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Nach Tod von drei Tieren
Britische Aktivisten fordern Verbot von Pferderennen

Nach dem Tod dreier Pferde beim traditionsreichen Pferderennen Grand National in Aintree nahe Liverpool fordern Aktivisten das Aus für derartige Wettbewerbe.

    Polizisten stehen bei Tierschutz-Aktivisten, die vor einem Polizeiauto sitzen
    Mehrere Aktivisten wurden vorläufig festgenommen (AFP / Oli Scarff)
    "Solche Rennen müssen verboten werden, um zu verhindern, dass sich die brutalen Gräueltaten, die wir diese Woche in Aintree gesehen haben, wiederholen", sagte ein Sprecher der Tierschutzorganisation Animal Aid der britischen Nachrichtenagentur PA. Auch andere Gruppen verurteilten die Veranstaltung scharf.
    Das Rennen war vom Tod der Pferde nach Stürzen und von massiven Protesten überschattet worden. Am Donnerstag starb bereits ein Pferd, am Samstag zwei weitere. 
    Einige Aktivisten kletterten über Zäune und verschafften sich Zugang zur Rennbahn, wo sie sich an Hindernissen festklebten. Nach Angaben der Merseyside Police in Liverpool wurden mehr als 100 Personen vorläufig festgenommen.

    Rennen steht schon lange in der Kritik

    Das Rennen steht trotz einer Entschärfung der Hindernisse sowie der Verringerung der Teilnehmerzahlen seit Jahrzehnten bei Tierschützern massiv in der Kritik, weil über die Jahre zahlreiche Jockeys mit ihren Pferden schwer stürzten und Tiere zu Tode kamen. 
    Die Organisation League Against Cruel Sports erklärte, seit dem Jahr 2000 seien in Aintree 62 Pferde ums Leben gekommen. Die Tierrechtler von Peta UK teilten mit, das Rennen sei eines der längsten und gefährlichsten weltweit und der hohe Risikofaktor sei mit dafür verantwortlich, dass es so berühmt geworden sei. Die British Horseracing Authority verteidigte sich: Man sei stetig dabei, die Bedingungen zu verbessern und arbeite jeden Fall auf, um daraus zu lernen.
    Diese Nachricht wurde am 16.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.