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BP - beyond petroleum

50 Tage nach dem Unglück fließt das Öl noch immer und BP hat sich in dieser Zeit viele Feinde gemacht. Von Anfang an, so der Vorwurf, habe das Unternehmen das Ausmaß der Katastrophe verharmlost. Überall im Land wächst die Wut auf eines der weltweit größten Unternehmen.

Christoph Birnbaum und Klaus Remme | 08.06.2010
    Billy Nungesser ist kein tree-hugger, wie die Amerikaner sagen, also keiner der als verträumter Umweltschützer Bäume umarmt. Er ist Präsident von Plaquemine Parish, dem südlichsten Landkreis von Louisiana. Der eher kurz geratene, schwergewichtige Nungesser ist gewiefter Lokalpolitiker. Instinktsicher, wie viele Gesprächspartner in der Region bestätigen. Austern oder Erdöl, diese Frage stellte sich bisher nie. Im Süden von Louisiana existierten Fischerei und Ölindustrie profitabel Seite an Seite.

    Bis zum 20. April, als die Bohrinsel Deepwater Horizon explodierte. Neun Tage später steht Nungesser vor seinem Büro in Belle Chasse, er wartet auf einen Vertreter von BP. Vergeblich, wie sich wenig später herausstellen wird, die erste Enttäuschung von vielen, doch das weiß Nungesser noch nicht. Noch lobt er den Ölkonzern:

    BP hat in der frühen Phase schnell reagiert, wir müssen meiner Ansicht nach aber auf mehreren Ebenen gleichzeitig handeln, meint er. Ende April hoffte Nungesser noch auf effektives Krisenmanagement. Heute – sieben Wochen später - gehört er zu den schärfsten Kritikern von BP. Sein Albtraum ist wahr geworden, weitgehend hilflos musste er zusehen, wie das Öl ins ökologisch empfindliche Marschland schwappte.

    Schäm dich, BP – mit diesem Ruf ist Nungesser nicht allein. Überall im Land wächst die Wut auf eines der weltweit größten Unternehmen. Demonstranten fordern die Übernahme BP's durch die Regierung. Aktionäre fürchten um das Image. Zeitweise verlor das Unternehmen in den letzten Wochen 40 Prozent des Marktwerts vor dem Unglück im Golf. Und auch wenn es von höchster Stelle im Konzern heißt, das stehen wir durch: Innenminister Ken Salazar sprach schon vor zwei Wochen von einer existenziellen Krise:

    Kaum jemand bezweifelt, das BP seit Wochen mit allen Kräften versucht, das Leck in 1500 Meter Tiefe zu schließen. Doch was hilft es: 50 Tage nach dem Unglück fließt das Öl noch immer und BP hat sich in dieser Zeit viele Feinde gemacht. Von Anfang an, so der Vorwurf, habe das Unternehmen das Ausmaß der Katastrophe verharmlost. Von Anfang an war BP die Frage, wie viel Öl ins Meer strömt, demonstrativ gleichgültig. Hieß es unmittelbar nach dem Untergang der Bohrinsel, es trete kein Öl aus, waren es einen Tag später 160.000 Liter täglich und vier Tage darauf geschätzte 800.000 Liter. Bilder vom Leck gab es erst nach Wochen und nur durch politischen Druck. Der Abgeordnete Ed Markey grollte während einer parlamentarischen Anhörung:

    BP gehört die Verantwortung für dieses Unglück, doch der Ozean, den sie verschmutzen, gehört dem amerikanischen Volk, so der Abgeordnete. Als unabhängige Wissenschaftler die Größe des Lecks auf ein Vielfaches schätzen, beschwichtigt BP-Vizepräsident Bob Dudley. Die Berechnungsmethode sei nicht wissenschaftlich, es handele sich um Panikmache mit negativen Auswirkungen auf die Tourismusindustrie in Florida, wo das Öl höchstwahrscheinlich gar nicht ankommen werde. Nun, inzwischen ist klar: Das Leck ist größer und das Öl ist in Florida.

