Donnerstag, 09. Mai 2024

Amazonas
Brasilien und Kolumbien: Reiche Staaten sollen sich an Rettung des Regenwaldes beteiligen

In Brasilien wollen die Amazonas-Länder in einem Monat über die Rettung des Regenwaldes sprechen. Bei einem Vorbereitungstreffen für den Gipfel appellierten die Präsidenten von Brasilien und Kolumbien, Lula und Petro, an reiche Staaten, sich finanziell an der Rettung des Waldes zu beteiligen.

22.07.2023
    Luftblick auf eine verbrannte Fläche im Amazonas-Urwald nahe der BR-319 Autobahn.
    Brände im brasilianischen Amazonas (picture alliance / dpa / Fernando Souza)
    Lula sagte zum Abschluss des Treffens mit Petro in Kolumbien, man müsse gemeinsam dafür eintreten, dass reiche Staaten ihren Zusagen nachkämen. Seine Regierung habe sich verpflichtet, die illegale Abholzung bis 2030 zu beenden. Lula forderte andere Amazonas-Länder auf, diese Selbstverpflichtung zu übernehmen.

    Petro: "Man hat lange geglaubt, Bäume zu zerstören bedeutet Forschritt"

    Zu dem Gipfel in Brasilien werden Vertreter von acht Amazonas-Länder erwartet. Lula will dort eine gemeinsame Erklärung der Länder erreichen, die auf der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen im November in Dubai vorgelegt werden soll. Petro betonte zudem die Notwendigkeit, gemeinsam Druck auf die Industrieländer auszuüben. Er sagte, man habe lange geglaubt, dass die Zerstörung von Bäumen Fortschritt bedeute. Heute wisse man, dass dies nichts anderes sei als die Zerstörung von Leben.
    Die kolumbianische Umweltministerin Muhamad betonte, um das Amazonas-Gebiet zu erhalten, dürfte die Abholzung nicht über 20 Prozent hinausgehen. Leider sei man bereits bei 17 Prozent. Der Amazonas-Regenwald ist einer der wenigen verbliebenen großen Urwälder der Welt, beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde und gilt durch seine Millionen Bäume ein wichtiger CO2-Speicher. Forschenden zufolge stoßen einige Amazonas-Gebiete allerdings schon mehr CO2 aus, als sie absorbieren.
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.