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Bootsunglück am Wochenende
Offenbar mehr Tote als befürchtet

Die Zahl der Toten bei einem Schiffsunglück vor der libyschen Küste am Wochenende ist vermutlich höher als zunächst angenommen. Zwei Überlebende der Katastrophe berichteten, dass an Bord ihres Schiffes mehr als 180 Personen waren. Nur vier Personen konnten gerettet werden.

Von Jan-Christoph Kitzler | 17.01.2017
    Rettungswesten am Strand von Lesbos
    Auch in diesem Jahr haben bereits wieder viele Menschen versucht, nach Europa zu kommen. (Socrates Baltagiannis, dpa / picture alliance)
    Das Holzboot sei bereits am Freitag von der Küste Libyens aufgebrochen, nach fünf Stunden sei das Schiff in Seenot geraten, der Motor sei ausgegangen, dann sei das Boot leckgeschlagen, vollgelaufen und gesunken. Nur vier Überlebende konnten geborgen werden.
    Damit sind seit Jahresbeginn auf dem Mittelmeer bereits über 200 Migranten ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr starben auf der gefährlichsten Flüchtlingsroute der Welt über 5.000 Personen. Auch die unruhige See im Winter hält die Menschen nicht davon ab, sich auf die Flucht nach Europa zu machen.
    Nach Angaben des italienischen Innenministeriums waren 2016 insgesamt über 180.000 Migranten auf dem Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht worden. Ein Ende ist auch im neuen Jahr nicht in Sicht.