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Brückenschlag zum ''Reich der Mitte''

Hier finden Sie nach der Sendung das Manuskript des Beitrags. Mitunter liegen aber die Texte nicht als Datei vor oder können aus urheberechtlichen Gründen nicht ins Internet gestellt werden. Gerhard Schröder: Ich bin der Meinung, dass wir diplomatische Beziehungen brauchen, dass die Zeit dafür reif geworden ist, ohne irgendwelche Klauseln, ohne irgendwelche Vorbedingungen, sondern einfach schlichte Normalität.

Birgit Ege |
    Belde: Wir waren alle sehr gespannt auf dieses Land und wollten es alle man sehen. Wir waren innerlich auf der Suche, und China bot sich da an, wir dachten, auch ohne Maoisten zu sein, also politische Maoisten, da würde für uns doch sich etwas Neues auftun, etwas von dem wir sehr viel lernen könnten.

    Wang Yanyi: Die Deutschen hatten auch sehr wenig von China gehabt. Als ich 1972 in Bonn ankam, wurde einmal von einem deutschen Jungen gefragt, ah, du kommst aus China, aber warum hast Du keinen Zopf?

    Amerongen: Ich brauchte gar keine große Reklame machen. Sondern ich habe gesagt, die Beziehungen sind wichtig, nicht nur politisch sondern hauptsächlich wirtschaftlich. Wir können China nicht rauslassen als großes Land in Asien.

    1972 waren die Wirtschaftsvertreter den Politikern schon einige Schritte voraus. Der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft hatte schon vorsichtige Kontakte geknüpft, bereits einzelne Handelsverträge waren geschlossen, auch ohne eine offizielle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Denn im Europa der siebziger Jahre bestimmte noch der kalte Krieg die Politik. In Deutschland wurde Willy Brandts Annäherung an die kommunistische Sowjetunion von vielen mit Argwohn betrachtet. Und diplomatische Beziehungen zu China? Das war bis dahin noch undenkbar! Erst nachdem der amerikanische Präsident Nixon im selben Jahr Peking besuchte, war auch politisch der Weg frei für diplomatische Beziehungen. Der damalige Außenminister Walter Scheel erinnert sich:

    Das war damals natürlich eine hochpolitische Entscheidung und zwar eine, die weltpolitische Bedeutung hatte. Das war mitten im Kalten Krieg und sie können sich vorstellen, da waren die Meinungen eher unterschiedlich. Wir haben ja damals die Politik betrieben den eisernen Vorhang nicht etwa fester zu schließen, nicht wahr, sondern wir haben alles getan, um den eisernen Vorhang zu beseitigen. Die Verhandlungen dauerten nur wenige Wochen. Am 11. Oktober 1972 vereinbarten Außenminister Walter Scheel, für die Bundesrepublik, und sein chinesischer Kollege Qi Pengfei in Peking den Vertrag zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Qi Pengfei unterschrieb mit dem Tuschpinsel, Walter Scheel nahm den Füllfederhalter. Für die deutsche Wirtschaft brachte das Abkommen große Erleichterungen. Otto Wolff von Amerongen, hat als Vertreter der Industrie den Handelsaustausch der beiden Länder von Anfang an begleitet:

    Vorher waren die Schwierigkeiten die, das war ja bei den übrigen Kommunisten auch so, dass man nicht richtig wusste, wo man ansetzen musste. Insofern war das natürlich, wenn man sich auf einen Vertrag berufen konnte, eine Erleichterung für alle Firmen, auch für die Chinesen gegenüber hier, sich berufen zu können, das wir ja eine Art Handelsvertrag zwischen China und Deutschland hatten.

    Trotz der formalen Erleichterung gestalteten sich Kontakte nach China immer noch sehr mühsam. Die Wirren der Kulturrevolution hatten das Land an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht. Verschiedene Gruppen bekämpften sich im Namen der Mao-Zedongs. Es ging um das Modell einer gerechteren Gesellschaft.