    Geschätzte 50 Millionen Dollar hat BP nach dem Unfall in eine Fernseh-PR-Kampagne investiert, um seinen Ruf zu reparieren. Konzernchef Tony Hayward ist seit Wochen das Gesicht des Unternehmens vor Ort, mit Kummerfalten spricht Hayward in die Kamera und versichert: Wir bringen das wieder in Ordnung:

    Doch Tony Hayward steht auch persönlich für die desolate Vorstellung des Konzerns insgesamt. Noch Wochen nach dem Unglück bezeichnete er die Folgen der Katastrophe als "vermutlich minimal". Nachdem Fischer, die vom Meer zurückkamen, über Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit klagten, sprach Hayward von Lebensmittelvergiftungen, er stellt die Existenz von gigantischen Ölschwaden unter Wasser in Abrede, trotz deutlicher Hinweise durch unabhängige Wissenschaftler. Am schlimmsten jedoch vergriff sich BP-Chef Tony Hayward, als er vor einigen Tage sagte, er wünsche ein schnelles Ende der Katastrophe, er wolle sein früheres Leben zurück.

    Elf Arbeiter sind bei der Explosion ums Leben gekommen. Tausenden von Fischern droht der Ruin. Das öffentliche Selbstmitleid Haywards – trotz einer Entschuldigung Tage später, in den Augen vieler ein unverzeihlicher Lapsus.

    Ein Ausrutscher nach dem anderen. Wenn er der Boss ist, kein Wunder, dass sie nichts hinbekommen, so Nungesser.

    Dabei ist der Aufwand, den BP betreibt beispiellos. Fast eine Milliarde Dollar haben die Aufräumarbeiten schon bis Anfang Juni gekostet. Davon sind 170 Millionen an betroffene Bundesstaaten geflossen, 40 Millionen an Fischer und andere Kleinunternehmer. Die ersten Klagen sind unüberhörbar, zu langwierig, zu wenig, schimpfen Fischer, denen das Wasser nach Hurricane Katrina ohnehin finanziell bis zum Hals steht.

    Kritik kommt von US-Präsident Barack Obamba. Wer für 50 Millionen Dollar Werbung in eigener Sache machen kann und möglicherweise über 10 Milliarden Dollar Dividende zahlen will, der soll bei den kleinen Leuten ja nicht geizen, so Obama während seines Besuchs vor Ort am vergangenen Freitag.

    Da das Leck noch nicht geschlossen ist, die Justizbehörden mit ihren Ermittlungen erst begonnen haben und am Ende nicht nur BP sondern möglicherweise auch weitere Unternehmen zahlen müssen, ist der Gesamtschaden für BP noch nicht zu beziffern. Schätzungen gehen von 30 Milliarden Dollar bis in den hohen zweistelligen Milliardenbereich. Im US-Kongress schoben sich beteiligte Unternehmen die Schuld schon mal eifrig gegenseitig in die Schuhe. Sicher ist, nicht nur die Beseitigung der ökologischen Folgen, auch die gerichtlichen Auseinandersetzungen werden Jahre in Anspruch nehmen.

    Es ist schon jetzt die schlimmste Umweltkatastrophe der Vereinigten Staaten. Und sollte der Erdölausbruch im Golf von Mexiko nicht bis zum Herbst eingedämmt sein – könnte es die bis heute vielleicht schlimmste Umweltkatastrophe in der Geschichte der Menschheit werden. Auf einer Fläche von 320 Kilometern Länge und an den Küsten von mittlerweile fünf amerikanischen Staaten - Texas, Alabama, Mississippi, Alabama, Louisana und Florida – breiten sich die Ölschwaden mittlerweile aus und verseuchen die Strände. So entwickelt sich der Untergang der Ölförderplattform Deepwater Horizon zu einem Menetekel für die gesamte Ölförderindustrie.

