"Unser Ziel ist die Rückkehr zum Mond als Startplatz für Missionen, die weiter in den Weltraum vordringen. Spätestens 2008 werden wir damit beginnen, eine ganze Serie von Robotern auf die Mondoberfläche zu bringen, die bemannte Flüge vorbereiten sollen."
US-Präsident George Bush hatte es im Januar 2004 angekündigt, und die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa hält Wort. Ihre Rückkehr zum Mond beginnt in diesem Jahr mit einer unbemannten Sonde, die ihn umkreisen wird, dem Lunar Reconnaissance Orbiter. Für einen richtigen Knall aber wird ihre Sekundärnutzlast sorgen: LCROSS, der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite. LCROSS soll sich speziell den Mond-Kratern widmen, genauer: sich auf sie stürzen.
"Während des Apollo-Programms in den sechziger und siebziger Jahren sind unsere Astronauten in Äquatornähe gelandet. Wir waren noch nie an den Polen. Nur einige unbemannte Sonden haben die Polargegenden überflogen. Ungewöhnlicherweise haben sie dabei Wasserstoff an den Innenseiten von Kratern nachgewiesen. Dorthin gelangt nie ein Sonnenstrahl. Wenn es an den Kraterwänden wirklich Wassereis gibt, würde es nie verdampfen, sondern sich über Millionen von Jahren dort halten. Wir werden aber nicht genau wissen, was wirklich da ist, bevor wir die Gegend berührt haben."
Buttler Hine, stellvertretender Programm-Manager für das robotische Mond-Erforschungs-Programm am Ames-Forschungszentrum der Nasa in Kalifornien. Es sei eine Untertreibung zu sagen, die Sonde werde den Mond berühren, stellt Scott Horowitz klar, beim Nasa-Hauptquartier in Washington D.C., für Exploration zuständig. Es werde eher ein sehr aggressiver Kontakt mit dem Mond werden. LCROSS ist von vorne herein für eine Bruchlandung ausersehen. Ihr Schicksal wird es sein, im Shackleton-Krater am Mond-Südpol zu zerschellen – im Dienste der Wissenschaft, versteht sich. Bevor die Sonde sich in Suizid-Manier auf den Erd-Trabanten stürzt, wird sie sich aber noch nützlich machen, indem sie eine andere Explosion beobachtet: Die Raketenoberstufe, die sie zum Mond befördert hat, wird als erste auf dem Mond aufschlagen und gehörig Staub aufwirbeln. Dan Andrews, Programm-Manager der Mission am Ames Research Center in Moffet Field.
"Wir werden eine riesige Fontäne kreieren, die aus einem Gemisch an Materialien bestehen wird, wovon einige vielleicht Wassereis sein werden. Der Krater wird etwa ein Drittel so groß sein wie ein Fußballfeld und etwa fünf Meter tief. Mit der Menge an Mond-Boden, die empor schießen wird, könnten wir zehnmal die Ladebucht eines Space Shuttles füllen. Die Fontäne dürfte mindestens fünfzig Kilometer hoch über den entstehenden Krater aufsteigen. Astronomen auf der Erde werden dies alles mit Teleskopen beobachten können."
Die Mission LCROSS ist relativ billig, weil die ausgebrannte Raketenoberstufe sowieso abgeworfen und aufgegeben werden würde. Nun wird ihr letztes Aufbäumen eben einem wissenschaftlichen Zweck dienen. Doch mit diesem Knall im All beginnt die Mission erst für die LCROSS-Sonde, die die Explosion in sicherer Entfernung beobachtet hat und sich nun daran machen soll, durch die Staubfontäne hindurch zu fliegen.
"Sobald sich die Fontäne bildet, kommt LCROSS, unsere begleitende "Schäfer-Sonde”, und misst, woraus die Fontäne sich zusammensetzt, was da alles ins All geschleudert wird und was wieder auf die Mond-Oberfläche hinunterfällt. Wir werden feststellen, ob Wassereis gasförmig wird, wenn es in Kontakt mit der Sonnenstrahlung kommt. Dieser Prozess wird einige Zeit dauern, so dass wir vielleicht erst Eiskristalle und dann Wasserdampf werden nachweisen können. Die Fontäne wird sich sofort bilden und nur einige Stunden vorhanden sein. Der Staub wird aber auch eine Exosphäre, eine Hülle rund um den Mond bilden, die sich tagelang halten wird."
Bislang haben die beiden US-Raumsonden Lunar Prospector und Clementine nur Anhaltspunkte für mögliches Wassereis auf dem Mond geliefert, aus dem sich Sauerstoff, Trinkwasser und Treibstoff gewinnen ließen. Nach dem nächsten, brutalen Besuch vor Ort wissen wir mehr.