    Der Osten ist rot, sangen sie. Immer neue Parolen wurden ausgegeben, das gesamte Alltagsleben war der Politik untergeordnet. Verwaltung, Produktion, Infrastruktur – nichts funktionierte zuverlässig. Wer Kontakte zum westliche Ausland hatte, galt als verdächtig. Unter den wenigen Chinesen, die Anfang der siebziger Jahren nach Deutschland kamen, war Guan Yuqian, Übersetzer und Buchautor. Sein Deutschlandbild war geprägt von Vorurteilen:

    Eigentlich habe ich überhaupt nicht geplant nach Deutschland zu kommen. Ich bin aus China während der Kulturrevolutionszeit geflüchtet mit einem falschen Pass und landete in Kairo und wurde in Kairo festgenommen. Und ich habe ein neutrales Land suchen. Dann bin ich nach Deutschland gekommen. Eigentlich habe ich das abgelehnt, nee. Ich habe soviel falsche Literatur gelesen ( über Gestapo, Hitler und Faschisten. Ich habe Angst gehabt. Dann als ich nach Deutschland kam, habe ich plötzlich gedacht, oh, was das ist aber sehr schön, sehr sauber, die Leute sind sehr nett und fein zu mir. Deutschland hat Kultur. In dem Land möchte ich gerne bleiben.

    Guan Yuqian hatte es gewagt, die Parteipolitik zu kritisieren und wurde als Konterrevolutionär gebranntmarkt. Das bedeutete, stundenlange Verhöre, Prügel, unter Umständen Arbeitslager oder Gefängnis. Guan war schon einmal verurteilt worden und hatte jahrelang mit Zwangsarbeit in Qinghai dem chinesischen Sibirien verbracht. Solche Qualen wollte er kein zweiten Mal erleben, deshalb war er aus China geflohen. Klaus Belde, später ARD- Korrespondent in Peking, gehörte 1974 zu den wenigen Studenten, die in dieser Zeit nach China kamen. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen hatten ein Stipendienprogramm ermöglicht. Auch als Ausländer bekam er in Peking den politischen Druck zu spüren:

    Wir lebten ja in einer Umgebung, so einer holzschnitthaften, ideologisch geprägten Umgebung, ganz China war ja eingeschworen auf dieses MaoZedong-Denken. Es gab damals keine Reklameleuchtschriften, dafür damals auf jedem größeren Gebäude: "Lang lebe der Vorsitzende Mao" und solche Dinge. Radio Fernsehen, kannten alle nur ein Thema, Zeitschriften Bücher, es ging jeweils nur um die neuste politische Kampagne, mit allen Sprüchen, die bis zum Erbrechen wiederholt wurden. Alles war irgendwie ideologisch geprägt.

    Informationen aus und nach China flossen damals noch sehr spärlich. Ein Bild von den politischen Hintergründen und vom Alltag der Menschen konnte man sich von Europa aus nicht machen. Augenzeugen, wie Guan Yuqian gab es wenig. Guan war in Peking Russischdolmetscher für die Regierung gewesen und hatte deshalb einen recht guten Einblick in die aktuelle Lage der Volksrepublik. Deshalb interessierten sich auch verschiedene Geheimdienste für ihn.

    Ich habe wirklich Angst gehabt. Dass manchmal irgendein Chinese kommt zu mir und sagt Herr Guan und war sehr freundlich und ich war sehr skeptisch, vielleicht wäre er ein Spion. Solche Gedanken hatte ich gehabt. Meiner Familie war sowieso schon geschadet. Meinetwegen ist mein Bruder festgenommen worden, und im Gefängnis saß er sechs Jahre und meine Schwester wurde als Konterrevolutionärin abgestempelt und alle solche Sachen.

    Auch die Westdeutschen Studenten in Peking standen unter Beobachtung. Wirkliche Bewegungsfreiheit hatten sie nicht, denn jeder Austausch mit Chinesen, der Versuch an ihrem Alltag teilzunehmen, war vor allem für die Chinesen gefährlich.

