Schweden
Braunbärenjagd hat begonnen - Umweltschützer besorgt

Trotz Kritik von Tierschützern hat in Schweden die jährliche Bärenjagd begonnen. Bis Mitte Oktober sind in verschiedenen Verwaltungsgebieten knapp 500 Bären zum Abschuss freigegeben, wie die schwedische Umweltschutzbehörde Naturvårdsverket mitteilte.

    Ein Braunbär auf einer Wiese im Abendlicht.
    In Schweden sind in den kommenden Monaten hunderte Bären zum Abschuss freigegeben (Archivbild). (Unsplash / Zdenek Machacek Hztya)
    Im Vorjahr durften 649 Tiere getötet werden. Für die lizenzierte Jagd der Braunbären gelten wie für diejenige auf andere Raubtiere in dem skandinavischen Land strikte Auflagen. Nach Schätzungen der Umweltschutzbehörde gab es im Herbst 2022 nach Abschluss der damaligen Jagdsaison rund 2.800 Bären in Schweden. Vorläufigen Zahlen zufolge ist dieser Bestand in der Folge auf etwa 2.450 gesunken.
    Jedes der sieben Verwaltungsgebiete darf selbst entscheiden, wie viele Bären zum Abschuss freigegeben werden. Die Bärenjagd findet nach Behördenangaben hauptsächlich statt, um den Bestand zu regulieren und Schäden an Haus- sowie Rentieren vorzubeugen.
    Umweltschützer sind besorgt, dass die Zahl der Jagdlizenzen zu hoch sein und der Bärenbestand dadurch zu heftig beschnitten werden könnte. Bei dem Raubtierschutzprojekt "Sweden's Big Five" ist von einer "Trophäenjagd" und Verstößen gegen EU-Direktiven die Rede. Die Jagd lasse sich nicht mit dem Schutzstatus des Bären innerhalb der EU in Einklang bringen, moniert man bei dem Projekt.
    Braunbären sind in Europa streng geschützt. Das Jagdverbot kann nach EU-Vorgaben nur aufgehoben werden, wenn die natürliche Flora und Fauna, Ernten oder die öffentliche Sicherheit von den Tieren bedroht werden.
    Diese Nachricht wurde am 21.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.