    Für Nikolaus Supersberger, Projektkoordinator an dem von Ernst von Weizsäcker gegründeten Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie, steht bereits heute fest:

    "Dies Unglück steht meiner Ansicht nach für die generellen Risiken, die mit der Nutzung fossiler Energieträger verbunden sind. Das sehen wir im Bereich aller fossilen Energieträger, aber auch bei nuklearen Energieträgern, dass damit Risiken verbunden sind, die wir erst einmal gar nicht in ihrer möglichen Konsequenz abschätzen können. Und wenn diese negativen Konsequenzen dann wirklich eintreten, stehen wir im Prinzip wie der Ochse vorm Berg und wissen nicht, wie wir uns helfen sollen."

    Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist ein Desaster auch für BP. Der Ruf des Unternehmens ist schwer beschädigt, die Kosten für den Konzern schnellen in Höhe - und an der Börse in London stürzt der Kurs der Aktie ab. Fachleute zweifeln, ob das Unternehmen in seiner bisherigen Form überhaupt noch überleben kann. Dabei zeigt der Untergang von Deepwater Horizon einmal mehr: Das Erdölgewerbe ist nach wie vor ein dreckiges Geschäft. Leckende Pipelines, havarierte Tanker und brennende Ölplattformen prägen längst das öffentliche Bild.
    Das Image von BP hat auf jedem Fall Schaden genommen – und zwar irreparablen Schaden. Das Renommee, das der Energiegigant in den letzten Jahren mit viel Geld und vielen guten Worten von sich als "grünem" und "nachhaltigem" Unternehmen zu zeichnen versucht hat - dieses Renommee ist dahin. Einst stand BP für "British Petroleum". Nach der Fusion mit dem US-amerikanischen Ölkonzern Amoco im Jahr 1998 wurde das Adjektiv britisch aus dem Firmennamen verbannt.

    Es war die Zeit, als weltweit über Klimawandel und Erderwärmung diskutiert wurde. Als erstes Unternehmen erkannte BP, dass es für einen Ölkonzern viel effektiver sein könnte, den Klimawandel nicht mehr länger zu leugnen – sondern der Politik und der Gesellschaft stattdessen einen Dialog anzubieten. Was folgte war eine ausgeklügelte Marketingstrategie, BP versuchte sich als Unternehmen für eine "saubere" Zeit zu positionieren. Britisch war aus dem Firmennamen getilgt – stattdessen steht BP seitdem für "beyond petroleum" – übersetzt: jenseits des Öls.

    BP wollte auf einmal mitreden – auf internationalen Konferenzen, Tagungen, in der Politik und vor allem im gesellschaftlichen Diskurs – mit einer angeblich nachdenklichen Stimme. Lili Fuhr, Referentin für Internationale Umweltpolitik der Heinrich Böll-Stiftung in Berlin fiel das richtig auf.

    "BP taucht auf vielen Veranstaltungen auf, wo sich die Ölindustrie mit anderen stakeholdern trifft, also auch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, Akteuren der Politik, in Nachhaltigkeitsinitiativen diskutiert. Da stellt sich BP schon sehr gerne als grüner Konzern dar, betont das Engagement in erneuerbaren Energien, im Bereich Klimaschutz usw. Da betreiben sie ziemlich viel Öffentlichkeitsarbeit, da fallen sie schon auf im Vergleich zu anderen Akteuren."

    Im Jahr 1997 war es BP-Chef John Browne, der eindringlich vor den Folgen des Klimawandels für die Menschheit warnte. Der mächtige BP-Boss mahnte eine – Zitat - allgemeine Verantwortung für die Zukunft und die nachhaltige Entwicklung der Erde an. Sein Credo: Geschäftsleute stünden genauso in der Pflicht wie der Staat und jeder einzelne Bürger. Seinem Unternehmen verpasste er ein neues Image - und ein neues Firmenlogo: ein Sonnenrad.

    Browne machte die Treibhausgase als eine große Gefahr für den Planeten Erde aus. Treibhausgase, die BP bis heute weiterhin reichlich emittiert.

    Die Erforschung alternativer Energiequellen werde von nun an im Mittelpunkt stehen, kündigte er vollmundig an. Alternativenergien aber stellen heute im Unternehmensportfolio von BP nur eine Randgröße dar. Der BP-Chef wollte seinen Konzern unbedingt zu einem "grünen" Unternehmen machen.

