"Grünes Band"
BUND und Bundesamt für Naturschutz starten riesiges Artenerhebungsprojekt an ehemaliger innerdeutscher Grenze

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sowie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) starten am "Grünen Band" entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze ein umfassendes Artenerhebungsprojekt.

    Ein Schild weist auf das sogenannte Grüne Band in der Nähe des thüringischen Geismar entlang der ehemaligen Grenze hin.
    Ein Schild weist auf das sogenannte Grüne Band in der Nähe des thüringischen Geismar entlang der ehemaligen Grenze hin. (picture alliance - Frank Rumpenhorst)
    Der Startschuss für das Projekt fällt in Birx in der thüringischen Rhön. "Die 1378 Kilometer des 'Grünen Bandes' haben als Naturschutz- und Lebensraum eine außergewöhnliche universelle Bedeutung", sagte der BUND-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger dem Evangelischen Pressedienst.
    Der große ökologische Wert des "Grünen Bandes" in Deutschland, das wiederum zum europaweiten Grünen Band - dem ehemaligen Grenzgebiet zwischen Ost und West - gehört, sind demnach die zahlreichen Lebensräume, die es bietet. Das Gebiet verfügt über 150 verschiedene größere Lebensräume, in denen auch mehrere endemische Arten zu finden sind - also Tiere oder Pflanzen, die es nur noch dort gibt. "Etwa die Rhön-Quellschnecke in Hessen oder auch die Schaalsee-Maräne in Mecklenburg-Vorpommern", so Weiger.
    Ein besonderes Augenmerk wollen die Naturschützer auf die Insektenvielfalt am "Grünen Band" legen. Bereits seit April und noch bis August werden sechs Expertenteams im gesamten Bereich des "Grünen Bandes" unterwegs sein, um ein Mal pro Monat an 100 Standorten Insektenproben zu nehmen. Diese würden dann in einem speziellen Labor genetisch analysiert, um daraus Rückschlüsse über die Funktion des Gebietes als Lebensraum für Insekten zu ziehen.
    Nach dem Willen von Naturschützern sowie Umwelt- und Kulturpolitikern soll das "Grüne Band" das erste gemischte Weltnatur- und Weltkulturerbe in Deutschland werden.
    Diese Nachricht wurde am 28.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.