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Mietmarkt
Bündnis "Soziales Wohnen" fordert Bau von Wohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen

In Deutschland fehlen laut einer Studie mehr als 900.000 Sozialwohnungen. Ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden erklärte unter Berufung auf Daten des Pestel-Institutes in Hannover, Ende 2022 habe es knapp 1,1 Millionen Sozialwohnungen gegeben.

    Baugerüste stehen an den Rohbauten von mehrgeschossigen Wohnhäusern auf einer Baustelle
    Bezahlbarer Wohnraum ist ein knappes Gut geworden - Rufe nach mehr Neubauten werden lauter. (picture alliance / dpa / Soeren Stache)
    Diese Zahl müsse bis 2030 auf zwei Millionen aufgestockt werden. Weiter hieß es, Bund und Länder hätten die Förderung von Sozialwohnungen massiv vernachlässigt. IG BAU-Chef Feiger forderte ein sogenanntes soziales Wohnungsbaubudget von 50 Milliarden Euro. Dies solle bis Ende der Legislaturperiode gelten und im Grundgesetz verankert werden, sagte er im Deutschlandfunk. Andernfalls gebe es Unsicherheit. Nötig wäre aber Stabilität.
    Nach Einschätzung des Bündisses kann es nur durch massive Investitionen gelingen, dem Ziel der Regierungskoalition von 100.000 neuen Sozialwohnungen pro Jahr ein Stück näherzukommen. Das Bündnis schlug zudem vor, für den Neubau von Sozialwohnungen nur noch sieben statt bislang 19 Prozent Mehrwertsteuer zu erheben.

    Zahl der Sozialwohnungen hat spürbar abgenommen

    Bei Sozialwohnungen sind die Mieten staatlich reguliert. Wohnen dürfen dort nur Menschen, bei denen die Behörden wegen geringer Einkommen einen besonderen Bedarf sehen. Die Zahl solcher Wohnungen hat abgenommen, weil sie nach einer bestimmten Zeit am normalen Markt vermietet werden dürfen.
    Diese Nachricht wurde am 16.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.