Freitag, 03. Mai 2024

"The Sun"
Britische Medienaufsicht gibt nach Hasskolumne gegen Herzogin Meghan erstmals Beschwerde wegen geschlechtlicher Diskriminierung statt

Die britische Medienaufsicht hat erstmals einer Beschwerde wegen geschlechtlicher Diskriminierung stattgegeben. Beanstandet wurden vor der "Independent Press Standards Organisation" - kurz: Ipso - eine abwertende Berichterstattung gegen Herzogin Meghan.

01.07.2023
    Das Foto zeigt den britischen Prinz Harry und seine Frau Meghan.
    Die britische Medienaufsicht gibt nach Hasskolumne gegen Herzogin Meghan erstmals Beschwerde wegen geschlechtlicher Diskriminierung statt. Hier ist sie mit Prinz Harry zu sehen. (picture alliance / empics / dpa / Daniel Leal-Olivas)
    Einige Kommentare des Autors Jeremy Clarkson in der Zeitung "Sun" seien abwertend und voreingenommen, hieß es. Die Texte nährten Vorurteile, dass Frauen ihre Sexualität ausnutzen, um Einfluss auszuüben. Clarkson habe die Ehefrau von Prinz Harry zudem als speziell negatives weibliches Vorbild dargestellt.
    Clarkson hatte Mitte Dezember unter anderem geschrieben, er hasse Meghan und träume davon, dass die 41-Jährige nackt durch britische Städte getrieben und von einer Menge mit Exkrementen beworfen werde. Damit erinnerte er an eine Szene aus der Erfolgsserie "Game of Thrones". Weiter hieß es, Meghan habe wegen ihrer Sexualität Macht über Harry. Wegen der Kolumne waren bei Ipso mehr als 25 000 Beschwerden eingegangen, so viele wie noch nie.
    Die "Sun" muss nun eine Zusammenfassung der Ipso-Entscheidung auf derselben Seite drucken, wo sonst die Kolumne erscheint, und sowohl auf der Titelseite als auch online darauf hinweisen. Die Boulevardzeitung teilte mit, sie akzeptiere, dass "mit Meinungsfreiheit auch Verantwortung" einhergehe.
    Diese Nachricht wurde am 01.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.