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Brandkatastrophe bei Apollo 1

Eigentlich sollte es nur ein Routine-Testlauf für den Countdown sein, zu dem sich drei Astronauten knapp vier Wochen vor dem geplanten Start an der Spitze einer Saturn-1B-Rakete in die neue Raumkapsel gezwängt hatten. Doch eine Verkettung mehrerer Fehler und Pannen führte dazu, dass dieser Testlauf für Gus Grissom, Edward White und Roger Chaffee heute vor 45 Jahren ein tödliches Ende nahm.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Wie sich bei der anschließenden Untersuchung herausstellte, war unter anderem das Isolationsmaterial für elektrische Kabel nicht widerstandsfähig genug. So konnten Kabel, die über scharfe Kanten verlegt wurden, aufgeschlitzt werden und Kurzschlüsse herbeiführen, die ihrerseits Funken verursachten.

    Solche Funken konnten in der reinen Sauerstoffatmosphäre der Apollokapsel sehr leicht zu einem Brand führen, zumal Reste von zuvor möglicherweise ausgetretener Kühlmittelflüssigkeit als Brandverstärker gewirkt haben könnten. Und da die Nylon-Außenhaut der Raumanzüge auch nicht als feuerfest oder zumindest brandhemmend einzustufen ist, hatten die drei Astronauten keine Überlebenschance.

    Zu den wichtigsten Schlussfolgerungen gehörte die Entwicklung eines völlig neuen Raumanzuges aus anderen, feuerfesten Materialien sowie der Verzicht auf eine reine Sauerstoffatmosphäre in der Kapsel während der Tests und beim Start.

    Der Flug von Apollo 1, der für den 21. Februar 1967 geplant war, wurde ersatzlos gestrichen. Der erste bemannte Flug einer Apollokapsel erfolgte nach einem grundlegenden Umbau erst im Oktober 1968.

    Bericht zum 40. Jahrestag der Brandkatastrophe

    Mehr über das Apollo-Programm
    Blick in die ausgebrannte Apollo-1-Kapsel
    Blick in die ausgebrannte Apollo-1-Kapsel (NASA)