US-Präsident George Bush hatte es im Januar 2004 angekündigt, und die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa hält Wort. Ihre Rückkehr zum Mond beginnt in diesem Jahr mit einer unbemannten Sonde, die ihn umkreisen wird, dem Lunar Reconnaissance Orbiter. Für einen richtigen Knall aber wird ihre Sekundärnutzlast sorgen: LCROSS, der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite. LCROSS soll sich speziell den Mond-Kratern widmen, genauer: sich auf sie stürzen.
"Während des Apollo-Programms in den sechziger und siebziger Jahren sind unsere Astronauten in Äquatornähe gelandet. Wir waren noch nie an den Polen. Nur einige unbemannte Sonden haben die Polargegenden überflogen. Ungewöhnlicherweise haben sie dabei Wasserstoff an den Innenseiten von Kratern nachgewiesen. Dorthin gelangt nie ein Sonnenstrahl. Wenn es an den Kraterwänden wirklich Wassereis gibt, würde es nie verdampfen, sondern sich über Millionen von Jahren dort halten. Wir werden aber nicht genau wissen, was wirklich da ist, bevor wir die Gegend berührt haben."
Buttler Hine, stellvertretender Programm-Manager für das robotische Mond-Erforschungs-Programm am Ames-Forschungszentrum der Nasa in Kalifornien. Es sei eine Untertreibung zu sagen, die Sonde werde den Mond berühren, stellt Scott Horowitz klar, beim Nasa-Hauptquartier in Washington D.C., für Exploration zuständig. Es werde eher ein sehr aggressiver Kontakt mit dem Mond werden. LCROSS ist von vorne herein für eine Bruchlandung ausersehen. Ihr Schicksal wird es sein, im Shackleton-Krater am Mond-Südpol zu zerschellen – im Dienste der Wissenschaft, versteht sich. Bevor die Sonde sich in Suizid-Manier auf den Erd-Trabanten stürzt, wird sie sich aber noch nützlich machen, indem sie eine andere Explosion beobachtet: Die Raketenoberstufe, die sie zum Mond befördert hat, wird als erste auf dem Mond aufschlagen und gehörig Staub aufwirbeln. Dan Andrews, Programm-Manager der Mission am Ames Research Center in Moffet Field.
"Wir werden eine riesige Fontäne kreieren, die aus einem Gemisch an Materialien bestehen wird, wovon einige vielleicht Wassereis sein werden. Der Krater wird etwa ein Drittel so groß sein wie ein Fußballfeld und etwa fünf Meter tief. Mit der Menge an Mond-Boden, die empor schießen wird, könnten wir zehnmal die Ladebucht eines Space Shuttles füllen. Die Fontäne dürfte mindestens fünfzig Kilometer hoch über den entstehenden Krater aufsteigen. Astronomen auf der Erde werden dies alles mit Teleskopen beobachten können."
Die Mission LCROSS ist relativ billig, weil die ausgebrannte Raketenoberstufe sowieso abgeworfen und aufgegeben werden würde. Nun wird ihr letztes Aufbäumen eben einem wissenschaftlichen Zweck dienen. Doch mit diesem Knall im All beginnt die Mission erst für die LCROSS-Sonde, die die Explosion in sicherer Entfernung beobachtet hat und sich nun daran machen soll, durch die Staubfontäne hindurch zu fliegen.
"Sobald sich die Fontäne bildet, kommt LCROSS, unsere begleitende "Schäfer-Sonde”, und misst, woraus die Fontäne sich zusammensetzt, was da alles ins All geschleudert wird und was wieder auf die Mond-Oberfläche hinunterfällt. Wir werden feststellen, ob Wassereis gasförmig wird, wenn es in Kontakt mit der Sonnenstrahlung kommt. Dieser Prozess wird einige Zeit dauern, so dass wir vielleicht erst Eiskristalle und dann Wasserdampf werden nachweisen können. Die Fontäne wird sich sofort bilden und nur einige Stunden vorhanden sein. Der Staub wird aber auch eine Exosphäre, eine Hülle rund um den Mond bilden, die sich tagelang halten wird."
Bislang haben die beiden US-Raumsonden Lunar Prospector und Clementine nur Anhaltspunkte für mögliches Wassereis auf dem Mond geliefert, aus dem sich Sauerstoff, Trinkwasser und Treibstoff gewinnen ließen. Nach dem nächsten, brutalen Besuch vor Ort wissen wir mehr.