Es wird ein Triumphzug werden, wenn er heute Vormittag in Birmingham vor die Partei tritt. Boris Johnson, der Hoffnungsträger, der strohblonde Bürgermeister von London, der mit seinem Optimismus und seinen Sprüchen nicht nur Konservative begeistert – zuletzt die britischen Athleten, als er sie nach den Olympischen und Paralympischen Spielen enthusiastisch hochleben ließ:
"Ihr habt das Land zusammengeführt, wie niemand es erwartet hat, ihr habt zum ersten Mal seit Menschengedenken U-Bahnpassagiere veranlasst, spontan miteinander zu sprechen. Und ihr habt solche Weinkrämpfe und Freudentaumel auf den britischen Sofas ausgelöst, dass ihr nicht nur die junge Generation inspiriert habt, sondern wahrscheinlich auch geholfen habt, eine neue zu zeugen."
Direkt neben Boris Johnson stand Premierminister David Cameron und zwang sich ein verkniffenes Lächeln ab. Wieder einmal hatte ihm jener Mann die Schau gestohlen, den viele als seinen Nachfolger sehen und dem er auf dem Parteitag aus dem Weg geht. Denn trotz aller windelweichen Dementis sei es keine Frage, so sagt Politikwissenschaftler Peter Kellner, dass Boris Johnson Premierminister werden will.
"No question – Boris wants to be Prime Minister."
Kellner kennt sich aus im Machtapparat und er weiß, dass man in Westminster dem 48-Jährigen insbesondere seine Ego-Schau während der Olympischen Spiele verübelt hat. Alle wichtigen Entscheidungen seien auf Treffen unter Vorsitz von Cameron getroffen worden und nicht von Johnson:
"Cameron und seine Leute sind stinksauer, wenn Boris' Name auch nur erwähnt wird. Boris tauchte bei den Treffen in der Regel zu spät auf; dafür ging er früher machte ein paar alberne Sprüche und verpisste sich."
In der Öffentlichkeit aber gilt Boris Johnson als die Figur der Spiele. Er ist inzwischen der mit Abstand beliebteste Politiker im Land und der einzige, den das Volk beim Vornamen nennt – ungeachtet der privilegierten Herkunft und der Erziehung in Eton und Oxford:
"Ein lustiger Mann, amüsant."
"Er ist in Ordnung."
"Liebenswert und ziemlich gut, ein Charakter."
"Talentiert."
"Sehr nah an den Menschen."
Boris Johnson gilt als authentisch, einer der Risiken eingeht und der ein Siegertyp ist. Tatsächlich ist er seit 20 Jahren der einzige Tory, der eine absolute Mehrheit geholt hat. Und das gleich zweimal in London, der Metropole, die alles andere als eine Hochburg der Konservativen ist.
Die Partei verübelt Cameron dagegen, dass er 2010 die absolute Mehrheit eben nicht geschafft hat. Sollte er 2015 wieder versagen, dann wollen 67 Prozent der Mitglieder seinen Rücktritt erzwingen und Boris zum Nachfolger küren. Kein Wunder, dass das Verhältnis der beiden als nicht gerade freundschaftlich gilt und dass David Cameron betont, wie sehr er den blonden Konkurrenten doch schätze – als Bürgermeister.
"Zunächst einmal ist er ein fantastischer Londoner Bürgermeister. Er macht da einen hervorragenden Job. Und er ist eine enorme Bereicherung für die Konservative Partei. Ich mag es, wenn wir Leute in der Partei haben, die populär sind, die unser Botschaft und Vision draußen vertreten. Und Boris ist darin fantastisch. Ich habe ihm gesagt: Wenn Du den Job als Londoner Bürgermeister gemacht hast, glaube nicht, dass Deine Aufgabe in der Politik vorbei ist."
