Umweltschutz steht im Zentrum des Interesses bei diesem Symposium. Gerade die Satellitenfernerkundung schafft neue Wege, Veränderungen sowohl in kleinsten als auch in überregionalen Bereichen nachzuweisen. Das Baumsterben kann jeder im Wald beobachten. Aber den Gehalt der Luft beispielsweise an Schwefeldioxyd kann vor Ort nur ein Messgerät wahrnehmen. Satelliten können das auch, aber flächendeckend. Das Problem ist, dass diese Messungen sichtbar gemacht werden müssen. Früher ging das nur sehr mühsam. Punkt für Punkt wurden die Ergebnisse kontrolliert und in Karten eingetragen. Heute werden Satellitendaten weitgehend automatisch umgesetzt und in verständliche Form gebracht. Die Möglichkeiten sind also weitaus besser geworden und das ist wichtig, denn die Politik stellt klare Anforderungen an diesen Forschungsbereich. Klaus Greve vom Geografischen Institut der Universität Bonn weiß, was von ihm verlangt wird:
"Wissen, mit dem man die Bürger konfrontieren kann und - das glaube ich, ist für unseren Bereich sehr wichtig - Bürger überzeugen kann, dass umweltpolitische Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass, was wir jetzt im Umweltschutz noch tun können, führt in der Regel zu irgendwelchen Belästigungen und Belastungen. Dinge werden teurer, liebgewonnene Gewohnheiten müssen aufgegeben werden und das werden die Bürger sicherlich nur tun, wenn sie darüber informiert sind, was sie dafür bekommen oder vermeiden können an schlimmeren Dingen."
Und weil den Bürgern ihre direkte Nachbarschaft schon immer wichtiger war als weit entfernt liegende Erdteile, bekommen sie diese Nachbarschaft jetzt frei Haus geliefert. Nicht mehr die Waldbrände auf Borneo im Fernsehen, sondern die konkrete Biotopzerstörung im heimischen Wald. Dank der neuen Techniken ist das kein Problem mehr:
"Für das Umweltministerium NRW haben wir da so eine kleine Anwendung gebaut, die über das Internet verfügbar ist, wo sich der Bürger auf einer Karte orientieren kann. Er kann seinen Wohnort eingeben, bekommt dann z. B. schützenswerte Biotope, die Gründe, warum diese Biotope unter Schutz gestellt sind, Ziele die damit verbunden sind oder auch z. B. Ozon- oder Luftbelastung im Sommer oder ähnliche Informationen ins Haus geliefert."
An der technischen Machbarkeit solcher Dienste arbeitet Martin Baatz von der Firma Infiniens aus München. Er und seine Kollegen erstellen übersichtliche Grafiken aus der Unmenge von Daten im -zigfachen Gigabytebereich. Grafiken mit einem Bruchteil an Speichermenge der Rohdaten, aber trotzdem mit einem großen Plus:
"Der sehr lustige Effekt ist, dass man auf diese Weise sehr viel mehr Information erhält, nämlich Farbinformationen, Forminformationen, Texturinformationen per Objekt und wenn dann diese Objekte auch noch miteinander vernetzt sind, so kann man dann ganz umfangreich Kontextinformationen nutzbar machen."
Der Einsatzbereich dieser Informationen ist mittlerweile nicht mehr zu überschauen., Forstwirte können einzelne Bäume nach Alter und Art unterscheiden, Städteplaner in Drittweltländern erkennen die Ausmaße der Verslumung ihrer Metropolen. Vor allem aber die Landwirtschaft nutzt schon länger die Vorteile der Messungen aus dem Weltraum:
"Es gibt die Entwicklung des precision farming, so wird das genannt; dort hat der Traktor sozusagen einen GPS-Empfänger und düngt nun hochgenau und basierend auf Informationen aus Fernerkundungsdaten, das heißt, dort wo das Getreide nicht richtig wächst streut der Traktor etwas mehr."
Aber auch die Überwachung der Landwirtschaft durch die Behörden wird weitgehend per Satellit erledigt. Flächenstilllegung oder -extensivierung kann vom Himmel aus genau kontrolliert werden. Den Menschen bringen diese Techniken eine Fülle von Möglichkeiten. Sie könne in Zukunft selber sehen, was in ihrer Umwelt passiert. Das Ziel ist, dass jeder um die Verantwortung weiß, die er trägt. Dazu müssen diese Systeme aber bekannt gemacht werden und das geht nicht von Heute auf Morgen.
