Zeitweise schien es fraglich, ob sich der Bund und das Land Berlin auf einen neuen Hauptstadtvertrag würden einigen können. Die Verknüpfung der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden mit der Zukunft des vor der Schließung stehenden Flughafens Tempelhof durch den Bund hatte den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit aufs Äußerste erzürnt, weil aus seiner Sicht die Risiken allzu einseitig Berlin zugeschoben werden sollten. So wurde das Tauziehen um einiges verlängert, obwohl man sich über den Beistand des Bundes für die Staatsoper schon seit Längerem einig war. Nun ist der Vertrag also unter Dach und Fach und Kulturstaatsminister Bernd Neumann zufrieden:
"Der heutige Tag ist ein sehr guter Tag für die Kultur in Berlin und damit auch für die Kultur in Deutschland."
Für die dringend nötige Sanierung der Staatsoper wird der Bund 200 Millionen Euro beisteuern, 30 Millionen haben private Sponsoren um den Freundeskreis der Oper versprochen. Berlin verpflichtet sich im Gegenzug 10 Millionen Euro für den Betrieb der Staatsoper zusätzlich zu zahlen, deren Etat damit auf 41 Millionen angehoben wird. Vor allem die Zusage des Bundes für die Staatsoper wird in der Hauptstadt erleichtert aufgenommen, denn es war klar, dass Berlin mit den Kosten für die Grundsanierung völlig überfordert gewesen wäre. Neumann rechtfertigt den Zuschuss:
"Dieses überragende architektonische Zeugnis, das älteste königliche Theatergebäude und das erste freistehende Opernhaus in Deutschland, gehört zum Kulturerbe Preußens und muss erhalten werden."
Nun soll die Staatsoper von Grund auf saniert werden, um im alten Glanz wieder zu erstehen. Diese Sanierung soll im Juli 2010 beginnen, bis dahin soll das Schillertheater, das 1993 geschlossen wurde, für 20 Millionen Euro so hergerichtet werden, dass der Spielbetrieb dort pünktlich beginnen kann. 2013 soll die Staatsoper dann in ihr Domizil Unter den Linden zurückkehren.
Was auf den ersten Blick wie die Rettung für Berlin aussieht, wird in der Opposition durchaus kritisch gesehen. Sie befürchtet, dass die Hilfe für die Lindenoper zu Lasten der beiden anderen, der Deutschen Oper und der Komischen Oper gehen wird. Die Deutsche Oper, früher zu den bedeutendsten in Deutschland gehörend, wurde durch Intrigen und Unfähigkeit an den Rand des Abgrunds manövriert und braucht stabile Grundlagen für ihre langfristige finanzielle und künstlerische Zukunft. Die Komische Oper, in diesem Jahr zur Oper des Jahres gekürt, verdient ebenfalls eine substanzielle finanzielle Basis. Die Vorsitzende des Kulturausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Alice Ströwer, mahnte deshalb vor Abschluss der Verhandlungen:
"Logischerweise können wir auch als Land und als Landesgesetzgeber und als Landesparlament und auch der Berliner Senat nicht einseitig nur die Staatsoper begünstigen."
Inzwischen hat sich Klaus Wowereit bemüht, solche Sorgen auszuräumen:
"Dass wir nicht nur die Staatsoper mit mehr Mitteln ausstatten können, sondern wir werden von Berliner Seite auch noch mal dann den Betrag zehn Millionen Euro zusätzlich zu der Erhöhung des Etats der Staatsoper für die drei anderen Bereiche, also Komische Oper, Deutsche Oper und Staatsballett, dazugeben."
Keine Rede also mehr, wie noch vor einem Jahr, von der Schließung eines Opernhauses, weil es zwei in Berlin angeblich auch tun. Noch einmal der regierende Bürgermeister:
"Damit ist sichergestellt, dass die Staatsoper und auch die anderen Opernhäuser national und international konkurrenzfähig sein können. Und wir freuen uns, dass der Bund hier ein deutliches Signal gesetzt hat."
Für Berlin bleiben aber erhebliche finanzielle Lasten, und nach dem neuerlichen Einspringen des Bundes für die Hauptstadtkultur ist der Senat in der Pflicht, er kann es sich also nicht leisten, abermals im Kanzleramt um milde Gaben zu betteln. Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere wurde deutlich:
"Der Vertrag beruht auf Leistung und Gegenleistung. Wir sind sicher, dass Berlin umsichtig und sorgfältig und im Sinne von hauptstädtischer Repräsentanz mit dem Geld umgehen wird."
