Ihr bekommt jetzt einen Ozean von uns, in dem Glas. Immer zwei Kinder. Und dann: Jedes Kind kriegt einen Mini-Eisberg. Den werft bitte in den Ozean und schaut ganz genau, was passiert.
Im Geo-Labor der Universität Bremen. Hier wird schon die nächste Generation von Forschern herangezogen: Viertklässler ergründen den Kreislauf des Wassers auf der Erde. Heute geht's um Eisberge im Meer. Im Miniatur-Experiment: Kleine Würfel Gefrorenes schwimmen im Messglas.
...aaah! Jetzt kann man da durchgucken. Vorher konnte man nicht durchgucken. - Das Wasser schmilzt. Und dann kommen da so kleine Blubberbläschen da unten...
Staunen und Entdecken: Das Universum-Schullabor ist nur eines von vielen Projekten, das Bremen den Titel "Stadt der Wissenschaft" eingebracht hat. Hier und in Bremerhaven werkeln die Forscher nicht versteckt in Instituten und Laboren vor sich hin, sondern gehen auf die Menschen in ihren Städten zu, versuchen sie für ihre Arbeit zu begeistern. Erfolgreich, wie die Jury des Stifterverbandes befand. Das Jahr 2005 wird den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiter voran treiben, hofft Projektkoordinator Albert Gerdes.
Deswegen ist es einfach für mich auch wichtig, dass wir viele junge Wissenschaftler schulen, in den Dialog zu treten mit der Bevölkerung. Nicht nur im Sinne von belehren. Sondern ganz im Gegenteil: Das ist eine Zwei-Weg-Kommunikation. Auch mal zu hören, wie denn die Einstellung bei Schülern, Schulklassen zu Wissenschaftlern ist: Was haben die für Bilder?
Zahllose Vorträge und Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Wissensthemen reihen sich deshalb während der kommenden Monate aneinander. Die Bremer Forschungseinrichtungen zeigen im Rathaus, was sie können. In Bremerhaven wird es eine "Pier der Wissenschaft" geben, wo sich unter Anderem das Deutsche Schifffahrtsmuseum, das Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung, die Hochschule und das Designlabor präsentieren. Neugier wollen die Macher aber auch bei den Menschen wecken, die bislang eher Skepsis gegenüber den Akademikern zeigen. "Black Boxes" heißt ein weiteres Projekt. Albert Gerdes:
Die Idee dahinter ist, dass wir 15 Container haben mit unterschiedlichen Themen: Klimaforschung, Magnetismus, Atmosphärenverschmutzung und und und. Mit denen wir eben nicht einfach in das Zentrum der Stadt gehen, sondern wir machen eine Tournee durch die Bremer Stadtteile. Wir wollen also diese Container in Dreiergruppen auf öffentlichen Plätzen, Marktplätzen, wo viel los ist, aufstellen.
... um so auch Otto Normalbürger zu erreichen - und ihn vielleicht vom Sinn von Schwerelosigkeitsversuchen, von Migrationsforschung oder Molekularbiologie zu überzeugen.
Doch in frühen Lebensjahren kann die Begeisterung noch leichter geweckt werden, wissen die Akademiker und legen ihr Augenmerk deshalb auf die Jungen. "X-Plain", so heißt das umfangreiche Programm für Kinder und Jugendliche. Dabei gibt es so unterschiedliche Angebote wie Geometrie-Nächte, Genetikexperimente, Workshops zur Flussverschmutzung, Laboreinladungen für Biologiekurse. Und es sind nicht nur Bremer Hochschulinstitute, die ihre Türen öffnen, sagt X-Plain-Koordinatorin Gisela Gründl:
Das Überseemuseum bietet drei verschiedene Veranstaltungen an. Das Max-Planck-Institut bietet Mikroskopierkurse an. Dann gibt es was zum Forschungsalltag für Schülerinnen und Schüler auch aus dem Realschulbereich. Also wir geben uns große Mühe, nicht nur für die bildungsnahen Schüler, die Abitur und Studium anstreben, Programm zu machen. Sondern auch für diejenigen, die eigentlich an Universität oder Hochschule so gar nicht interessiert sind.