    Eine Fassade, ist sich Nikolaus Supersberger vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie, sicher.

    "BP hat versucht, sich ein grünes Image zu geben durch den Einstieg in die Nutzung erneuerbarer Energien. Das war auch relativ erfolgreich, allerdings war das immer nur ein ganz kleines Nischengeschäft, wenn man so möchte. BP ist einer der größten Ölkonzerne weltweit und verdient sein Geld immer noch mit der Ausbeutung von Naturschätzen, die zu unseren globalen Umweltproblemen einen sehr großen Teil beitragen."

    Image und Wirklichkeit klaffen bei BP weit auseinander: Für 45 Millionen Dollar verleibte sich der Ölkonzern im April 1999 die Fotovoltaikfirma Solarex ein und feierte sich als "weltgrößtes Solarunternehmen". Die grüne Imagekampagne allerdings ließ sich der Konzern mehr als das Vierfache kosten. Und als BP im Jahr 2007 in den besonders klimaschädlichen Ölsandabbau in Kanada einstieg, gab man dafür sogar das Fünfzigfache aus. In der realen Firmenpolitik änderte das Unternehmen also kaum etwas.

    Dafür war der Werbeaufwand gigantisch. Mit großformatigen Zeitungsanzeigen warb das Unternehmen mit seinem Engagement etwas bei der Windenergie. Mit dem Slogan "BP pflanzt Energie" pries der Konzern auch seine Agrosprit-Aktivitäten an. Und im spanischen Fernsehen liefen bis vor zwei Jahren noch Werbespots im Cartoon-Stil , in denen gut gelaunte Babys bei einer BP-Tankstelle vorfuhren, und eine fröhliche Stimme dazu sang: "Mach den Tag ein bisschen besser".

    "Greenwashing" nennen Marketing- und PR-Strategen das. Und BP ist nicht das einzige Unternehmen, das versucht, sich in guten Zeiten ein Reputationspolster zuzulegen, um in schlechten Zeiten davon profitieren zu können. In Deutschland verfolgt beispielsweise der Essener Energiekonzern RWE eine ähnliche Strategie: In einem Werbespot inszeniert sich das Unternehmen als Ökovorbild, als freundlicher Energieriese, der beispielsweise Windräder aufstellt – und das, obwohl nur ein verschwindend geringer Teil des von RWE in Deutschland produzierten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt.

    Auch politisch versuchte BP Einfluss geltend zu machen: Der Ölkonzern plädierte in der Vergangenheit dafür, der Staat möge doch bitte auf Gesetze und Vorschriften verzichten und sich stattdessen auf Selbstverpflichtungen der Industrie verlassen. Während die Firma sich öffentlich als umweltbewusst präsentierte, machte sie sich allerdings gleichzeitig in den USA für die Aufweichung von Ölförderbeschränkungen in Naturreservaten stark und stieß beim damaligen US-Präsidenten George W. Bush auf offene Ohren. Nach Angaben des Center for Responsive Politics hat BP seit dem Jahr 2005 rund 40 Millionen Dollar für Lobbyaktivitäten in Washington ausgegeben und gehörte im vergangenen Jahr zu den 20 Firmen mit dem größten Budgets für Lobbyarbeit. Lili Fuhr von der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin:

    "Da gab es ja keine große öffentliche Debatte. "Insofoern finde ich es auch erstaunlich, wie wenig das Risiko von der Offshore-Ölförderung diskutiert worden ist, wie gut es den Ölfirmen gelungen ist, diese Risiken geheim zu halten, denn sie sind ja enorm, und das wird in Zukunft anders sein.""

    Denn BP ist in den Vereinigten Staaten in Punkto Unfallstatistik kein unbeschriebenes Blatt:

    • im Jahr 2005 explodierte in Texas eine BP-Raffinerie, 15 Arbeiter starben, 180 wurden verletzt. Schuld seien "organisatorische und sicherheitstechnische Defizite auf allen Ebenen des Unternehmens" gewesen, lautete das vernichtende Urteil der zuständigen Aufsichtsbehörde. Über Jahre habe das Unternehmen Kosten gesenkt, an der Ausbildung seiner Angestellten gespart und Anzeichen der drohenden Katastrophe ignoriert.

