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Brücke zwischen Galaxien

Unsere Milchstraße ist ein galaktischer Riese. Sie schiebt kleinere Galaxien hin und her - und vertilgt sie manchmal sogar. Zur Zeit zieht sie Gas von ihren beiden größten Satellitengalaxien ab: der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke. Von der südlichen Erdhalbkugel sind beide leicht mit bloßem Auge zu sehen.

Von Damond Benningfield |
    Beide Galaxien umkreisen die Milchstraße auf schleifenförmigen Bahnen. Nach Meinung der Astronomen haben sie - mit Entfernungen von wenigen hunderttausend Lichtjahren - gerade die Positionen des zu uns geringsten Abstandes erreicht.

    Zusammen bringen es die Magellanschen Wolken auf nur wenige Prozent der Masse unserer Milchstraße. Im Reich der Galaxien bedeutet Masse alles - die schweren beherrschen die leichten.

    In diesem Fall scheint die Milchstraße Wasserstoffgas von den beiden Magellanschen Wolken abzuziehen, was zur Ausbildung des so genannten "Magellanschen Stroms" führt. Dieser Strom aus Wasserstoffgas folgt den Magellanschen Wolken auf ihrer Bahn und bildet eine Gasbrücke zwischen der Milchstraße und den beiden Zwerggalaxien.

    Wäre das Gas in den Galaxien verblieben, so hätte es wahrscheinlich zur Geburt neuer Sterne beigetragen. Wie viele, weiß man nicht. Jedenfalls enthält der Magellanschen Strom Gas für mehrere Millionen Sterne von der Masse unserer Sonne. Indem die Milchstraße das Gas abzieht, bringt sie die beiden Satellitengalaxien also um viele neue Sterne.

    Die Wechselwirkung zwischen den Galaxien ist jedoch nicht ganz einseitig. Der Schwerkrafteinfluss der Magellanschen Wolken krümmt den Rand der Milchstraße wie einen Hutrand.