Und auch hier ist die "Stadt der Wissenschaft" im kommenden Sommer zu finden: Im zweiten Stock der Bremer Kunstsammlungen in der Böttcherstraße. Hier hängen die Bilder der Worpsweder Malerin Paula Modersohn-Becker. Mit Hilfe der Forschung wollen die Kunsthistoriker endlich ein Rätsel lösen. Was verbirgt sich unter dem Bauch von Modersohns Selbstbildnis am sechsten Hochzeitstag? Uta Schlott:
Also sie hat beide Hände um den Bauch gelegt. Das sieht ein bisschen so aus, als sei sie schwanger: Der Bauch ist nach vorne gewölbt. Wir vermuten, dass sich zwischen den Händen noch eine Blüte oder Blume zwischen den Farbschichten befindet, die sie dann später übermalt hat, was so ein bisschen auf die Leibesfrucht hindeutet.
Ob dort, wo die Farbe auf dem Gemälde von 1906 so auffällig dick aufgetragen ist, noch ein Bild unter dem Bild ist, soll nun eine Röntgenaufnahme zeigen. Forschung findet eben nicht nur im Labor statt, meint Uta Schlott:
Wir machen hier natürlich auch ganz viel Wissenschaft jeden Tag. Es wird geforscht: Wir haben Dendokrinologen da, die Baumringe zählen in Bilderrahmen und feststellen, dass Bilder vielleicht gar nicht so alt wie angenommen und Ähnliches. Also auch im Museum und im kulturellen Bereich findet täglich Wissenschaft statt.
Nicht nur zur Kultur, sondern auch zur Wirtschaft will die Wissenschaftsstadt Bremen-Bremerhaven eine Brücke schlagen - mit Technologie-Talkshows zum Beispiel. Und für den Koordinator Albert Gerdes ist auch klar: Ende 2005 ist der Dialog dann nicht plötzlich zu Ende:
Dieses Thema "Verständliche Wissenschaft" wird in den Instituten dann sicherlich anders gesehen, als es heute gesehen wird. Weil viele Leute aufgewacht sind und erlebt haben werden, was eigentlich möglich ist an Dialog zwischen Wissenschaft und der Öffentlichkeit.
Wer sich über das Programm der Wissenschaftsstädte Bremen und Bremerhaven informieren will, der kann das im Internet unter www.stadtderwissenschaft-2005.de. Die Liste der Veranstaltungen und Angebote wächst an jedem Tag weiter.
Im Geo-Labor der Universität Bremen. Hier wird schon die nächste Generation von Forschern herangezogen: Viertklässler ergründen den Kreislauf des Wassers auf der Erde. Heute geht's um Eisberge im Meer. Im Miniatur-Experiment: Kleine Würfel Gefrorenes schwimmen im Messglas.
...aaah! Jetzt kann man da durchgucken. Vorher konnte man nicht durchgucken. - Das Wasser schmilzt. Und dann kommen da so kleine Blubberbläschen da unten...
Staunen und Entdecken: Das Universum-Schullabor ist nur eines von vielen Projekten, das Bremen den Titel "Stadt der Wissenschaft" eingebracht hat. Hier und in Bremerhaven werkeln die Forscher nicht versteckt in Instituten und Laboren vor sich hin, sondern gehen auf die Menschen in ihren Städten zu, versuchen sie für ihre Arbeit zu begeistern. Erfolgreich, wie die Jury des Stifterverbandes befand. Das Jahr 2005 wird den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiter voran treiben, hofft Projektkoordinator Albert Gerdes.
Deswegen ist es einfach für mich auch wichtig, dass wir viele junge Wissenschaftler schulen, in den Dialog zu treten mit der Bevölkerung. Nicht nur im Sinne von belehren. Sondern ganz im Gegenteil: Das ist eine Zwei-Weg-Kommunikation. Auch mal zu hören, wie denn die Einstellung bei Schülern, Schulklassen zu Wissenschaftlern ist: Was haben die für Bilder?
