Eine angehende Kunstpädagogin sucht einen repräsentativen Raum, um ihre Abschlussarbeit auszustellen. Eine Doktorandin, die über sächsische Gräberfelder promoviert, will mit ihrer zukünftigen Tätigkeit eine Forschungslücke schließen; ein Ägyptologe möchte sich auf den Balearen mit einem Unterwasserpark selbständig machen. Eine andere Teilnehmerin träumt von einer publikumswirksamen, und aufwendig gestalteten, Veröffentlichung ihrer Dissertation:
"Ich beschäftige mich mit dem Bild, bildender Kunst und Dichtung. Wobei meine zentrale Frage ist: Welchen Mehrwert schaffen Gedichte über Bilder. Der zeitliche Rahmen ist meine wissenschaftliche Mitarbeit an der Uni Marburg. Innerhalb dieses Zeitraums muss das also fertig geschrieben sein, die Disputation gehalten werden, und ich muss einen Verleger für das ganze finden."
Die Sommerakademie Kulturmanagement will den Teilnehmern bei der Umsetzung ihrer Pläne helfen: Gibt es einen ausreichend großen Markt für die Projektidee? Ist Eigenkapital vorhanden, oder müssen Sponsoren für das Vorhaben gewonnen werden?
Christian Dingenotto, der die Bonner Sommerakademie leitet, verhilft den Teilnehmern zum Sprung ins kalte Wasser: Hier, in den Räumen des Bonner ägyptologischen Seminars, sollen aus vagen Plänen und Träumen handfeste Geschäftsideen werden. Dafür sollen die Teilnehmer eine gemeinsame virtuelle Firma gründen:
"In dieser virtuellen Firma wird ein komplettes Projekt, vom "corporate design", bis hin zur Machbarkeit, bis hin zum Businessplan komplett durchdekliniert. Das kann natürlich nur angerissen werden."
Ein Beispiel: Vor einem Jahr konzipierten Teilnehmer der Sommerakademie ein Konzept für eine Ausstellung über Wüsten und Oasen.
"Es war erst eine Ausstellung, rein objektorientiert",…"
…, erläutert der Marburger Ägyptologe Orell Witthuhn das ursprüngliche Ausstellungskonzept.
""Man hat also versucht, aus den Oasen Kulturgüter, archäologische Artefakte, Flora, Fauna zu präsentieren. Wie, das war noch ein bisschen unsicher. Und hier, im Verlauf der Sommerakademie, hat sich das dann weiter entwickelt zu einer richtigen Erlebnisoase hin. Natürlich auch die Ausstellungsobjekte als einen Teil, aber eben auch assoziativ, was man sonst noch mit Oasen verbindet: Erholung, Wasser, Kontrast Wüste-Leben, und so weiter. Und das ist dann alles in diese neue Konzeption mit eingeflossen. Und hat dann auch dazu geführt, dass es ein sehr vielschichtigeres Projekt geworden ist, als das am Anfang war."
Am Ende des Seminars stand nicht nur das Konzept für Orell Witthuhns Ausstellungsvorhaben, er hatte nun auch einen detaillierten Wirtschaftsplan und eine Präsentationsmappe unter dem Arm. Mit der besuchte er den Präsidenten der Marburger Uni, der sich auf einmal davon überzeugen ließ, sich an den Kosten der Ausstellung zu beteiligen.
"Kosten sind zum Beispiel auch Räume oder so etwas, die kann man reduzieren, indem die Räume von der Universität gestellt werden."
Inzwischen hat das Ausstellungsprojekt konkrete Züge angenommen: Von den 80.000 Euro, die die Ausstellung kosten soll, sind immerhin mehr als die Hälfte eingeworben. Verdient hat Orell Witthuhn an seinem Ausstellungsprojekt nichts.
So wird es wohl auch den meisten Teilnehmern der diesjährigen Sommerakademie gehen. Sie haben zwar gelernt, wie man eine Projektidee realisiert, eine berufliche Existenz trägt das aber noch lange nicht. Auch Kulturmanager, gesteht Christian Dingenotto, backen mitunter nur kleine Brötchen:
"Das Ziel war hier auch anders definiert: Das Ziel lag darin, eine Kostendeckung zu erreichen. Das ist auch schon ´ne Kunst, in den Geisteswissenschaften kostendeckend zu sein."
