Seit einigen Jahren springen toskanische Winzer, ansonsten eher für Eigenbrötlertum bekannt, jedes Frühjahr über ihren eigenen Schatten. Gemeinsam laden die Produzenten von Chianti Classico, Brunello di Montalcino und dem Nobile di Montepulciano Weinjournalisten aus der ganzen Welt ein, um ihnen den neusten Jahrgangswein zu präsentieren. Sie wollen rechtzeitig wissen, ob ihr Produkt den Vorstellungen der internationalen Kundschaft entspricht.
In den letzten Jahrzehnten hat sich einiges getan bei den toskanischen Weinbauern. Um konkurrenzfähig zu bleiben, wurden Weinberge erneuert, Rebmengen beschränkt und die Kelterungsmethoden verbessert. Mit Erfolg, freut sich Marchese Ferdinando Frescobaldi, dessen Familie mit über 1000 Hektar Weinbergen der größte Weinproduzent der Region ist. Heute gehörten toskanische Weine wieder zu den Marktführern.
" Die Prädikatsweine aus dem alten Europa, aus der Toskana, haben etwas, was die Weine aus Kalifornien, Südafrika oder Australien nicht haben: höchste Qualität und Persönlichkeit. Und die ist auf die Bodenbeschaffenheit und das Mikroklima im Anbaugebiet zurückzuführen. Die Weine aus Übersee sind zwar gut, aber sie schmecken alle gleich. "
Dieser Tage nun schauen toskanische Winzer mit gemischten Gefühlen nach Brüssel, wo die Weichen für eine Weinreform gestellt werden. Italiens Weinbauern fürchten indes weniger die Sparmaßnahmen für die so genannte Krisendestillationen als vielmehr den geplanten Abbau der Handelsbeschränkungen. Während die Großwinzer der Auffassung sind, dass der freie Markt sowie so alles regele, hört man im Conzorzio Chianti Classico vor den Toren von Florenz ganz andere Töne. Dort sind vorwiegend die kleinen Weinproduzenten organisiert, die sich auf den Anbau von Prädikatsweinen mit zertifizierter Ursprungsbezeichnung spezialisiert haben.
Die angekündigte Weinreform liefe auf eine Abschaffung der kontrollierten Herkunftsbezeichnungen hinaus und damit ist man ganz und gar nicht einverstanden, bringt Konsortiumsdirektor Giuseppe Liberatore die gemeinsame Position auf den Punkt.
" In Europa hat man jahrelang daran gearbeitet, die Weinqualität zu verbessern und die Produktionsmenge zu verringern. Die Arbeit von 20 Jahren wird allerdings null und nichtig, wenn man gleichzeitig die Handelsbarrieren und unsere Gütesiegel abschafft. Damit fallen auch unsere selbst auferlegten Mengenbeschränkung unter den Tisch. "
Giuseppe Liberatore tritt ans Fenster. Er zeigt auf die Weinberge vor sich, in denen gerade ein Traktor das Unkraut umpflügt.
Stellen sie sich das Chiantigebiet einmal ohne Weinberge vor, sagt er. Genau das werde nämlich passieren, wenn man kontrollierte Herkunftsbezeichnungen wie das italienische Gütesiegel DOCG abschaffe, um den Handelspartnern aus Übersee entgegenzukommen. Wenn sich Europa darauf einlasse, die europäische Weinproduktion auf zwei Klassen zu reduzieren, habe Weinbau in den hügeligen Gebieten rund um Florenz keine Chance mehr, so Giuseppe Liberatore.
Wenn sich Brüssel auch weiterhin nur von ökonomischen Überlegungen leiten lasse, bedeute dies, Verlierer zu sein. Schließlich verkaufe man nicht nur das, was in der Flasche befinde, sondern auch das, was sich dahinter verberge.
In den letzten Jahrzehnten hat sich einiges getan bei den toskanischen Weinbauern. Um konkurrenzfähig zu bleiben, wurden Weinberge erneuert, Rebmengen beschränkt und die Kelterungsmethoden verbessert. Mit Erfolg, freut sich Marchese Ferdinando Frescobaldi, dessen Familie mit über 1000 Hektar Weinbergen der größte Weinproduzent der Region ist. Heute gehörten toskanische Weine wieder zu den Marktführern.
" Die Prädikatsweine aus dem alten Europa, aus der Toskana, haben etwas, was die Weine aus Kalifornien, Südafrika oder Australien nicht haben: höchste Qualität und Persönlichkeit. Und die ist auf die Bodenbeschaffenheit und das Mikroklima im Anbaugebiet zurückzuführen. Die Weine aus Übersee sind zwar gut, aber sie schmecken alle gleich. "
Dieser Tage nun schauen toskanische Winzer mit gemischten Gefühlen nach Brüssel, wo die Weichen für eine Weinreform gestellt werden. Italiens Weinbauern fürchten indes weniger die Sparmaßnahmen für die so genannte Krisendestillationen als vielmehr den geplanten Abbau der Handelsbeschränkungen. Während die Großwinzer der Auffassung sind, dass der freie Markt sowie so alles regele, hört man im Conzorzio Chianti Classico vor den Toren von Florenz ganz andere Töne. Dort sind vorwiegend die kleinen Weinproduzenten organisiert, die sich auf den Anbau von Prädikatsweinen mit zertifizierter Ursprungsbezeichnung spezialisiert haben.
Die angekündigte Weinreform liefe auf eine Abschaffung der kontrollierten Herkunftsbezeichnungen hinaus und damit ist man ganz und gar nicht einverstanden, bringt Konsortiumsdirektor Giuseppe Liberatore die gemeinsame Position auf den Punkt.
" In Europa hat man jahrelang daran gearbeitet, die Weinqualität zu verbessern und die Produktionsmenge zu verringern. Die Arbeit von 20 Jahren wird allerdings null und nichtig, wenn man gleichzeitig die Handelsbarrieren und unsere Gütesiegel abschafft. Damit fallen auch unsere selbst auferlegten Mengenbeschränkung unter den Tisch. "
Giuseppe Liberatore tritt ans Fenster. Er zeigt auf die Weinberge vor sich, in denen gerade ein Traktor das Unkraut umpflügt.
Stellen sie sich das Chiantigebiet einmal ohne Weinberge vor, sagt er. Genau das werde nämlich passieren, wenn man kontrollierte Herkunftsbezeichnungen wie das italienische Gütesiegel DOCG abschaffe, um den Handelspartnern aus Übersee entgegenzukommen. Wenn sich Europa darauf einlasse, die europäische Weinproduktion auf zwei Klassen zu reduzieren, habe Weinbau in den hügeligen Gebieten rund um Florenz keine Chance mehr, so Giuseppe Liberatore.
Wenn sich Brüssel auch weiterhin nur von ökonomischen Überlegungen leiten lasse, bedeute dies, Verlierer zu sein. Schließlich verkaufe man nicht nur das, was in der Flasche befinde, sondern auch das, was sich dahinter verberge.