Zahllose Vorträge und Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Wissensthemen reihen sich deshalb während der kommenden Monate aneinander. Die Bremer Forschungseinrichtungen zeigen im Rathaus, was sie können. In Bremerhaven wird es eine "Pier der Wissenschaft" geben, wo sich unter Anderem das Deutsche Schifffahrtsmuseum, das Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung, die Hochschule und das Designlabor präsentieren. Neugier wollen die Macher aber auch bei den Menschen wecken, die bislang eher Skepsis gegenüber den Akademikern zeigen. "Black Boxes" heißt ein weiteres Projekt. Albert Gerdes:
Die Idee dahinter ist, dass wir 15 Container haben mit unterschiedlichen Themen: Klimaforschung, Magnetismus, Atmosphärenverschmutzung und und und. Mit denen wir eben nicht einfach in das Zentrum der Stadt gehen, sondern wir machen eine Tournee durch die Bremer Stadtteile. Wir wollen also diese Container in Dreiergruppen auf öffentlichen Plätzen, Marktplätzen, wo viel los ist, aufstellen.
... um so auch Otto Normalbürger zu erreichen - und ihn vielleicht vom Sinn von Schwerelosigkeitsversuchen, von Migrationsforschung oder Molekularbiologie zu überzeugen.
Doch in frühen Lebensjahren kann die Begeisterung noch leichter geweckt werden, wissen die Akademiker und legen ihr Augenmerk deshalb auf die Jungen. "X-Plain", so heißt das umfangreiche Programm für Kinder und Jugendliche. Dabei gibt es so unterschiedliche Angebote wie Geometrie-Nächte, Genetikexperimente, Workshops zur Flussverschmutzung, Laboreinladungen für Biologiekurse. Und es sind nicht nur Bremer Hochschulinstitute, die ihre Türen öffnen, sagt X-Plain-Koordinatorin Gisela Gründl:
Das Überseemuseum bietet drei verschiedene Veranstaltungen an. Das Max-Planck-Institut bietet Mikroskopierkurse an. Dann gibt es was zum Forschungsalltag für Schülerinnen und Schüler auch aus dem Realschulbereich. Also wir geben uns große Mühe, nicht nur für die bildungsnahen Schüler, die Abitur und Studium anstreben, Programm zu machen. Sondern auch für diejenigen, die eigentlich an Universität oder Hochschule so gar nicht interessiert sind.
Und auch hier ist die "Stadt der Wissenschaft" im kommenden Sommer zu finden: Im zweiten Stock der Bremer Kunstsammlungen in der Böttcherstraße. Hier hängen die Bilder der Worpsweder Malerin Paula Modersohn-Becker. Mit Hilfe der Forschung wollen die Kunsthistoriker endlich ein Rätsel lösen. Was verbirgt sich unter dem Bauch von Modersohns Selbstbildnis am sechsten Hochzeitstag? Uta Schlott:
Also sie hat beide Hände um den Bauch gelegt. Das sieht ein bisschen so aus, als sei sie schwanger: Der Bauch ist nach vorne gewölbt. Wir vermuten, dass sich zwischen den Händen noch eine Blüte oder Blume zwischen den Farbschichten befindet, die sie dann später übermalt hat, was so ein bisschen auf die Leibesfrucht hindeutet.
Ob dort, wo die Farbe auf dem Gemälde von 1906 so auffällig dick aufgetragen ist, noch ein Bild unter dem Bild ist, soll nun eine Röntgenaufnahme zeigen. Forschung findet eben nicht nur im Labor statt, meint Uta Schlott:
Wir machen hier natürlich auch ganz viel Wissenschaft jeden Tag. Es wird geforscht: Wir haben Dendokrinologen da, die Baumringe zählen in Bilderrahmen und feststellen, dass Bilder vielleicht gar nicht so alt wie angenommen und Ähnliches. Also auch im Museum und im kulturellen Bereich findet täglich Wissenschaft statt.
Nicht nur zur Kultur, sondern auch zur Wirtschaft will die Wissenschaftsstadt Bremen-Bremerhaven eine Brücke schlagen - mit Technologie-Talkshows zum Beispiel. Und für den Koordinator Albert Gerdes ist auch klar: Ende 2005 ist der Dialog dann nicht plötzlich zu Ende:
Dieses Thema "Verständliche Wissenschaft" wird in den Instituten dann sicherlich anders gesehen, als es heute gesehen wird. Weil viele Leute aufgewacht sind und erlebt haben werden, was eigentlich möglich ist an Dialog zwischen Wissenschaft und der Öffentlichkeit.
Wer sich über das Programm der Wissenschaftsstädte Bremen und Bremerhaven informieren will, der kann das im Internet unter www.stadtderwissenschaft-2005.de. Die Liste der Veranstaltungen und Angebote wächst an jedem Tag weiter.