
Im Roman "Der Turm", der in Dresden spielt, hat Uwe Tellkamp dem Bildungsbürgertum der ehemaligen DDR ein literarisches Denkmal gesetzt. In anderen Städten gab es das auch, und in Frankfurt an der Oder verkörpert diese Rolle exemplarisch Brigitte Rieger-Jähner.
Die Kunsthistorikerin hat mehrere Jahrzehnte am Museum für Junge Kunst gearbeitet, dessen Direktorin sie kurz nach der Wende wurde. Sie hat die Sammlung des Hauses, das ausschließlich ostdeutsche Kunst besitzt, seitdem weiter entwickelt, wichtige Lücken geschlossen und das Museum durch ambitionierte Wechselausstellungen zu einem wichtigen Kulturort der Stadt gemacht. Am 6. Oktober wird Bundespräsident Joachim Gauck sie mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ehren; Ende Oktober geht sie in den Ruhestand.
Ihr Weg ist ebenso individuell wie exemplarisch. Brigitte Rieger-Jähner macht vor allem ihr Elternhaus - und die Kunst! - dafür verantwortlich, dass sie immun gegen politische Zumutungen war. Maria Ossowski hat mit der Direktorin des Museums Junge Kunst über ihren Werdegang gesprochen.
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