    Das war enorm schwierig zu Chinesen auf der Straße Kontakt zu bekommen, die haben sich häufig abgewendet, ganz erschreckt, auch wenn man sie nur nach der Uhrzeit gefragt hat. Oder wenn man in die Verbotene Stadt ging, in der Freizeit, um da mal ein Foto zu machen, dann schaute man auf eine Szenerie voller Leute und wenn man dann durchs Objektiv schaute, dann waren sie plötzlich verschwunden. Die wollten nicht irgendwie mit Ausländern in Berührung kommen, sie fürchteten sich, die fürchteten sich Scherereien zu bekommen, überall gab es Geheimpolizei in Zivil. Man sah sehr viel Uniform es war sehr kontrolliert sehr reglementiert.

    Ende 1976, nach dem Tod Mao Zedongs, öffnete sich China langsam. Deng Xiaoping, der neue starke Mann, setzte weniger auf Ideologie, als auf Pragmatismus. Deng war es egal, ob die Katze weiß oder schwarz war, Hauptsache sie fing Mäuse. Neue Gesetze in der Außenwirtschaft neue Formen der Wirtschaftskooperation. Otto Wolff von Amerongen:

    Ich habe gesehen, dass nun mehr der Handel mit China weniger mit Ausnahmen bedeckt war wie früher und das sich das normalisierte, das heißt der Übergang war tatsächlich ein Schritt in Richtung der Normalität des Handels.

    Auch auf gesellschaftlicher Ebene normalisierten sich die Kontakte. Deutsche Reisegruppen, Praktikanten, Künstler wollten China mit eigenen Augen sehen. Für Chinesen öffnete sich die Welt langsamer. Reisen war zwar immer noch schwierig, aber vorsichtig sprach die Kommunistische Partei von einigen Fehlentwicklungen in der Kulturrevolution. Die überlebenden Opfer der politischen Wirren wurden rehabilitiert. Auch Guan Yuqian konnte nach 12 Jahren endlich wieder Kontakt zu seiner Familie in Peking aufnehmen, mit gemischten Gefühlen.

    Als ich zuerst 1981 nach China zurückkam, das war schwierig, das war immer noch schwierig. Obwohl ich sehr, sehr gut von Freunden und Familie empfangen wurde. Aber meine damalige Kollegen, das war immer sehr skeptisch mit mir. Guck mal, der Guan, der Konterrevolutionär ist zurückgekommen mit deutscher Mark und hübscher Frau. Na, dieser Neid kommt. Aber peu à peu haben sie gemerkt, dass ich nichts schlechtes gegenüber meiner Heimat getan habe.

    Bis in die achtziger Jahre nahmen die bilateralen Kontakte stetig zu. Im chinesischen Alltag wurde der westliche Einfluss zunehmend sichtbar. Die Auswahl an Lebensmitteln und Alltagsgegenständen wurde täglich größer. Westliche Frauenzeitschriften mit Schnittmustern der neusten Mode waren begehrt, Freizeitparks entstanden, Rockmusik wurde öffentlich gespielt ... es gab viel nachzuholen.

    In den achtziger Jahren herrschte Aufbruchstimmung auch in der deutschen Wirtschaft. Der Chinahandel erreichte 1987 mit einem Investitionsvolumen von fast 190 Millionen D- Mark seinen vorläufigen Höhepunkt.

    Aber schon keine zwei Jahre später war das Vertrauen zutiefst gestört. Am 4. Juni 1989 erschütterte das Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens die ganze Welt. Mehrere hundert, vielleicht sogar mehrere tausend Tote hatte die brutale Niederschlagung der Demonstration gefordert.

    Chinesischer Reporter: Das was sich hier abspielt, ist die schamvollste und schlimmste Episode in der modernen Geschichte Chinas. Es ist das blutigste Massaker, was je von einem reaktionären Regime in der VR China angerichtet worden ist. Noch nie wurden so viele unbewaffnete, unschuldige Menschen umgebracht.

    Stellungnahme der Bundesregierung: Die Bundesregierung ist natürlich, wie die ganze Welt, tief betroffen von den Ereignissen und kann den Einsatz von Panzern gegen wehrlose Menschen nur aufs Schärfte verurteilen. Was jetzt getan werden kann ist im Wesentlichen die Mobilisierung der Weltöffentlichkeit, um deutlich zu machen, dass sich die Volksrepublik China bzw. deren jetzigen Führung nicht den Menschenrechten entziehen kann, die allen Menschen zuteil werden müssen, auch denen ich China.