Deshalb wird auf dem Symposium auch das Projekt "Naturdetektiven im Internet" vorgestellt, bei dem Schüler und Jugendlich fast spielerisch den Umgang mit diesen Techniken erlernen. Wer in einer solchen Gruppe mitgearbeitet hat, der wird seine Umwelt besser verstehen und später vielleicht entsprechend handeln.
"Wissen, mit dem man die Bürger konfrontieren kann und - das glaube ich, ist für unseren Bereich sehr wichtig - Bürger überzeugen kann, dass umweltpolitische Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass, was wir jetzt im Umweltschutz noch tun können, führt in der Regel zu irgendwelchen Belästigungen und Belastungen. Dinge werden teurer, liebgewonnene Gewohnheiten müssen aufgegeben werden und das werden die Bürger sicherlich nur tun, wenn sie darüber informiert sind, was sie dafür bekommen oder vermeiden können an schlimmeren Dingen."
Und weil den Bürgern ihre direkte Nachbarschaft schon immer wichtiger war als weit entfernt liegende Erdteile, bekommen sie diese Nachbarschaft jetzt frei Haus geliefert. Nicht mehr die Waldbrände auf Borneo im Fernsehen, sondern die konkrete Biotopzerstörung im heimischen Wald. Dank der neuen Techniken ist das kein Problem mehr:
"Für das Umweltministerium NRW haben wir da so eine kleine Anwendung gebaut, die über das Internet verfügbar ist, wo sich der Bürger auf einer Karte orientieren kann. Er kann seinen Wohnort eingeben, bekommt dann z. B. schützenswerte Biotope, die Gründe, warum diese Biotope unter Schutz gestellt sind, Ziele die damit verbunden sind oder auch z. B. Ozon- oder Luftbelastung im Sommer oder ähnliche Informationen ins Haus geliefert."
An der technischen Machbarkeit solcher Dienste arbeitet Martin Baatz von der Firma Infiniens aus München. Er und seine Kollegen erstellen übersichtliche Grafiken aus der Unmenge von Daten im -zigfachen Gigabytebereich. Grafiken mit einem Bruchteil an Speichermenge der Rohdaten, aber trotzdem mit einem großen Plus:
"Der sehr lustige Effekt ist, dass man auf diese Weise sehr viel mehr Information erhält, nämlich Farbinformationen, Forminformationen, Texturinformationen per Objekt und wenn dann diese Objekte auch noch miteinander vernetzt sind, so kann man dann ganz umfangreich Kontextinformationen nutzbar machen."
Der Einsatzbereich dieser Informationen ist mittlerweile nicht mehr zu überschauen., Forstwirte können einzelne Bäume nach Alter und Art unterscheiden, Städteplaner in Drittweltländern erkennen die Ausmaße der Verslumung ihrer Metropolen. Vor allem aber die Landwirtschaft nutzt schon länger die Vorteile der Messungen aus dem Weltraum:
"Es gibt die Entwicklung des precision farming, so wird das genannt; dort hat der Traktor sozusagen einen GPS-Empfänger und düngt nun hochgenau und basierend auf Informationen aus Fernerkundungsdaten, das heißt, dort wo das Getreide nicht richtig wächst streut der Traktor etwas mehr."
Aber auch die Überwachung der Landwirtschaft durch die Behörden wird weitgehend per Satellit erledigt. Flächenstilllegung oder -extensivierung kann vom Himmel aus genau kontrolliert werden. Den Menschen bringen diese Techniken eine Fülle von Möglichkeiten. Sie könne in Zukunft selber sehen, was in ihrer Umwelt passiert. Das Ziel ist, dass jeder um die Verantwortung weiß, die er trägt. Dazu müssen diese Systeme aber bekannt gemacht werden und das geht nicht von Heute auf Morgen.
Deshalb wird auf dem Symposium auch das Projekt "Naturdetektiven im Internet" vorgestellt, bei dem Schüler und Jugendlich fast spielerisch den Umgang mit diesen Techniken erlernen. Wer in einer solchen Gruppe mitgearbeitet hat, der wird seine Umwelt besser verstehen und später vielleicht entsprechend handeln.