    • Der Unfall von Texas City und zwei andere kleinere Zwischenfälle veranlassten die Behörden genauer hinzuschauen. Eine Untersuchungskommission unter der Leitung des ehemaligen amerikanischen Außenministers James Baker nahm den Arbeitsschutz und die Sicherheitsmaßnahmen in allen fünf BP-Raffinerien in den USA unter die Lupe. Im Januar dieses Jahres legte Baker seinen Bericht vor: In keiner der Anlagen habe BP ein "effektives Sicherheitsmanagement implementiert", ist darin zu lesen.

    • Doch die Unglücksserie ging weiter: Im Jahr 2006 platzte in der Prudhoe Bay in Alaska eine BP-Pipeline. Erst nach fünf Tagen wurde das bemerkt, und eine regierungsamtliche Untersuchungskommission stieß auf weitgehend verrostete Rohre. BP musste die Förderung einstellen. 16 Meilen des insgesamt 20 Meilen langen Röhrensystems mussten ausgetauscht werden. Seit Juni dieses Jahres laufen die Pumpen wieder.

    Kann ein Ölkonzern also überhaupt ein grünes Unternehmen sein? Die Erfahrungen aus der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko lassen eine eindeutige Schlussfolgerung zu: Nein! Sagt Nikolaus Supersberger vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie:

    "Ich glaube, ein Unternehmen wie die BP kann kein grünes Unternehmen sein und kein grünes Unternehmen werden, denn das Kerngeschäft ist nun einmal die Produktion von Erdöl. Und wenn ein solches Unternehmen in großem Maßstab sich umorientieren wollte, würde das bedeuten, das ein solches Unternehmen seine originäre Geschäftsgrundlage aufgeben müsste."

    Das aber war bei BP ganz und gar nicht der Fall. Im Gegenteil. Der Ölgigant hat vergangene Umweltkatastrophen noch getoppt: Ist zu neuen Buhmann einer ganzen Branche geworden. Bleibt zu hoffen dass sich der Katastrophenberichterstattung eine ernsthafte Diskussion anschließend wird: Eine Debatte über unsere Abhängigkeit vom Öl. Lili Fuhr, Referentin für Internationale Umweltpolitik der Berliner Heinrich-Böll-Stiftung:

    "Unsere Ölabhängigkeit ist eigentlich der Motor hinter diesen neuen Bestrebungen, immer mehr Öl zu fördern in immer gefährlicheren Regionen. Das muss man auch noch einmal öffentlich in Frage stellen, ob dieses Risiko so einzugehen ist, und welche Folgen es für das Klima hat, denn das ist ja auch sehr relevant angesichts einer solche Katastrophe solche Debatten noch einmal an Fahrt gewinnen und öffentlicher Druck sich da aufbaut. Das würde ich mir auf jeden Fall wünschen und das dann in Zusammenhang mit der Klimakatastrophe diskutiert wird und die Ölfirmen da noch einmal wachgerüttelt werden und auch Politik noch einmal neu evaluiert."

    Und was wird aus BP? Bis vor kurzem galt die Finanzkraft des Ölkonzerns noch als nahezu unerschütterlich. 2009 hat das Unternehmen gut 240 Milliarden Dollar erlöst und in den vergangenen vier Jahren 60 Milliarden Dollar verdient. Doch das ändert sich mit jedem weiteren Liter Öl, der ins Meer läuft. Und dann sind da noch die Aktionäre von BP – deren Interesse gilt weniger sauberen Stränden, sie wollen vielmehr eine satte Dividende sehen. Vorsichtshalber hat BP am Freitag vergangener Woche den Termin für die nächste Quartalsdividende verschoben. Denn Ärger mit seinen Eignern kann das Unternehmen jetzt nicht auch noch gebrauchen.
    BP pumpt Schlamm in das Öl-Leck
    BP pumpt Schlamm in das Öl-Leck (AP)
    Hilferuf an Obama
    Hilferuf an Obama (AP)