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Trockenheit und Dürre
Brandenburg und Berlin erwägen Pipelines zu Ostsee oder Elbe wegen drohender Probleme bei Trinkwasserversorgung

Angesichts drohender Probleme bei der Trinkwasserversorgung erwägen Brandenburg und Berlin inzwischen verstärkt den Bau von Fernwasserleitungen.

    Trinkwasser läuft aus einem Hahn in ein Glas, eine ältere Hand hält das Glas fest.
    Brandenburg und Berlin erwägen Fernwasserleitungen für die Trinkwasserversorgung. (picture alliance/ROBIN UTRECHT)
    Man spreche über Möglichkeiten einer Versorgung etwa aus der Ostsee, sagte Brandenburgs Umweltminister Vogel im Landtag in Potsdam. Fragen zu Kosten und Zeitplänen würde derzeit "durchgespielt", führte der Grünen-Politiker aus. Das Thema Wasserknappheit sei ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf Regierungsebene zwischen den beiden Ländern. Man müsse jetzt gemeinsam mit Berlin handeln. Möglich sei auch eine Wasserüberleitung aus der Elbe zur Spree.
    Grünen-Fraktionschef Raschke gab allerdings zu bedenken, eine Wasserüberleitung aus der Elbe für die Spree sei unrealistisch. Die Bauzeit wäre zu lange und löse die Probleme nicht rechtzeitig. Zudem müssten Risiken für die Wasserqualität in Kauf genommen werden. Raschke kündigte auf der Suche nach Lösungen für die Wasser-Probleme eine Konferenz in der Lausitz nach der parlamentarischen Sommerpause an. Der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, Domres, forderte die Landesregierung auf, rascher zu handeln.
    Der Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin und entlang der Spree drohen einer Studie des Umweltbundesamtes zufolge große Engpässe. Der Fluss könnte in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führen, wenn mit Ende der Braunkohleförderung in der Lausitz viel weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird.
    Diese Nachricht wurde am 22.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.