Zunahme rechter Gewalt
Brandenburgs Innenminister Wilke warnt vor neuen "Baseballschlägerjahren" und fordert gesellschaftliche Gegenwehr

Brandenburgs Innenminister Wilke sieht angesichts des Erstarkens des Rechtsextremismus die Gefahr, dass die "Baseballschlägerjahre" der 90er Jahre zurückkommen können. Es gebe besorgniserregende Zeichen in diese Richtung, sagte er dem Sender RBB. Die Zivilgesellschaft sei nun gefordert.

    René Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), spricht und gestikuliert auf einer Gesprächsveranstaltung.
    René Wilke, Innenminister in Brandenburg. (Patrick Pleul/dpa)
    Die Mitte der Gesellschaft müsse deutlich machen: "Man kann in diesem Land ziemlich weit links stehen oder auch sehr konservative bis hin zu eher rechten Positionen vertreten. Aber was nicht geht, ist Extremismus." Gewalt müsse gesellschaftlich geächtet werden, sagte der parteilose Minister. Er verwies zudem auf die Zunahme von Desinformation und Manipulation durch die sozialen Medien und kündigte eine Stärkung der Themen Medienbildung und Medienkompetenz an.
    In Brandenburg ist die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten im zweiten Quartal dieses Jahres deutlich gestiegen. Während von Januar bis März 796 Straftaten im Bereich "Politisch motivierte Kriminalität – rechts" gezählt wurden, waren es nach Angaben des Innenministeriums von April bis Juni 870.
    Mit dem Begriff "Baseballschlägerjahre" ist eine Phase massiver rechter Gewalt in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung gemeint, in der es zu Übergriffen vor allem gegen Ausländer kam.
    Diese Nachricht wurde am 24.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.