Einer solchen Ermunterung hätte es wohl kaum bedurft - Boris Johnson denkt nicht im Traum daran, aus der Politik auszusteigen. Cameron kann sich aber damit trösten, dass ihm eine unmittelbare Gefahr nicht droht, solange Boris nicht im Parlament sitzt. Das ist die Minimalvoraussetzung, um Premierminister zu werden.
"Ihr habt das Land zusammengeführt, wie niemand es erwartet hat, ihr habt zum ersten Mal seit Menschengedenken U-Bahnpassagiere veranlasst, spontan miteinander zu sprechen. Und ihr habt solche Weinkrämpfe und Freudentaumel auf den britischen Sofas ausgelöst, dass ihr nicht nur die junge Generation inspiriert habt, sondern wahrscheinlich auch geholfen habt, eine neue zu zeugen."
Direkt neben Boris Johnson stand Premierminister David Cameron und zwang sich ein verkniffenes Lächeln ab. Wieder einmal hatte ihm jener Mann die Schau gestohlen, den viele als seinen Nachfolger sehen und dem er auf dem Parteitag aus dem Weg geht. Denn trotz aller windelweichen Dementis sei es keine Frage, so sagt Politikwissenschaftler Peter Kellner, dass Boris Johnson Premierminister werden will.
"No question – Boris wants to be Prime Minister."
Kellner kennt sich aus im Machtapparat und er weiß, dass man in Westminster dem 48-Jährigen insbesondere seine Ego-Schau während der Olympischen Spiele verübelt hat. Alle wichtigen Entscheidungen seien auf Treffen unter Vorsitz von Cameron getroffen worden und nicht von Johnson:
"Cameron und seine Leute sind stinksauer, wenn Boris' Name auch nur erwähnt wird. Boris tauchte bei den Treffen in der Regel zu spät auf; dafür ging er früher machte ein paar alberne Sprüche und verpisste sich."
In der Öffentlichkeit aber gilt Boris Johnson als die Figur der Spiele. Er ist inzwischen der mit Abstand beliebteste Politiker im Land und der einzige, den das Volk beim Vornamen nennt – ungeachtet der privilegierten Herkunft und der Erziehung in Eton und Oxford:
"Ein lustiger Mann, amüsant."
"Er ist in Ordnung."
"Liebenswert und ziemlich gut, ein Charakter."
"Talentiert."
"Sehr nah an den Menschen."
Boris Johnson gilt als authentisch, einer der Risiken eingeht und der ein Siegertyp ist. Tatsächlich ist er seit 20 Jahren der einzige Tory, der eine absolute Mehrheit geholt hat. Und das gleich zweimal in London, der Metropole, die alles andere als eine Hochburg der Konservativen ist.
Die Partei verübelt Cameron dagegen, dass er 2010 die absolute Mehrheit eben nicht geschafft hat. Sollte er 2015 wieder versagen, dann wollen 67 Prozent der Mitglieder seinen Rücktritt erzwingen und Boris zum Nachfolger küren. Kein Wunder, dass das Verhältnis der beiden als nicht gerade freundschaftlich gilt und dass David Cameron betont, wie sehr er den blonden Konkurrenten doch schätze – als Bürgermeister.
"Zunächst einmal ist er ein fantastischer Londoner Bürgermeister. Er macht da einen hervorragenden Job. Und er ist eine enorme Bereicherung für die Konservative Partei. Ich mag es, wenn wir Leute in der Partei haben, die populär sind, die unser Botschaft und Vision draußen vertreten. Und Boris ist darin fantastisch. Ich habe ihm gesagt: Wenn Du den Job als Londoner Bürgermeister gemacht hast, glaube nicht, dass Deine Aufgabe in der Politik vorbei ist."
Einer solchen Ermunterung hätte es wohl kaum bedurft - Boris Johnson denkt nicht im Traum daran, aus der Politik auszusteigen. Cameron kann sich aber damit trösten, dass ihm eine unmittelbare Gefahr nicht droht, solange Boris nicht im Parlament sitzt. Das ist die Minimalvoraussetzung, um Premierminister zu werden.