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Debatte um Atomausstieg
Bundesamt kritisiert Söders Forderung, AKWs in bayerischer Verantwortung weiterzubetreiben

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorung kritisiert den Vorstoß Bayerns, die dortigen Atomkraftwerke in Verantwortung des Freistaates weiterzubetreiben.

    In der Abenddämmerung Wasserdampf steigt aus dem Kühltum des Kernkraftwerks Isar 2.
    Bayerns Ministerpräsident Söder will erreichen, das AKW Isar 2 in Eigenregie des Freistaates weiterzubetreiben. (picture alliance / dpa / Armin Weigel)
    Der Präsident des Bundesamtes, König, sagte der Deutschen Presse-Agentur, der geforderte Sonderweg widerspreche geltendem Recht und gefährde die Endlagersuche. Der Bundestag und alle Bundesländer hätten sich nicht nur auf den Ausstieg aus der Kernenergie geeinigt, sondern auch die Endlagersuche nach wissenschaftlichen Kriterien gemeinsam auf den Weg gebracht.
    Bayerns Ministerpräsident Söder hatte gefordert, das Atomgesetz ein weiteres Mal zu ändern und den Weiterbetrieb bayerischer AKW in eigener Regie zu ermöglichen. Politisch dürfte das kaum umzusetzen sein, da die Unionsparteien im Bundestag keine Mehrheit haben. Die Grünen warfen Söder vor, Wahlkampf zu betreiben.
    Gestern kurz vor Mitternacht wurde der Atomausstieg in Deutschland vollzogen. Die drei verbliebenen Kernkraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 wurden vom Netz genommen.
    Diese Nachricht wurde am 16.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.