43 neue Produktionen - eine so große Auswahl war in Midtown Manhattan zuletzt vor gut 30 Jahren zu Beginn der Reagan-Ära vorhanden. Der Broadway trotzt damit dem Abwärtstrend der sogenannten freien Marktwirtschaft, aber nur scheinbar. Denn das Theater- und Musicalgeschäft in den USA ist, anders die meist von staatlichen Subventionen geschützte Szene in Westeuropa, nach wie vor von jedem Spendendollar, von den Geldbeuteln privater Investoren und jeder verkauften Eintrittskarte abhängig. Gerade deshalb hatten zahlreiche Broadway-Produzenten, als sich die Nachrichten von Hypothekenkrise und Wall-Street-Insolvenzen überschlugen, das Schlimmste in ihrer Branche befürchtet.
Aber die Lichter gingen nicht aus, dafür sorgten die Zuschauer. Zum anderen gingen die Rechnungen derjenigen Produzenten auf, die Kosten sparten, ohne an der Qualität Abstriche zu machen. Auf einen "Rezessions-Eskapismus" führte die "New York Times" die Zuschauerströme zurück, die die Broadway-Theater - und -Musicals bevölkerten.
Die Erklärung für die Anziehungskraft von Musicals wie "Shrek" oder "Lion King" ist einfach. Der Disney-Konzern lockte Familien und Schulklassen mit stark verbilligten Eintrittspreisen. Dazu kommt, dass sich die sogenannte leichte Muse inhaltlich dem Geschmack der alternden 68er Generation angepasst hat. Das Antivietnamkriegs-und Hippie-Musical "Hair" erlebt ein erfolgreiches Revival, weil es ihre Lebensbiographien widerspiegelt. Neuproduktionen von "Guys and Dolls" und "West Side Story" orientieren sich an den Hör- und Sehgewohnheiten der Internet-Generation und sind zu Multimedia-Events umgestaltet worden - was etliche Kritiker als zu lauten und zu schrillen "Overkill" bezeichnen. Aber den krisengeplagten New Yorkern und den in- und ausländischen Touristen, für die ein Broadwaybesuch zum Programm gehört, gefällt offenbar die Machart. Der Theaterkritiker Jesse Green von der Zeitschrift "New York" sagt, gegen die hohen Profite, die die Broadway-Theater erzielten, habe er nichts einzuwenden. Aber um die Zuschauerzahlen zu halten, würden so manche Musical-Produzenten den Bogen überspannen.
"So laut, so groß und so bunt wie möglich. Für Feinheiten bleibt da kein Platz mehr. Man wird den Eindruck nicht los, dass Regie und Produzent Angst davor hatten, dass die Zuschauer das Theater vorzeitig verlassen."
Die Rezessionsangst, die die Bühnenbesitzer und Theaterproduzenten zu Beginn und Mitte der Saison zurecht plagte, führte ironischerweise zu einer besseren Qualität vieler Theaterstücke. Das dahinter steckende wirtschaftliche Kalkül beschreibt der Produzent Jeffrey Richards.
"Diese Saison war anders. Wir haben viele Stars in Theaterstücken mit extrem kurzen Laufzeiten. Solche Produktionen kosten uns weniger, und die Erlöse sind höher."
Jeffrey Rush, Susan Sarandon, James Gandolfini, Hope Davis, Marcia Gay Harden - Namen von bekannten Hollywoodstars - sie konnten in ernstzunehmenden, teilweise sozialkritischen Bühnenstücken bewundert werden. Die Themenwahl widersprach dabei eindeutig dem Klischee vom seichten Broadway und reichte von Schizophrenie über Schönheitswahn bis zur Geschichte der Afroamerikaner. So mancher New Yorker Opernfan, der auf seine Dollars achten muss, wählte statt der "Met" am Wochenende dann doch einmal eine Theateraufführung am Broadway aus und wurde nicht enttäuscht.
Aber die Lichter gingen nicht aus, dafür sorgten die Zuschauer. Zum anderen gingen die Rechnungen derjenigen Produzenten auf, die Kosten sparten, ohne an der Qualität Abstriche zu machen. Auf einen "Rezessions-Eskapismus" führte die "New York Times" die Zuschauerströme zurück, die die Broadway-Theater - und -Musicals bevölkerten.
Die Erklärung für die Anziehungskraft von Musicals wie "Shrek" oder "Lion King" ist einfach. Der Disney-Konzern lockte Familien und Schulklassen mit stark verbilligten Eintrittspreisen. Dazu kommt, dass sich die sogenannte leichte Muse inhaltlich dem Geschmack der alternden 68er Generation angepasst hat. Das Antivietnamkriegs-und Hippie-Musical "Hair" erlebt ein erfolgreiches Revival, weil es ihre Lebensbiographien widerspiegelt. Neuproduktionen von "Guys and Dolls" und "West Side Story" orientieren sich an den Hör- und Sehgewohnheiten der Internet-Generation und sind zu Multimedia-Events umgestaltet worden - was etliche Kritiker als zu lauten und zu schrillen "Overkill" bezeichnen. Aber den krisengeplagten New Yorkern und den in- und ausländischen Touristen, für die ein Broadwaybesuch zum Programm gehört, gefällt offenbar die Machart. Der Theaterkritiker Jesse Green von der Zeitschrift "New York" sagt, gegen die hohen Profite, die die Broadway-Theater erzielten, habe er nichts einzuwenden. Aber um die Zuschauerzahlen zu halten, würden so manche Musical-Produzenten den Bogen überspannen.
"So laut, so groß und so bunt wie möglich. Für Feinheiten bleibt da kein Platz mehr. Man wird den Eindruck nicht los, dass Regie und Produzent Angst davor hatten, dass die Zuschauer das Theater vorzeitig verlassen."
Die Rezessionsangst, die die Bühnenbesitzer und Theaterproduzenten zu Beginn und Mitte der Saison zurecht plagte, führte ironischerweise zu einer besseren Qualität vieler Theaterstücke. Das dahinter steckende wirtschaftliche Kalkül beschreibt der Produzent Jeffrey Richards.
"Diese Saison war anders. Wir haben viele Stars in Theaterstücken mit extrem kurzen Laufzeiten. Solche Produktionen kosten uns weniger, und die Erlöse sind höher."
Jeffrey Rush, Susan Sarandon, James Gandolfini, Hope Davis, Marcia Gay Harden - Namen von bekannten Hollywoodstars - sie konnten in ernstzunehmenden, teilweise sozialkritischen Bühnenstücken bewundert werden. Die Themenwahl widersprach dabei eindeutig dem Klischee vom seichten Broadway und reichte von Schizophrenie über Schönheitswahn bis zur Geschichte der Afroamerikaner. So mancher New Yorker Opernfan, der auf seine Dollars achten muss, wählte statt der "Met" am Wochenende dann doch einmal eine Theateraufführung am Broadway aus und wurde nicht enttäuscht.