fluggeräten, die Pakete direkt vor der Haustüre ablegen. In vier bis fünf Jahren sollen die Mini-Drohnen erstmals eingesetzt werden.
    Auch ganz allgemein überwogen die Minuszeichen an der New Yorker Börse. Aktien und Festverzinsliche starteten mit Verlusten in den neuen Börsenmonat. Der Dow Jones Index gab 0,5% auf 16.008 Punkte ab. Das Computerbarometer Nasdaq schloss 0,4% tiefer. Im Rentenhandel rentieren die 10-jährigen US-Staatsanleihen bei 2,80%.
    Der Euro kostete am Abend in New York 1,3535 Dollar. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.218 Dollar 40 Cent.
    Der Ausblick auf die wichtigsten Termine der Woche: Am Dienstag stehen die Absatzzahlen der amerikanischen Autobauer auf dem Programm. Am Donnerstag gibt es die revidierten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt. Am Freitag kommen die US-Arbeitsmarktdaten für November raus.
    Spekulationen über zusätzliche Hilfen der japanischen Notenbank für die heimische Wirtschaft beflügelten den Aktienmarkt in Tokio. Da der Yen nachgab, waren unter anderem Exportwerte gefragt. Ermutigende Zahlen zur US-Konjunktur stützten die Stimmung. Der Leitindex Nikkei legte im Vormittagshandel um 0,5 Prozent auf 15.737 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix gewann 0,4 Prozent auf 1264 Zähler.
    Investoren griffen vor allem bei Export- und Finanzwerten zu. Die Aktien von Sony und die von Mitsubishi UFJ Financial Group verteuerten sich um jeweils ein Prozent.