Korruptionsvorwürfe
Bulgariens Regierung tritt nach Protesten zurück

Nach Massenprotesten gegen Korruption tritt die bulgarische Regierung zurück. Ministerpräsident Scheljaskow verkündete den Rücktritt nach einer Sitzung der Koalitionsspitzen. In Bulgarien hatten am Mittwochabend zehntausende Menschen gegen Korruption und den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr demonstriert.

    Rossen Scheljaskow, Ministerpräsident von Bulgarien im blauen Anzug vor einem blauen Hintergrund.
    Der bulgarische Regierungschef Rossen Scheljaskow ist zurückgetreten. (picture alliance / dts-Agentur / -)
    Am Montag vergangener Woche hatte auf dem Parlamentsplatz in Sofia die größte Demonstration in Bulgarien seit Jahren stattgefunden. Auslöser der Proteste war der Haushaltsentwurf der Regierung für 2026, der nach Ansicht der Regierungsgegner die im Land grassierende Korruption verschleierte. Die Regierung zog den Haushaltsentwurf daraufhin zurück, die Proteste hielten jedoch an.
    Nach massiven Anti-Korruptions-Protesten im Jahr 2020 gegen die damalige Regierung von Ministerpräsident Bojko Borissow hat das südosteuropäische Land bereits sieben vorgezogene Neuwahlen erlebt. Im Korruptionswahrnehmungsindex der Organisation Transparency International landete Bulgarien neben Ungarn und Rumänien zuletzt auf dem letzten Platz unter den EU-Mitgliedstaaten. Bulgarien tritt am 1. Januar 2026 der Eurozone bei. Somit ist der neue Haushalt der erste, der in Euro berechnet wird.
    Diese Nachricht wurde am 11.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.