    Friedlich hatten mehrere tausend Studenten seit April 1989 in Pekings Stadtmitte demonstriert. Sie forderten bessere Studienbedingungen, weniger Einmischung der Politik in ihr Privatleben und mehr Pressefreiheit. Arbeiter und Angestellte hatten sich dem Protest angeschlossen, mehr als eine Millionen Menschen demonstrierten im Mai 89 auf dem Patz des himmlischen Friedens. Die Entschlossenheit der Studenten, die Unterstützung durch große Teile der Bevölkerung, machte den Regierenden offenbar Angst. Deshalb setzen sie schließlich in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni der Bewegung ein grausames Ende. Daraufhin fror die Bundesrepublik im Juli 1989 alle Beziehungen zu China auf hoher Ebene ein. Doch im Interesse der chinesischen Bevölkerung, wohl aber vor allem im Interesse der deutschen Wirtschaft wurden bestehende Kontakte nicht vollständig abgebrochen. Otto Wolff von Amerongen:

    Meine Überlegung war, die Entwicklung in China war soweit gegangen, dass ein Rückdrehen kaum mehr möglich war.

    Auch wenn amnesty international und andere Menschenrechtsgruppen auf die unverändert kritische Lage in China hinwiesen, die fehlende Rechtstaatlichkeit, die politischen Gefangenen, genehmigte die Bundesregierung schon 1990 wieder einen Kredit für den Ausbau der U-Bahn in Shanghai. Am 10. Dezember 1992 hob der Bundestag alle Sanktionen gegen China wieder auf. Seitdem nehmen die deutsch-chinesischen Kontakte auf allen Ebenen wieder zu. Seit den neunziger Jahren werden auch Beziehungen auf privatwirtschaftlicher Ebene geknüpft. China importiert vor allem Maschinen und technisches Know How aus Deutschland. Statt Textilien, wie in den Siebzigern, exportiert China jetzt vor allem elektrotechnische Erzeugnisse. In diesem Jahr ist China zu Deutschlands wichtigstem Handelspartner in Ostasien aufgestiegen. Tang Zailiang bereitet chinesische und deutsche Siemens-Manager auf eine Zusammenarbeit vor:

    Das Leben auch für Ausländer ist mittlerweile, zumindest in den Großstädten, sehr, sehr einfach geworden. Die Schwierigkeiten im Alltagsleben werden im Vorfeld meist überschätzt, wenn man nach China kommt, dann findet man fast alles, was man im westlichen Europa findet. Meiner Beobachtung nach, besteht nach wie vor die größte Schwierigkeit darin, dass die Manager und auch die Familien. In einer Umgebung kleben werden, in der sie sprachlich sich kaum bewegen könne, Ich würde sagen, die größte Schwierigkeit ist schlichtweg die Sprachproblematik.

    Die Aufgabe von interkulturellen Trainern, wie Tang Zailiang, besteht längst nicht mehr darin, die Angst vor dem Fremden nehmen:

    Auch bei deutschen Kollegen, vor zehn Jahren hatte ich meine Vorbereitung noch, die nie in China waren, mittlerweile ist es eine verschwindende Minderheiten. Ich glaube, bei solchen Kollegen, die oft in China sind, es kommt nicht mehr darauf an, denen beizubringen, wie man eine Visitenkarte übergibt. Aber es ist eine sehr spannende Diskussion im Moment, was passiert im Moment in der chinesischen Industrie, was passiert in unterschiedlichen Branchen, wie ändert sich die Politik, was können wir in der deutsch –chinesischen Zusammenarbeit machen.

