Studie
Bundesamt: UV-Strahlung in Mitteleuropa hat stark zugenommen

Die potenziell gesundheitsschädliche UV-Strahlung der Sonne hat in Teilen von Mitteleuropa offenbar in den vergangenen Jahrzehnten unerwartet stark zugenommen. Die Strahlungswerte seien zwischen 1997 und 2022 um deutlich mehr als zehn Prozent gestiegen, teilte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter mit.

    Durch Hitzeflirren ist vor gelb-rötlichem Hintergrund die Sonne zu sehen.
    Forscher haben gemessen, wie sich die Belastung duch UV-Strahlung entwickelt hat (Symbolbild). (Getty Images / chuchart duangdaw)
    Für eine neue Studie analysierten die Wissenschaftler UV-Daten einer Messstation im nordrhein-westfälischen Dortmund. Anschließend verglichen sie die Werte mit einer UV-Messtation in der Nähe der belgischen Hauptstadt Brüssel, die auf demselben Breitengrad liegt. Dort stieg die Strahlung im gleichen Zeitraum sogar um fast 20 Prozent, wie die Forschenden herausfanden. Die Ergebnisse liegen dem Bundesamtzufolge deutlich über den Erwartungen, die Analysen der Vergangenheit nahegelegt hatten.

    Bewölkung ist wichtiger Faktor

    Die Entwicklung hängt den Angaben zufolge vor allem mit der Abnahme der Bewölkung in Mitteleuropa zusammen. "Diese Veränderung, die auch durch den Klimawandel verursacht sein kann, führt zu mehr Sonnenscheinstunden. Und damit zu mehr Zeit, in der die UV-Strahlung der Sonne die Erde erreichen kann." Die Studie zeige, wie wichtig es sei, zusätzliche Maßnahmen zu entwickeln, um der steigenden UV-Belastung in Europa entgegenzuwirken.

    Gefahren von UV-Strahlung 

    Übermäßige UV-Strahlung kann Krankheiten wie Hautkrebs auslösen. Das Risiko von UV-Strahlung hängt laut dem Bundesamt von vielen Faktoren ab - etwa von Sonnenstand, Breitengrad, der Höhe über dem Meeresspiegel, der Bewölkung oder der Ozonschicht. Die Ozonschicht ist wie ein natürlicher UV-Schutz. Wenn die Ozonkonzentration geringer ist, erhöht sich der Anteil der UV-Strahlung. Einige Stoffe, die vom Menschen durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft freigesetzt werden, erhöhen den Ozonabbau.
    Diese Nachricht wurde am 30.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.