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Buchmesse
Saša Stanišić gewinnt Leipziger Buchpreis

Der Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse geht an Saša Stanišić und seinen Roman "Vor dem Fest". In der Kategorie Sachbuch gewann Helmut Lethens "Der Schatten des Fotografen". Robin Detje wird für seine Übersetzung des Buches "Europe Central" aus dem amerikanischen Englisch ausgezeichnet.

13.03.2014
    Der Schriftsteller Sasa Stanisic, aufgenommen am 13.03.2014 auf der Leipziger Buchmesse in Leipzig
    Saša Stanišić hat den Buchpreis gewonnen (picture alliance / dpa / Arno Burgi)
    Der in Bosnien geborene Autor Saša Stanišić blickt in seinem Roman "Vor dem Fest" auf einen fiktiven Ort in der brandenburgischen Uckermark. Doch anstatt dabei übliche Klischees zu bedienen, betreibt er lieber literarische Landschaftspflege.
    Bilder geben nicht einfach die Wirklichkeit wieder: Mit dieser Prämisse nähert sich der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen in seinem Sachbuch "Der Schatten des Fotografen" der Geschichte der Fotografie - und entwirft nebenbei eine lustvolle "Schule des Sehens". Lethen, Jahrgang 1939, leitet das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien.
    Der Zeithorizont des von Robin Detje aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche übertragene Geschichtsromans "Europe Central" mit mehr als 1000 Seiten reicht vom Ersten Weltkrieg bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die Diktaturen Hitlers und Stalins und ihr großer Krieg gegeneinander. Doch in diesem sprachmächtigen Buch geht es um mehr - um Kunst und Macht, um Freiheit und Schicksal, um Widerstand und Verhängnis.
    Eine Lesebrille liegt auf einem Bücherstapel.
    Die Auswahl der besten Bücher dieser Saison ist entschieden. (picture alliance / dpa / Ismo Pekkarinen)
    Der Preis
    Der Preis der Leipziger Buchmesse wird für die besten Neuerscheinungen vergeben. Er ist in drei Kategorien mit je 15.000 Euro dotiert. In der Belletristik-Sparte waren daneben Fabian Hischmann ("Am Ende schmeissen wir mit Gold"), Per Leo ("Flut und Boden: Roman einer Familie"), Büchner-Preisträger Martin Mosebach ("Das Blutbuchenfest") und Bachmann-Preisträgerin Katja Petrowskaja ("Vielleicht Esther" ) nominiert.
    Bei den Sachbüchern konkurrierten so unterschiedliche Themen wie Diedrich Diederichsens "Über Pop-Musik", Barbara Vinkens "Angezogen: Das Geheimnis der Mode", Jürgen Kaubes Biografie über den Soziologen Max Weber und Roger Willemsens "Das Hohe Haus: Ein Jahr im Parlament" um den Preis.
    In der Kategorie Übersetzung wurden fünf Übersetzer nominiert - darunter Ursula Gräfes Übersetzung von "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki", aus dem Japanischen von Haruki Murakami und das von Hinrich Schmidt-Henkel aus dem Französischen übertragene französische Roman "Jacques der Fatalist und sein Herr" von Denis Diderot.
    Die Jury unter Leitung des Literaturkritikers Hubert Winkels vom Deutschlandfunk hat die drei Preisträger ausgewählt.