Der Bund hat gegenüber Berlin mehr als seine Pflicht getan. Wenn man die 200 Millionen Euro für die Staatsoper und die zugesagten 440 Millionen für den Wiederaufbau des Schlosses zusammenrechnet, dann sind das 640 Millionen Euro mehr. Schon jetzt zahlt der Bund für die Hauptstadtkultur 350 Millionen im Jahr, das ist mehr, als Berlin selbst für die Kultur in dieser Stadt aufbringt.
"Der heutige Tag ist ein sehr guter Tag für die Kultur in Berlin und damit auch für die Kultur in Deutschland."
Für die dringend nötige Sanierung der Staatsoper wird der Bund 200 Millionen Euro beisteuern, 30 Millionen haben private Sponsoren um den Freundeskreis der Oper versprochen. Berlin verpflichtet sich im Gegenzug 10 Millionen Euro für den Betrieb der Staatsoper zusätzlich zu zahlen, deren Etat damit auf 41 Millionen angehoben wird. Vor allem die Zusage des Bundes für die Staatsoper wird in der Hauptstadt erleichtert aufgenommen, denn es war klar, dass Berlin mit den Kosten für die Grundsanierung völlig überfordert gewesen wäre. Neumann rechtfertigt den Zuschuss:
"Dieses überragende architektonische Zeugnis, das älteste königliche Theatergebäude und das erste freistehende Opernhaus in Deutschland, gehört zum Kulturerbe Preußens und muss erhalten werden."
Nun soll die Staatsoper von Grund auf saniert werden, um im alten Glanz wieder zu erstehen. Diese Sanierung soll im Juli 2010 beginnen, bis dahin soll das Schillertheater, das 1993 geschlossen wurde, für 20 Millionen Euro so hergerichtet werden, dass der Spielbetrieb dort pünktlich beginnen kann. 2013 soll die Staatsoper dann in ihr Domizil Unter den Linden zurückkehren.
Was auf den ersten Blick wie die Rettung für Berlin aussieht, wird in der Opposition durchaus kritisch gesehen. Sie befürchtet, dass die Hilfe für die Lindenoper zu Lasten der beiden anderen, der Deutschen Oper und der Komischen Oper gehen wird. Die Deutsche Oper, früher zu den bedeutendsten in Deutschland gehörend, wurde durch Intrigen und Unfähigkeit an den Rand des Abgrunds manövriert und braucht stabile Grundlagen für ihre langfristige finanzielle und künstlerische Zukunft. Die Komische Oper, in diesem Jahr zur Oper des Jahres gekürt, verdient ebenfalls eine substanzielle finanzielle Basis. Die Vorsitzende des Kulturausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Alice Ströwer, mahnte deshalb vor Abschluss der Verhandlungen:
"Logischerweise können wir auch als Land und als Landesgesetzgeber und als Landesparlament und auch der Berliner Senat nicht einseitig nur die Staatsoper begünstigen."
Inzwischen hat sich Klaus Wowereit bemüht, solche Sorgen auszuräumen:
"Dass wir nicht nur die Staatsoper mit mehr Mitteln ausstatten können, sondern wir werden von Berliner Seite auch noch mal dann den Betrag zehn Millionen Euro zusätzlich zu der Erhöhung des Etats der Staatsoper für die drei anderen Bereiche, also Komische Oper, Deutsche Oper und Staatsballett, dazugeben."
Keine Rede also mehr, wie noch vor einem Jahr, von der Schließung eines Opernhauses, weil es zwei in Berlin angeblich auch tun. Noch einmal der regierende Bürgermeister:
"Damit ist sichergestellt, dass die Staatsoper und auch die anderen Opernhäuser national und international konkurrenzfähig sein können. Und wir freuen uns, dass der Bund hier ein deutliches Signal gesetzt hat."
Für Berlin bleiben aber erhebliche finanzielle Lasten, und nach dem neuerlichen Einspringen des Bundes für die Hauptstadtkultur ist der Senat in der Pflicht, er kann es sich also nicht leisten, abermals im Kanzleramt um milde Gaben zu betteln. Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere wurde deutlich:
"Der Vertrag beruht auf Leistung und Gegenleistung. Wir sind sicher, dass Berlin umsichtig und sorgfältig und im Sinne von hauptstädtischer Repräsentanz mit dem Geld umgehen wird."
Der Bund hat gegenüber Berlin mehr als seine Pflicht getan. Wenn man die 200 Millionen Euro für die Staatsoper und die zugesagten 440 Millionen für den Wiederaufbau des Schlosses zusammenrechnet, dann sind das 640 Millionen Euro mehr. Schon jetzt zahlt der Bund für die Hauptstadtkultur 350 Millionen im Jahr, das ist mehr, als Berlin selbst für die Kultur in dieser Stadt aufbringt.