Da liegt sie, die Buche. 25 Meter lang streckt sie sich auf dem Waldboden aus. Ein toller Rohstoff für die Ideen der Göttinger Holzwissenschaftler. Denn sie wollen alle nur eines: das Holz "neu erfinden", sagt Professor Holger Militz vom Institut für Holzbiologie und Holztechnologie der Universität Göttingen.
"Was wir erreichen wollen, sind ganz neue Materialeigenschaften, die das Holz von Natur aus nur ganz schwer mitbringen kann. Die hohe Dauerhaftigkeit, also die Resistenz gegen Pilze und gegen Insekten. Das geringe Arbeiten, also dass das Material im Gebrauch später kaum noch arbeitet und eine hohe Lichtstabilität, gekoppelt mit einer Wasserstabilität, also dass es weniger Feuchtigkeit aufnimmt."
Der heimische Wald wird mehr und mehr so bepflanzt, dass statt Nadelhölzern mehr und mehr Laubbäume wie beispielsweise Buchen nachwachsen, sagt Dr. Peter Rademacher als Leiter des Projekts zur Buchenholzmodifizierung.
"Wir haben ohne hin schon ein sehr großes Buchenvorkommen in Deutschland. Die Buche gehört zu den vier wichtigsten Baumarten und durch verschiedene Waldumbauprogramme wird gerade dieses Buchenholz in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Und für diese Buche ist bei den derzeitigen Nutzungsstrukturen nicht ganz klar: Was kann man daraus machen. Denn die Buche ist ein prima Holz für drinnen, für Parkett beispielsweise, aber sie lässt sich absolut nicht draußen verwenden."
Damit sich das Holz der Buche auch bei Gartenmöbeln, Terrassen oder im Fensterbau einsetzen lässt, verändern die Göttinger Holzalchemisten die Struktur des Buchenholzes. Sie machen es so hart wie Stahl oder Beton. Gleichzeitig verändern die Wissenschaftler um Professor Militz das Holz so, dass es Wind und Wetter trotzen kann.
"Wenn wir über Holzmodifizierung sprechen, dann meinen wir damit einen Eingriff in die Zellwand des Holzes. Holz besteht ja aus verschiedenen Zellen und wenn man dort eingreift, wir machen das meistens auf dem chemischen Wege, wir bringen Stoffe dort in die Zellwand, reagieren die in der Zellwand, dass sie dort auch stabil dort drin bleiben und verändern damit eigentlich die ganze Basisstruktur, vor allem die Basischemie des Holzes."
Um an die Basischemie des Holzes zu kommen, bedienen sich die Göttinger Wissenschaftler der Hilfe von zwei Hochdruckkesseln. Peter Rademacher steht an den Kesseln, öffnet die schweren Schraubtüren und schiebt ein meterlanges glattgehobeltes Buchenbrett hinein.
"Wir verändern das Holz, wir vernetzen es. Dabei werden ökotoxikologisch sehr harmlose Stoffe eingebracht, die wir zum Beispiel auch aus der Textilherstellung kennen. Die wir alle mehr oder weniger in unseren Textilien haben als Antiknittersubstanz. Diese Substanz vernetzt das Holz, sprich es stabilisiert es an den Verbindungsstellen des Holzes. Durch diese zusätzlichen Brücken quillt und schwindet es nicht mehr, Wasser kann nicht mehr nachteilig auf das Holz einwirken."
Das erste Göttinger Produkt aus modifiziertem Buchenholz ist schon im Baumarkt erhältlich. Die Wissenschaftler haben es zusammen mit der Firma BASF zur Marktreife gebracht. Der Ludwigshafener Ingenieur Franz Weingart hält ein Stück modifiziertes Buchenholz in seinen Händen.
"Es wird härter als Eiche und so dauerhaft wie Teak. Das sind immer die Vergleichsmöglichkeiten, die man aus dem normalen Leben hat: harte Eiche und sehr dauerhaftes Teak."
Heimisches Buchenholz mit der Eigenschaft von Tropenhölzern wie Teak oder Mahagoni. So können zukünftig viele Produkte - ob im Wohnbereich oder draußen- aus dem modifizierten Holz gebaut werden. Hochbelastbares Parkett oder auch Holzfenster. Ein solches Holzfenster aus modifizierter Buche haben sich die Wissenschaftler schon in ihrem Institut in Göttingen eingebaut. Mit bestem Ergebnis, sagt Peter Rademacher, allerdings schlägt ihnen immer wieder große Skepsis entgegen.
"Wir haben mit diesem Fenster, was wir mal auf einer Handwerksmesse ausgestellt haben, etwas ganz Lustiges erlebt. Die waren da sehr erbost, wie man denn nur zu Schauzwecken so ein Buchenfenster herstellen kann. Bis wir ihnen dann erklärt haben, dass es zwar aussieht, wie ganz normale Buche, wir können mit dem Modifizierungsprozess die Dauerhaftigkeit von Mahagoni oder Teak hin bekommen."
