
Man müsse die konkrete Entlassung des Verfassungsschutzchefs Müller und die Debatten danach auseinanderhalten, betonte Lüttmann. Eine Beschädigung Woidkes sehe er nicht. Den Rücktritt von Innenministerin Lange bewertete er jedoch als richtig. Mit Blick auf den Verfassungsschutz sprach sich Lüttmann gegen die Forderungen von Linken und Grünen aus, Müller jetzt wieder einzusetzen.
Streit über Einstufung der Landes-AfD als gesichert rechtsextremistisch
Woidke war im Zuge der Affäre ebenfalls in die Kritik geraten. Ihm wird vorgeworfen, die Situation falsch eingeschätzt und sich von Anfang an hinter Lange gestellt zu haben. Hintergrund ist ein Streit über die Einstufung der Landes-AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung.
Wilke folgt auf Lange
Woidke stellte als Nachfolger von Lange den Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), Wilke, vor. Er ist seit 2018 Oberbürgermeister und war davor einige Jahre lang Abgeordneter im Landtag. 2024 trat er nach mehr als 20 Jahren aus der Linkspartei aus. Grund dafür war unter anderem die Haltung seiner damaligen Partei zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Lange war am Freitag zurückgetreten. Die 53-Jährige, die seit rund fünf Monaten das Amt innehatte und als eine mögliche Nachfolgerin Woidkes gehandelt wurde, war in den eigenen Reihen massiv in die Kritik geraten. Sie hatte Verfassungsschutzchef Müller entlassen und ihm vorgeworfen, sie nicht rechtzeitig über die Einstufung der AfD informiert zu haben. An dieser Begründung kamen Zweifel auf. Zudem wurde Lange vorgehalten, die Unabhängigkeit des Verfassungsschutzes zu schwächen und der AfD in die Hände zu spielen.
Diese Nachricht wurde am 19.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.