"Ich beschäftige mich mit dem Bild, bildender Kunst und Dichtung. Wobei meine zentrale Frage ist: Welchen Mehrwert schaffen Gedichte über Bilder. Der zeitliche Rahmen ist meine wissenschaftliche Mitarbeit an der Uni Marburg. Innerhalb dieses Zeitraums muss das also fertig geschrieben sein, die Disputation gehalten werden, und ich muss einen Verleger für das ganze finden."
Die Sommerakademie Kulturmanagement will den Teilnehmern bei der Umsetzung ihrer Pläne helfen: Gibt es einen ausreichend großen Markt für die Projektidee? Ist Eigenkapital vorhanden, oder müssen Sponsoren für das Vorhaben gewonnen werden?
Christian Dingenotto, der die Bonner Sommerakademie leitet, verhilft den Teilnehmern zum Sprung ins kalte Wasser: Hier, in den Räumen des Bonner ägyptologischen Seminars, sollen aus vagen Plänen und Träumen handfeste Geschäftsideen werden. Dafür sollen die Teilnehmer eine gemeinsame virtuelle Firma gründen:
"In dieser virtuellen Firma wird ein komplettes Projekt, vom "corporate design", bis hin zur Machbarkeit, bis hin zum Businessplan komplett durchdekliniert. Das kann natürlich nur angerissen werden."
Ein Beispiel: Vor einem Jahr konzipierten Teilnehmer der Sommerakademie ein Konzept für eine Ausstellung über Wüsten und Oasen.
"Es war erst eine Ausstellung, rein objektorientiert",…"
…, erläutert der Marburger Ägyptologe Orell Witthuhn das ursprüngliche Ausstellungskonzept.
""Man hat also versucht, aus den Oasen Kulturgüter, archäologische Artefakte, Flora, Fauna zu präsentieren. Wie, das war noch ein bisschen unsicher. Und hier, im Verlauf der Sommerakademie, hat sich das dann weiter entwickelt zu einer richtigen Erlebnisoase hin. Natürlich auch die Ausstellungsobjekte als einen Teil, aber eben auch assoziativ, was man sonst noch mit Oasen verbindet: Erholung, Wasser, Kontrast Wüste-Leben, und so weiter. Und das ist dann alles in diese neue Konzeption mit eingeflossen. Und hat dann auch dazu geführt, dass es ein sehr vielschichtigeres Projekt geworden ist, als das am Anfang war."
Am Ende des Seminars stand nicht nur das Konzept für Orell Witthuhns Ausstellungsvorhaben, er hatte nun auch einen detaillierten Wirtschaftsplan und eine Präsentationsmappe unter dem Arm. Mit der besuchte er den Präsidenten der Marburger Uni, der sich auf einmal davon überzeugen ließ, sich an den Kosten der Ausstellung zu beteiligen.
"Kosten sind zum Beispiel auch Räume oder so etwas, die kann man reduzieren, indem die Räume von der Universität gestellt werden."
Inzwischen hat das Ausstellungsprojekt konkrete Züge angenommen: Von den 80.000 Euro, die die Ausstellung kosten soll, sind immerhin mehr als die Hälfte eingeworben. Verdient hat Orell Witthuhn an seinem Ausstellungsprojekt nichts.
So wird es wohl auch den meisten Teilnehmern der diesjährigen Sommerakademie gehen. Sie haben zwar gelernt, wie man eine Projektidee realisiert, eine berufliche Existenz trägt das aber noch lange nicht. Auch Kulturmanager, gesteht Christian Dingenotto, backen mitunter nur kleine Brötchen:
"Das Ziel war hier auch anders definiert: Das Ziel lag darin, eine Kostendeckung zu erreichen. Das ist auch schon ´ne Kunst, in den Geisteswissenschaften kostendeckend zu sein."