In deutschen Wäldern gewachsenes Buchholz wird zukünftig als Terrassenholz, Gartenmöbel oder Hausfassaden genutzt werden können: langfristig und vor allem umweltfreundlich. Denn tropische Hölzer wie Teak oder Mahagoni müssen für diese Produkte dann nicht mehr importiert werden.
"Was wir erreichen wollen, sind ganz neue Materialeigenschaften, die das Holz von Natur aus nur ganz schwer mitbringen kann. Die hohe Dauerhaftigkeit, also die Resistenz gegen Pilze und gegen Insekten. Das geringe Arbeiten, also dass das Material im Gebrauch später kaum noch arbeitet und eine hohe Lichtstabilität, gekoppelt mit einer Wasserstabilität, also dass es weniger Feuchtigkeit aufnimmt."
Der heimische Wald wird mehr und mehr so bepflanzt, dass statt Nadelhölzern mehr und mehr Laubbäume wie beispielsweise Buchen nachwachsen, sagt Dr. Peter Rademacher als Leiter des Projekts zur Buchenholzmodifizierung.
"Wir haben ohne hin schon ein sehr großes Buchenvorkommen in Deutschland. Die Buche gehört zu den vier wichtigsten Baumarten und durch verschiedene Waldumbauprogramme wird gerade dieses Buchenholz in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Und für diese Buche ist bei den derzeitigen Nutzungsstrukturen nicht ganz klar: Was kann man daraus machen. Denn die Buche ist ein prima Holz für drinnen, für Parkett beispielsweise, aber sie lässt sich absolut nicht draußen verwenden."
Damit sich das Holz der Buche auch bei Gartenmöbeln, Terrassen oder im Fensterbau einsetzen lässt, verändern die Göttinger Holzalchemisten die Struktur des Buchenholzes. Sie machen es so hart wie Stahl oder Beton. Gleichzeitig verändern die Wissenschaftler um Professor Militz das Holz so, dass es Wind und Wetter trotzen kann.
"Wenn wir über Holzmodifizierung sprechen, dann meinen wir damit einen Eingriff in die Zellwand des Holzes. Holz besteht ja aus verschiedenen Zellen und wenn man dort eingreift, wir machen das meistens auf dem chemischen Wege, wir bringen Stoffe dort in die Zellwand, reagieren die in der Zellwand, dass sie dort auch stabil dort drin bleiben und verändern damit eigentlich die ganze Basisstruktur, vor allem die Basischemie des Holzes."
Um an die Basischemie des Holzes zu kommen, bedienen sich die Göttinger Wissenschaftler der Hilfe von zwei Hochdruckkesseln. Peter Rademacher steht an den Kesseln, öffnet die schweren Schraubtüren und schiebt ein meterlanges glattgehobeltes Buchenbrett hinein.
"Wir verändern das Holz, wir vernetzen es. Dabei werden ökotoxikologisch sehr harmlose Stoffe eingebracht, die wir zum Beispiel auch aus der Textilherstellung kennen. Die wir alle mehr oder weniger in unseren Textilien haben als Antiknittersubstanz. Diese Substanz vernetzt das Holz, sprich es stabilisiert es an den Verbindungsstellen des Holzes. Durch diese zusätzlichen Brücken quillt und schwindet es nicht mehr, Wasser kann nicht mehr nachteilig auf das Holz einwirken."
Das erste Göttinger Produkt aus modifiziertem Buchenholz ist schon im Baumarkt erhältlich. Die Wissenschaftler haben es zusammen mit der Firma BASF zur Marktreife gebracht. Der Ludwigshafener Ingenieur Franz Weingart hält ein Stück modifiziertes Buchenholz in seinen Händen.
"Es wird härter als Eiche und so dauerhaft wie Teak. Das sind immer die Vergleichsmöglichkeiten, die man aus dem normalen Leben hat: harte Eiche und sehr dauerhaftes Teak."
Heimisches Buchenholz mit der Eigenschaft von Tropenhölzern wie Teak oder Mahagoni. So können zukünftig viele Produkte - ob im Wohnbereich oder draußen- aus dem modifizierten Holz gebaut werden. Hochbelastbares Parkett oder auch Holzfenster. Ein solches Holzfenster aus modifizierter Buche haben sich die Wissenschaftler schon in ihrem Institut in Göttingen eingebaut. Mit bestem Ergebnis, sagt Peter Rademacher, allerdings schlägt ihnen immer wieder große Skepsis entgegen.
"Wir haben mit diesem Fenster, was wir mal auf einer Handwerksmesse ausgestellt haben, etwas ganz Lustiges erlebt. Die waren da sehr erbost, wie man denn nur zu Schauzwecken so ein Buchenfenster herstellen kann. Bis wir ihnen dann erklärt haben, dass es zwar aussieht, wie ganz normale Buche, wir können mit dem Modifizierungsprozess die Dauerhaftigkeit von Mahagoni oder Teak hin bekommen."
In deutschen Wäldern gewachsenes Buchholz wird zukünftig als Terrassenholz, Gartenmöbel oder Hausfassaden genutzt werden können: langfristig und vor allem umweltfreundlich. Denn tropische Hölzer wie Teak oder Mahagoni müssen für diese Produkte dann nicht mehr importiert werden.