
Jeder müsse am Ende zu einer Kompromisslösung bereit sein, da niemand wolle, dass an so einer Frage die Koalition scheitere, betonte Brandl im Deutschlandfunk. Die Zusagen für eine Frühstartrente, die Aktivrente sowie Mütterrente und das Halteniveau würden eingehalten. Die Menschen verließen sich darauf, dass die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags umgesetzt würden, erklärte Brandl.
Unter anderem Familienministerin Prien fordert Verschiebung
Bundesjugendministerin Prien und der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Radtke, verlangten dagegen eine Verschiebung der Reform. Die Situation sei maximal verfahren, sagte der CDU-Politiker den Funke Medien. Prien sagte gegenüber dem "Handelsblatt", es sei wichtig, gerechte Lösungen für die breite Mehrheit zu finden. Deshalb müsse im Bundestag weiter das Gespräch über die Generationen hinweg gesucht werden.
Hintergrund des Streits ist die Kritik von jungen Unionsabgeordneten am Kabinettsbeschluss zur Haltelinie des Rentenniveaus. Dabei geht es vor allem um eine Formulierung im Gesetzentwurf, dass bei Berechnungen der Renten nach 2031 das 48-Prozent-Niveau Grundlage sein solle. Die Abgeordneten befürchten Mehrkosten in den folgenden Jahren von 120 Milliarden Euro. Sollten am Ende tatsächlich 18 junge Unions-Abgeordnete - wie angedroht - gegen das Rentenpaket stimmen, hätte die Koalition keine eigene Mehrheit.
Merz: Zusatzklausel zu Rentenreform möglich
Bundeskanzler Merz verteidigte hingegen das Vorhaben. Er müsse dafür sorgen, dass die Regierung zusammenbleibe, betonte der CDU-Vorsitzende im ARD-Fernsehen. Mit Blick auf den Gesetzentwurf ergänzte Merz, was dort stehe, finde sich auch so im Koalitionsvertrag.
Zugleich bot er an, dass sich Union und SPD in einer Erklärung zu einer grundlegenden Rentenreform ab 2032 bekennen. Die Ergebnisse der Rentenkommission, die bald ihre Arbeit beginnen werde, könnten dort einfließen, so Merz.
SPD fordert von Union Zustimmung zu vereinbartem Paket
Der Koalitionspartner SPD pocht auf die Verabschiedung der schon vom Kabinett beschlossenen Rentenpläne. Die SPD-Sozialpolitikerin Klose forderte CDU und CSU auf, sich an das vereinbarte Rentenpaket zu halten. Dass eine Parteijugend eigenständige politische Vorstellungen entwickele, sei legitim, sagte Klose der Funke-Mediengruppe. Von Abgeordneten einer Regierungskoalition erwarte sie aber, ausgehandelte Kompromisse mitzutragen. Stabiles Regieren sei sonst nicht möglich.
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Diese Nachricht wurde am 17.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