    Immer mehr Deutsche und Chinesen kennen sich in beiden Welten gut aus, lernen die Sprache. Äußerlich gleichen sich die Menschen beider Länder immer mehr: sie sind ähnlich angezogen, hören die gleiche Musik, oder sehen die selben Filme. Trotzdem der sichtbaren Annäherung, bleiben tiefergehende Unterschiede. Urele erzählt aus ihrer Erfahrung als Dolmetscherin:

    Bei der Übersetzung kann ich merken, wenn Menschen sich nicht verstehen, liegt es wirklich nicht an der Sprache, man kann sich so bemühen zu übersetzen, eine verständliche Ausdruck zu finden, trotzdem, da hakt immer was. Und bis ich gemerkt habe, das Problem nicht ist, dass man eine andere Sprache spricht, sondern weil man eine andere Kultur nicht kennt, andere Hintergrund nicht kennt... Wenn man weiß könnte man Fehler vermeiden, kann man es anders ausdrücken oder kann man fragen vorher.

    Die Beschäftigung mit China ist längst nichts mehr Außergewöhnliches. Auch einige Schulen bieten inzwischen Chinesisch- Unterricht an, wie zum Beispiel das Dreikönigsgymnasium in Köln.

    Nach knapp einem Jahr Chinesisch AG sind Anne, Nina, Miriam, Eleni und Annika gerade aus China wiedergekommen. Trotzdem ist ihnen das Land noch fremd geblieben:

    Die ganze Schule versammelt sich auf dem Schulhof und singt die Nationalhymne. In Deutschland gibt es das ja überhaupt nicht, das wirkte zwar ein wenig steif, weil dann nachher auch drei Schüler nach vorne marschiert sind, mit der Fahne und die haben die Fahnen auf ‘nem Podest gehisst, das war schon ein wenig befremdlich, weil das extrem steif wirkte.


    Wir haben den neuen Bahnhof besucht und da gab es einen extra Abschnitt nur für Ausländer und ganz bequem mit weichen Sesseln. Ich kam da an und alles war ziemlich offen, aber solche Dinge haben einen dann stutzig gemacht. Ich weiß nicht, wir möchten ja wenn wir dahin kommen gleich mit denen behandelt werden und nicht irgendwie so´ne Extrawurst.


    Wie dürfen da einreisen, aber eigentlich dürfen wir dann auch wieder nicht soviel von denen kennenlernen. Also die öffnen ihr Land, aber versuchen dann relativ wenig von sich preiszugeben.

    Längst ist China nicht mehr so rot, der Alltag nicht mehr so von kommunistischer Ideologie geprägt wie 1972. Wirtschaftskontakte funktionieren inzwischen weitgehend nach kapitalistischen Grundregeln. Aus chinesischer Sicht hat auch der Westen an Glanz verloren. Die Konjunkturaussichten sehen für China besser aus als für Deutschland. Auch nach 30 Jahren diplomatischer Beziehung ist die Faszination für das Land China geblieben. Doch heute kann sich jeder selbst ein Bild machen.

    Amerongen: Also ich glaube, dass das Potential Chinas so ist, dass wir China weiter als großen Wirtschaftspartner betrachten können, nicht nur für unsere Ausfuhr sondern auch für die deutsche Einfuhr.

    Miriam: Also ich fands auf jedem Fall faszinierend. Das war gar nicht so ungewohnt, wie ich es mir vorgestellt habe und das hat mich bisschen enttäuscht.

    Pressekonferenz zu Li Peng in Deutschland, 1994: Die Menschenrechtsfrage wurde hier nicht behandelt, nächste Frage bitte.

    Belde: Es hatten sich auch viele Blütenträume der deutschen Industrie zerschlagen, es gab da so ein Projekt nach dem anderen. Die deutsche Industrie hatte sich bemüht den Chinesen so ziemlich alles zu verkaufen, mittelgroße Transportflugzeuge, Atomkraftwerke, U-Bahnbau inzwischen ist es der Transrapid. Ich habe das Gefühl das sind immer neue Seifenblasen, die dann platzen. Ohne dass es so bewusst wird.

    Annika: Innmitten der Stadt steht auf einmal ein Tempel, so das aufeinanderprallen der verschiedenen Welten, von Religion und Gesellschaft.

    Guan: Jetzt kenne ich zwei Kulturen. Die chinesische Kultur sowieso und jetzt auch die europäische Kultur. Ich habe gemerkt, ich habe einen anderen Reichtum, kein Geld, sondern Wissen.